Mit bis zu 1.500 Bikern rechnen die Macher der Demo „Freedom is our Religion“ am 14. September in der Bundeshauptstadt Berlin. Diese Erwartung halte ich sogar für realistisch. Denn tatsächlich fand in den Köpfen vieler Szenegänger ein Umdenken statt. Auch wenn eine Demo nun wahrlich kein Kernelement der Rockerszene ist, so haben etliche für sich erkannt, dass ein Einwirken auf die Politik nur dann möglich ist, wenn man konstituiert und geschlossen sein Unverständnis über das seit 2017 bestehende Insignienverbot zum Ausdruck bringt.
Last Call!
Auch wenn es der Hells Angels MC Nomads Germany ist, der erneut zu dieser Demo einlädt, so darf m. E. eine Teilname nicht pauschal als eine Sympathiebekundung für den MC selber verstanden werden. Natürlich werden dort viele Member, Supporter und Freunde des Clubs anwesend sein und das Vorhaben bestmöglich unterstützen, aber die Teilnahme pauschal für jeden Teilnehmer als Friendly Connection zu werten, diskreditiert viele Interessenten, denn letztlich gibt es auf breiter Ebene durchaus unterschiedliche Motivationen, sich den Ritt nach Berlin zu geben.
In meinem Fall ist es die Sichtweise auf ein Gesetz, welches schlichtweg verfassungswidrig ist. Dieses habe ich konsequent in allen Rocker Talks, Biker Talks sowie den Berichten zum Thema hier im Onlinemagazin klar zum Ausdruck gebracht. Es spielt für mich keine Rolle, wer zu dieser Demo aufruft. Ich habe die Möglichkeit öffentlich ein klares Bekenntnis abzugeben, also nutze ich diese. Wo soll ich es denn sonst tun? Am Lagerfeuer auf irgendeiner Party, über die Tastatur meines Computers? Das greift nicht tief genug!
Alleine der Umstand, dass die Presse sich bis dato in keinster Weise mit den Zielen von Freedom is our Religion auseinandersetze, die Motivation dieser Demonstration nahezu pauschal als eine reine PR-Aktion von Kriminellen zur Aufpolierung ihres Images beschrieben wurde, ist für mich Grund genug, persönlich anzutreten. Denn auch wenn es stets an den Hells Angels festgemacht wird, bringt die Presse mit dieser Dialektik nur zum Ausdruck, dass an sich alle Teilnehmer so angesehen werden.
Eine differenzierte und an der Sache selbst orientierte Berichterstattung findet nicht statt. Gespräche mit Demoteilnehmern ob ihrer Motivation gab es bisher nicht, stattdessen wird der Bürger konsequent in die Richtung gelenkt, dass hier Gesetzlose das Recht auf Demonstrationsfreiheit missbrauchen und die Bundeshauptstadt mit ihren Bikes aus den Angeln nehmen. Die Berichterstattung erfasst alle Teilnehmer und widerspricht ganz klar den eigenen Verlautbarungen, dass es dem Staat ja nur darum geht, kriminelle Akteure zu erfassen.
Die Mehrheit der Rocker und Biker sieht sich als normalen Bürger mit einem weniger normalen Lifestyle. Gemessen an dieser Betrachtungsweise reden wir unter dem Strich über eine Demonstration für Menschen, die sich vielleicht eher darüber Gedanken machen sollten, was sie verbindet, als über das, was sie trennt. Freiheit ist ein großes Wort. Sie zu verlangen ist die eine Sache, doch nur wenn ich diese auch lebe, bekommt dieses Gefühl echte Substanz.
Abschließend der Video-Teaser!
Alle Demoinfos hier: https://www.facebook.com/freedomisourreligion/
„Wer anderen die Freiheit verweigert, verdient sie nicht für sich selbst“ (Zitat Abraham Lincoln)