Interview: Satansadler MC Buxtehude……

….featuring Jimmy Cornett!

45 Jahre on the Road ist ja schon persé ein fettes Brett und bietet somit für sich alleine genommen bereits den Stoff für eine interessante Rocker-Story. Wenn sich dann aber noch herausstellt, dass Singer & Songwriter Jimmy Cornett seinen Einstieg in die Club-Szene in genau diesem MC hatte, wird es noch weitaus interessanter. Nun, am 01. Februar 2019 ist Jimmy Cornett wieder zu Gast bei den Männern in Buxtehude. Und weil seine Gigs dort immer von einer besonderen Atmosphäre geprägt sind, ist es an der Zeit mein Interview mit ihm und dem Club aus 2016 neu auf die Startseite zu packen..

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Das Interview!

Jimmy, ist es richtig, dass Dein erster Gig in der Club-Szene bei den Satansadlern stattfand?

Als Solist in jedem Fall. Ich hatte zwar vorher mal ein Konzert beim damaligen Jennifer MC in Bremen, Hanschuh (heute BTBW MC Stade) hatte mir diesen vermittelt, aber das war noch mit unserer damaligen Rockabilly-Band. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber noch nichts mit der Rogger-Szene am Hut.

Und wie kam es dann zum ersten Solo-Gig bei den Satansadlern?

Ich hatte mich von der Rockabilly-Band getrennt, spielte dann in einem Hamburger Konsortium. Und da gab es einen Typ namens „Taxi Michi“ und der fragte mich irgendwann, ob ich am 06. Dezember Zeit hätte, denn er würde mich gerne als Musiker an die Satansadler verschenken.

Über dem fetten Außengelände residiert der Satansadler MC Buxtehude!

Über dem fetten Außengelände residiert der Satansadler MC Buxtehude!

Die Satansadler:

Taxi Michi war damals immer auch für unsere Truppe und die Musik-Kneipe eines unserer heutigen Member gefahren.

Und Jimmy, wie ging das dann weiter?

Nun, ich schlug mit meiner Akkusitk-Gitarre und dem kleinen Verstärker in ihrem Klubhaus auf. Als ich hereinkam und Frank sah, dachte ich, hier kommst du lebend nicht wieder raus. Ich legte dennoch los, nur standen alle mit dem Rücken zu mir und haben sich einen Scheiss für mich interessiert. Ich zupfe weiter meinen Blues und den Country, und plötzlich drehte sich einer nach dem anderen um. Auch die Mädels machten mit und die Nummer wurde von da an total offen. Das war ziemlich geil!

Satansadler MC. Save the Date!

Habt ihr Satansadler überhaupt davon etwas gewusst?

Nö, es war ja ein Überraschnugsgeschenk. Wir kannten Jimmy auch nicht. Aber wenn einer auf einem offenen Freitag Mukke machen will, ist es ja ok.

Nun ist er heute wieder hier. Gab es immer Kontakt zu Jimmy?

Ja, bis auf das letzten beiden Jahre spielt er an sich immer bei uns mindestens zweimal, auf der 1-Euro-Party und im November. Das ist Tradition. In letzter Zeit kam es halt nur durch den Managementwechsel mal zu Überschneidungen, was dann eben in Ordnung ist. Wir haben uns nie aus den Augen verloren, sehen uns an und für sich mindestens einmal im Monat irgendwo. Wir haben ihn sogar schon zufällig auf einem Treffen in Schweden getroffen. Es ist keine Verbindung nach dem Motto: „MC bucht Musiker“. Das ist ein definitiv freundschaftlicher Kontakt.

Jimmy hat der rocker-Szene alles zu verdanken und er sagt es auch!

Jimmy hat der Rocker-Szene alles zu verdanken und er sagt es auch!

Dazu Jimmy!

Für mich hat hier alles angefangen. Aus diesem Gig entwickelte sich dann ja auch der Umstand, dass ich immer öfters verschenkt wurde. So entstand auch der Kontakt zu den Hells Angels, woraus sich ja auch viele Sachen ergeben haben.

Danke für den Einwurf Jimmy. Welchen Einfluss hat denn die Rocker-Szene auf Deine Karriere gehabt?

Ich habe der Rocker-Szene alles zu verdanken, vor allem den Satansadlern. Deswegen spiele ich hier nicht des Geldes wegen. Das wäre nach heutigem Maßstab ohnehin Pillepalle, nein, ich spiele hier aus Freundschaft und Tradition. Ich könnte überall spielen, will ich aber nicht. Ich spiele dort, wo ich mich wohl fühle.

