Interview: Deutsche Biker in Nepal on Tour!

Auf den Spuren des Dalai Lama!

Kürzlich zappte ich im TV herum und blieb bei dem Movie „Sieben Jahre Tibet“ hängen. Brad Pitt spielt darin einen Bergsteiger aus Österreich, der während des Zweiten Weltkrieges die Berge in Nepal und Tibet erklimmt und dadurch in die Kriegswirren gerät, die durch die Besatzung durch die Volksrepublik China ausgelöst werden.
Spontan fiel mir ein Bericht über eine Tour deutscher Biker in Nepal ein. Ich surfte im Netz und fand den Artikel wieder. Sehr gefällig geschrieben. Aber das Thema war dermaßen interessant, dass ich es nicht bei einer bloßen Verlinkung belassen wollte. Ich nahm Kontakt zu Kayth aka MC Geiz vom Dragsäue MC auf, der mir auf mehreren Treffen bereits über den Weg gelaufen war. Hier mein Interview mit ihm.

Für diese Truppe war Nepal sicherlich ein absolutes Lebensereignis!

Frage & Antwort!

1. Deutsche Biker in Nepal. Wie kommt man denn auf diese Idee?
Die Idee hatte Andreas Fritsche. Ein sehr guter Kumpel von uns. Er tourte vor elf Jahren durch Indien und war völlig fasziniert von dem Land. Um dem eins drauf zu setzen hatte er die Idee, irgendwann mal durch Nepal zu touren. Natürlich nicht alleine. Vor zwei Jahren begannen dann die Planungen für Nepal. Andreas machte sich im Internet schlau, was in Nepal so Motorrad-technisch geht und ist dabei auf motorbike-tour.com gestoßen, wo er dann mit unserem späteren Guide Stephan Thiemann Kontakt aufnahm.

Trotz der katastrophalen Straßenverhältnisse muckten die Enfields nicht auf.

2. Wer war denn bei der Tour alles mit am Start?
Mit am Start waren Ivo Gutowski, Bernd Ulmer, Dirk Lenz und Ronny Budach, Member vom Equittatus Preußen MC aus Frankfurt/O sowie Dirk Köpke und ich, Member vom Dragsäue MC aus Eberswalde. Und natürlich der Anstifter Andreas Fritsche und unser Guide Stephan Thiemann.
3. Habt ihr vor Ort Bikes gemietet oder wie lief das?
Die Bikes haben wir vor Ort von unserem Guide bekommen. Wir sind alle mit Royal Enfield 350er Bullets gefahren. Die Einzylinder sind echt der Hammer! Die sind sowas von robust und optimal für die Verkehrs- und Straßenverhältnisse.
4. Was kannst Du uns über Land und Leute berichten?
Das Land ist echt der Wahnsinn! Der erste Schock für uns war schon der Straßenverkehr in Kathmandu. In Nepal gilt Linksverkehr und wir mussten feststellen, das wichtigste was du brauchst, um in dem extrem starken Verkehr klar zu kommen ist eine Hupe und die Spiegel. Es herrscht Chaos, überholt wird links und rechts, wenn du Platz brauchst oder zum Überholen ansetzt. Immer Hupen, das ist überlebenswichtig!
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Nachdem wir die Motorräder übernommen hatten und uns unter Schweißperlen auf der Stirn aus Kathmandu rausgekämpft hatten, konnten wir das Land in vollen Zügen genießen. Die Natur ist einmalig! Die riesigen Berge, die Flüsse, die Straßen. Wenn man überhaupt Straßen sagen kann. Jeder Feldweg bei uns ist besser als die Straßen in Nepal. Riesige Schlaglöcher! Ausweichen ist sinnlos, weil das nächste Schlagloch folgt garaniert. Aber das Fahren macht trotzdem Spaß.
Die Eindrücke, die du beim Fahren sammelst sind der Wahnsinn man kann es kaum in Worte fassen. Man muss es echt gesehen und erlebt haben. Von Asphalt über Sandwege, Offroad durch die Natur war alles dabei. Es kam auch schon mal vor, dass wir die Straße von umgestürzten Bäumen befreien musten, um dann weiter fahren zu können.

Bei der Ankunft in Nepal lachten sie noch. Doch Covid-19 schlug auch hier zu!

Mit das Aufregendste für uns und eine neue Erfahrung war natürlich eine Flussdurchfahrt. Der Hammer! Der Motor war halb im Wasser und die Böcke haben das knallhart durchgezogen, ohne zu mucken. Wahnsinn! Die Fahrten durch die Berge waren traumhaft schön. Die Leute sind sehr freundlich und herzlich. In den Bergen sind uns immer wieder Kinder auf den Straßen begegnet, die auf dem Weg zur Schule oder zurück waren.

Gut, wenn die Teile auf dem Boden liegen und nicht von Oben runter fallen!

