Wie ich das sehe!
Die Knöllchenaktion im Rahmen der Delmenhorster Biker Meile am 22. April im Bereich der Bahnhofstraße hat nun erwartungsgemäß dazu geführt, dass etliche Biker zur Kasse gebeten wurde. Gefreut hat sich darüber sicherlich niemand und für die Biker Meile selber war das absolute Antiwerbung. Einige wollen in Zukunft die Stadt meiden, denn sie fühlen sich abgezockt. Das trifft nicht nur das Image der Stadt, sondern auch mich als Veranstalter der Biker Meile.
Klar ist das eine emotionale Empfindung, denn die Verwarnungen selber sind ja faktisch wegen eines tatsächlichen Verstoßes gegen die geltenden Parkregelungen ausgesellt worden. Doch stellt sich in der Tat die Frage, warum ausgerechnet bei öffentlichen Veranstaltungen auf einem verkaufsoffenen Sonntag die Polizei Fußstreife läuft oder Überwachungskräfte eine Sonderschicht einlegen und Teile der Bahnhofstraße mit Tickets blegt werden, die schon immer als Bestandteil der Biker Meile gegolten haben..
Wer nun gedacht hatte, dass war am 22. April eher ein gezieltes Vorgehen gegen Biker, dürfte spätestens seit dem Frühjahrszauber am letzten verkaufsoffenen Sonntag eines Besseren belehrt worden sein, denn auch an diesem Tag sind verstärkt Knöllchen in der City ausgestellt worden. Es entsteht der Eindruck, dass die Stadt öffentliche Veranstaltungen nutzt, um gezielt Kasse zu machen.
Worüber reden wir hier eigentlich?
Derartige Veranstaltungen werden beworden, man bemüht sich mittels Werbung um den Besucher, lädt ihn quasi in die Stadt ein. Passen die Rahmenbedingungen, so kommen viele Gäste, oftmals mit dem Auto. Das führt zu einer teilweise extremen Verdichtung der Parkplatzsituation, die in Delmenhorst ohnehin nicht optimal ist. Wenn nun extra an diesen Tagen die Stadt selber seine Verkehrsüberwachungskräfte ausrücken lässt, um massiv Knöllchen zu verteilen, so sind deren Handlungen zwar rechtlich nachvollziehbar, stehen aber in einem absoluten Widerspruch zu den Bemühungen von Veranstaltern, Gäste in die Stadt zu locken. Es muss als Abzocke angesehen werden.
Ob ich das im Falle einer Fortsetzung der Biker Meile in 2019 zu spüren bekomme, weiß ich nicht, aber sofern erneut mit einem solchen Agieren zu rechnen ist, werde ich die Veranstaltung keinesfalls fortsetzen. Hier steht für mich der Solidaritätsgedanke gegenübern den Bikern im Vordergrund. Entweder gibt es im Vorfeld ein Gespräch und man sucht nach Lösungen, die allen Seiten gerecht werden, oder die Biker Meile wird ad acta gelegt, so mein aktueller Standpunkt. Darüber sind die Beteiligten auch informiert.
Es ist bei allen citynahen Veranstaltungen durchaus angebracht, das man seitens der Stadt und auch der Polizei im Vorfeld Informationen erhält, damit man die Besucher im voraus korrekt informiert und nicht, wie in meinem Fall, der Veranstalter auch noch die Biker dazu ermutigt, sich in einen von der Aktion betroffenen Bereich zu stellen, damit die Biker Meile als das wahrgenommen wird, was sie an sich auch darstellen soll, nämlich als Meeting Point für Gleichgesinnte und Interessierte zum Benzin quatschen und zum Präsentieren von Bikes.
Hier der Bericht zum Frühjahrszauber!