Bist Du dann heute besonders ambitioniert?

Ich bin immer ambitioniert! Das ist eine Party, und wenn ich spiele will ich die Leute unterhalten. Da wird auch nicht gesoffen. Das ist das, was ich immer wieder zu hören bekomme, dass ich nicht mit feiere.

Die Satansadler!

Das haben wir schon oft versucht. Klappt nicht!

Jimmy Cornett hatte beim Satansadler MC Buxtehude seinen ersten Gig als Solo-Musiker!

Jimmy Cornett hatte beim Satansadler MC Buxtehude seinen ersten Gig als Solo-Musiker!

Jimmy, wie siehst du das mit der Freundschaft zu den Männern!

Da stehe ich voll dahinter. Ich habe das für mich irgendwann auch beschlossen, als Killy starb, dem ich auf meinem Album ja auch einen eigenen Song gewidmet habe. Aus Respekt, nicht nur Killy gegenüber, sondern dem gesamten MC. Für mich ist das der Ausdruck, dass die Verbundenheit gegenüber dem Club auch vom Lebensgefühl alles ist. Erst hier habe ich gelernt, was Freundschaft und eine gewisse Art von Loyalität bedeutet. Sich gerade zu machen, das habe ich hier gelernt. (Anmerkung: der song heißt „Kilian„)

Für den verstorbenen Killy hat Jimmy eigens den Song "Kilian" getextet und komponiert!

Für den verstorbenen Killy hat Jimmy den Song „Kilian“ getextet und komponiert!

Du spielst ja nun in etlichen Clubs, kannst vergleichen. Würdest Du sagen, dass die Satansadler etwas Besonderes sind?

Schau dich doch mal um. 43 Jahre on the Road. Immer am Start. Ich habe noch nie Stress gehabt, weil ich bei den Satansadlern spiele, im Gegensatz zu  anderen Clubs. Mir ist das aber auch lachs.

Tolle Brücke Jimmy, denn nun will ich mehr über den MC erfahren. 43 Jahre dabei, im Norden ansässig, ein Chapter, stabil im Wind der Szene. Wie habt ihr das hinbekommen?

Wir haben die ganze Zeit die Szene intensiv beobachtet, waren und sind immer on the Road. Wir haben viele Freunde von Nord bis Süd, von Anfang an auch in Europa. Echte und gute Freundschaften. Deswegen sind wir überall gerne gesehen. Wer uns kennt, weiß wer wir sind. Wer uns nicht kannte, hatte und hat Respekt. Das zusammen hat es gebracht. Die Leute wurden neugieriger.

Die Talk-Atmosphäre war total locker. Logen, die Männers kennen sich bestens.

Die Talk-Atmosphäre war total locker. Logen, die Männers kennen sich bestens.

In den 90ern kam dann ja dann auch der Umbruch in der Szene, wo viele um geflaggt haben. Klar haben auch wir uns die Köpfe heiß geredet. Doch ein Patchover kam nie in Frage, obwohl wir von außen auch angesprochen wurden. Doch wie gesagt, wir wollten das nie, weil wir immer eine stabile Mannschaft am Start hatten. Und das wird auch so bleiben. Es geht nichts über eine echte Freundschaft.

Die Szene wird älter. Was macht der Nachwuchs?

Das ist so eine Sache. Unsere Prospects bekommen hier nichts geschenkt. Die müssen sich alles verdienen. Woanders wird es halt leichter gemacht. Das ist nicht unser Weg, doch am Ende gibt es dafür ein vernünftiges Ergebnis. Und das behalten wir bei. Die Erfahrung zeigt uns, das ist gut so.

Ich bringe das mal auf den Punkt. Hier kommt ein Mann rein, streckt ein paar mal den Schädel hinein, und will eine Ansage machen. Chancen?

Geht gar nicht. Erst einmal wird sich über den Mann schlau gemacht. Wo kommt er her, was will er. Nennen wir das mal die Vor-Hangeround-Zeit. Du musst ja wissen, wen du dir in dein Haus holst.

Ach, der muss sich seine Ansage verdienen? 

So in etwa. Wie viele faule Eier haben sich schon mache Clubs ran geholt, weil sie die Leute zu schnell aufnahmen.

Die Farben des Satansadler MC Buxtehude stehen seit 43 Jahren stabil im Wind!