Für die war das etwas ganz besonderes, wenn so Leute wie wir uns mal in ihre Ecke verirren. Sie wollten unbedingt mit uns abklatschen, wenn wir vorbei gefahren sind, was wir natürlich mit großer Freude gemacht haben. Das war für die Jungs und Mädels das größte. Wenn wir mal angehalten haben, um eine Pause einzulegen, war das natürlich für die Leute etwas Besonderes. Die großen weißen Männer mit ihren langen Bärten und den bepackten Motorräder. Natürlich gab es dann auch Tee und eine Kleinigkeit zu Essen, damit wir gestärkt weiterfahen konnten. Die Menschen haben nicht viel, aber ich möchte behaupten, dass sie vielleicht sogar glücklicher sind als wir Europäer mit unserem gelebten Überfluss.

Trotz der Wirrungen um die Rückreise war es für Kayth (stehend oben) ein herausragendes Erlebnis!

5. Wie waren die Straßenverhältnisse vor Ort?
Wie gesagt man kann nicht wirklich Straßen sagen! Schlagloch an Schlagloch, Asphalt, Sandwege, Offroad-Strecken und Flussdurchfahrten. Es war alles dabei.
6. Gab es Ausfälle?
Ausfälle gab es keine. Die Böcke haben alles mitgemacht. Bis auf einen losen Auspuff und einen ausgefallenen Tacho, den sowieso keiner braucht, war alles in bester Ordnung.
7. Spielte das fucking Virus in Nepal schon eine Rolle?
Bei unserer Ankunft in Nepal spielte der Virus noch keine Rolle. Am Flughafen in Kathmandu wurde zwar Fieber gemessen, aber das war es auch schon. Das Land war Virus-frei! Wir haben natürlich verfolgt, was da bei uns in Deutschland so abgeht. Und wir haben es mit Sorge zur Kenntnis genommen. Am Tag fünf in Nepal war es dann soweit, die Flüge nach Berlin wurden uns gestrichen und wir wollten den Urlaub zunächst sofort abbrechen. Wir haben dann Krisengespräche geführt und mußten uns Gedanken machen wie wir nach Hause kommen. Die Botschaft hat uns nicht geholfen, wir sollten alles mit unserer Airline klären, die man jedoch nicht erreicht hat.

Eine Infrastruktur vom Feinsten!

Stephan hat alle seine guten Kontakte genutzt, um uns zu helfen, und wie auch immer er das hinbekommen hat, bekam er die Telefonnummer von dem Manager von Türkisch Airline in Kathmandu heraus. Die war Gold wert!  Der Manager sagte uns dann, dass wir nicht versuchen bräuchten früher nach Hause zu kommen, da die Türkei uns erst nach 14 Tage Quarantäne in einem sicheren Land wie Nepal ins Land lässt. Unser Urlaub ging 15 Tage. Das passte also.

Aber wir kommen erst mal nur bis Istanbul und das wars dann. Keiner konnte uns sagen, wie es von dort weiter geht. Wir haben dann danach gesucht, welche Flüge von Istanbul raus gehen. Das naheste Ziel war dann Sofia und von da aus hätten wir uns irgendwie nach Deutschland kämpfen müssen. Aber unser neuer Freund von der Türkisch Airline informierte uns, dass er noch einen Flug nach Luxemburg für uns buchen könnte, was in dieser Situation natürlich ein Glücksgriff war. Der wurde es. Aus Luxemburg haben wir uns dann von einem Kumpel abholen lassen. Das er die Fahrt von Frankfurt /O. aus auf sich nahm, dafür Respekt!!

8. Hattet ihr einen Guide?
Ja, der bereits erwähnte Stephan Thiemann von motorbike-tour.com

Was ist Dir am stärksten in Erinnerung?
Einfach das ganze Land mit seinen schönen Eindrücken der herrlichen Natur die herzlichen Leute. Eine völlig andere Welt. Man muss es erlebt haben. (Ende Interview)

Nepal liegt zwischen Indien und Tibet. Bekannt ist das Land durch seine Tempel und das Himalaya-Gebirge.

Mit Stephan von motorbike-tour.com bin ich bereits in Kontakt. Derzeit ballert er mir coole Impressionen aus Nepal per Whats App rüber und informiert mich über die Situation vor Ort  in Sachen Covid-19. Die Nummer von Biker Touren in Nepal  ist für mich hoch interessant. Insofern kommt da sicher noch etwas nach.

Fazit!

Wenn man am Ende eines Bikerlebens sagen kann, das man mit einigen Kumpels eine Biker-Tour durch Nepal unternommen hat, dann hat das schon etwas. Angefixt bin ich persönlich dadurch zwar jetzt nicht, aber etwas ganz Besonderes ist das in jedem Fall. Danke Katyth!

Impressionen!

Kontakt: https://www.facebook.com/kayth.kasel

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.