Die Farben des Satansadler MC Buxtehude stehen seit 45 Jahren stabil im Wind!

Wie lange läuft man denn so bei den Satansadlern Hangeround und Probe?

Eigentlich wie überall. Hangeround mindestens ein Jahr und dann sehen wir weiter.

Ihr wisst aber schon, dass ein Jahr Hangeround nicht überall üblich ist?

Das kann uns doch egal sein. Wir haben den ganzen Blues in der Szene nie mitgemacht. Für uns war klar, den Satansadler MC gibt es nur in Buxtehude, nirgendwo sonst. Wir hätten auch schon in Braunschweig oder an anderer Stelle was aufmachen können, wollen wir aber nicht. 70 % der Member kennen wir schon fast 30 Jahre. Das hier mal ein ganz neuer Mann herkommt, gibt es an sich nicht. Heutzutage sind wir froh, dass wir das alles nicht mitgemacht haben.

Herrscht im Satansadler MC eigentlich Harley-Pflicht?

Nee, aber es fährt jeder Harley. Wer hier was anderes fährt, wird natürlich jeden Tag doof angeguckt. (Anmerkung: Schallendes Gelächter, als ein Member anmerkt, das er das mal hätte wissen müssen.Grins…..)

Eben zum Auflockern, dann wieder zurück ins Interview!

Thema Harley. Jimmy, ich hörte der Bobber geht weg und du baust Dir eine neues Bike auf. Kannst was darüber erzählen?

Logen. Ich habe mir eine FXSTC angeschafft, 99er Evo Custom, eine der letzten Evos, ganz normal auf Serien-Basis. Die werde ich selber mit Speedy umbauen. ( Link Speedy Alder: www.facebook.com/reinhard.alder?fref=ts ) Wir haben uns gedacht, es gab ja mal ein Jimmy-Cornett-Tribute-Bike.

Das Teil war aber irgendwie scheiße, ist nicht gut gelaufen. Und mit der Evo will ich nun dem Aspekt Musik mit Herz und Hand einfach mehr Glaubwürdigkeit geben. Deshalb mache ich es unter Anleitung von Speedy, der ja ein echter guter Schrauber ist und viel Erfahrung hat, alleine umbauen. Es wird erneut ein Bobber, aber nicht mehr ganz so Oldschool.

Wann geht das los?

Das fängt jetzt an. Der Bock ist da und es beginnt die Planung dazu. Zirka März geht das Schrauben los.

Ist das so ein Geheim-Projekt oder kann man mal vorbei schauen?

Na klar.. Die Leute sollen ja sehen, dass ich mir nicht nur ein Image verpasse, sondern das ich da auch echt Bock drauf habe. Keiner soll denken, nun ist er relativ schnell bekannt geworden und lässt sich von irgend jemanden ein Bike bauen. Ich will mein Bike selber schrauben und es dadurch kennen.

Mit Speedy hatte ich schon gute Talks. Hier mit einem Bike auf meinem Treffen Bikes, Music & More Vol. 3.

Mit Speedy hatte ich schon gute Talks. Hier mit einem Bike auf meinem Treffen Bikes, Music & More Vol. 3.

Das Schlusswort hat natürlich der Satansadler MC. Was ist euch wichtig?

Wir setzen alles daran, dass es den Satansadler MC auch noch in den nächsten 43 Jahren gibt. Wir suchen nicht, wir inserieren nicht, doch junger Nachwuchs wäre nicht schlecht. Von daher würden wir uns natürlich freuen, wenn da draußen jemand auf unsere Werte und unseren Weg richtig Bock hat. Wer Interesse hat, kommt einfach zum offenen Abend vorbei. ( Ende Interview )

Mein Fazit!

Ich bin mir darüber im klaren, dass diese Nummer für das Netz an sich zu umfänglich ist. Aber diese Kombination Satansadler MC und Jimmy Cornett war zu verlockend. Zudem kann man das Thema nicht mit einer Short-Story mal eben so abtun. Dafür sind zu viele beidseitige Emotionen im Spiel.

Die Geschichte des Satansadeler MC Buxtehude findet ihr unter diesem Direkt-Link: www.satansadler.de/start.php?sites=geschichte. Ein Klick macht alleine wegen des groovigen Club-Songs Sinn. Sweet Home Alabama lässt grüßen. Ich habe mich bei meinem ersten Besuch jedenfalls sehr wohl gefühlt und danke für die Einladung zur Clubhausparty 2019! Ist vorgemerkt!

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.