Mich erreichte ein Leserbrief von Biker Stöpsel (Klarname ist bekannt) zum Ablauf der Demo FioR in diesem Jahr. Diesen gebe ich in Absprache mit Stöpsel unredigiert an euch weiter.
Der Leserbrief!
Moin Lars!
Freedom is our Religion 2023. Das war’s nun. Hiermit, falls es interessiert, meine Sicht der Dinge.
Wir sind vom Parkplatz Frankenholzer Weg ins Gelände von FioR, um uns dort mit kühlen Nass zu versorgen. Zurück am Treffpunkt war das quasi wieder verdampft. Am Brandenburger Tor angekommen, standen wir sehr weit hinten und waren zu Fuß erst da, als die erste Rede begann. Wir erinnerten uns an die Bude links vor dem Brandenburger Tor, in Hörweite, leider dieses Jahr zu. Also haben wir uns hinter dem Tor mit einem Getränk versorgt.
Den Rest der Reden haben wir uns angehört, jedoch in Sachen schlechte Vorbereitung sind wir SCHULDIG.
Wie es auch sei, mit Deiner Einschätzung, was die Zuhörerzahlen angeht, hast Du recht.
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In Anbetracht der Fahrzeuge im Pack, war die Zuhörerzahl der eigendlichen Kundgebung sehr überschaubar.
Die Werbung für FioR in Social media habe ich nur bei Schräglagenfreiheit quasi auf’s Auge geknallt bekommen. In anderen Gruppen auch mal, aber fündig ist eher geworden, wer danach gesucht hat. Ich bin nicht mehr in vielen Gruppen. In einer der letzten, wo ich mir erlaubt habe die Veranstaltung als Samstags Ziel zu teilen, ist der Beitrag gesperrt worden. Inzwischen bin ich auch da raus. Für mich macht es keinen Sinn, dass jede Gruppe glaubt unpolitisch sein zu müssen, in einer Zeit, wo unser Hobby, unser Leben, unsere Auffassungen, quasi unsere Freiheit permanent unter politischen Beschuss stehen. Sicher gibt es einige die das nicht so sehen, allerdings haben die immer noch nicht begriffen, dass selbst das morgendliche Schinkenbrötchen in dieser irren Zeit Anlass zur politischen Richtungsdebatte sein kann.
Der Einwand in einem Kommentar in Deinen Seiten auf FB war, das Unverständnis über parallele Veranstaltungen. Meiner Meinung nach sollte es für dieses Wochenende nichts geben, was FioR konterkariert. Ob Treffen, Vereinsangelegenheiten, parallele Demos oder kommerzielle Geschichten. Jedem muss klar sein, dass die Gefahr besteht, dass irgendwann garnichts mehr stattfindet, wenn die Kräfte nicht gebündelt werden. So sollten, welcher Natur auch immer parallele Veranstaltungen sein mögen, diese FioR maximal flankieren. Logisch, niemanden kann man das Verbieten. Aber Gespräche darüber muss es geben.
Der letzte Punkt ist die Presse. Ich habe keine Ahnung welche Presse überhaupt angeschrieben und eingeladen wurde. Wenn kein Interesse dort besteht, hat man alles mögliche getan. Ich frage mich wo die einschlägige Presse ist. Wo sind Zeitschriften, welche sich explizit um das Thema Motorradfahren kümmern? Wo ist da ein Hinweis oder Werbung im Vorfeld, wo ist der Nachbericht? Sollte von denen dann nichts kommen, kann auch dieser Fakt ma l nebenbei Erwähnung finden. Schließlich brauchen die auch Leser.
Eine Idee oder Frage von mir, mit nötigen Respekt vorgetragen, ist, kann das sein, dass die Club Szene, die ja bisher eher unter dem Radar der Medien unter sich bleiben wollte, nun Anlaufschwierigkeiten hat, sich plötzlich offiziell verkaufen zu müssen/wollen?Ich fand die Veranstaltung am Ende gelungen. Im Nachhinein vermeintliche Fehler zu finden oder Optimierungsbedarf zu erkennen ist leicht. Ich bin nächstes Jahr wieder dabei. Seid nicht zu streng mit uns. Jedoch ist an dieser Stelle jedem ans Herz gelegt, selbstkritisch zu hinterfragen, wo er, sie nächstes Mal Potential sieht, den Rednern, welche sich vorbereiten und für unsere Sache einstehen, die Würdigung ihrer Arbeit zu zeigen. Haltet durch. Ohne Dich/Euch würde garnichts mehr passieren. Ich kann aber auch verstehen, dass man angesichts von Desinteresse einiger Zeitgenossen müde werden kann.
Gruß Stöpsel (Ende Leserbrief)
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Anmerkungen!
Stöpsel sieht in FioR eine Art übergeordnetes Format mit klarer Lenkungswirkung. Das ist es nicht. Ich sehe derzeit auch nicht die Möglichkeit, dass sich dieses in Zukunft ändert. Es gibt in der Breite klare Vorbehalte sowohl unter den Freebikern als auch unter den Clubbikern. Bevor diese Vorbehalte nicht ausgeräumt werden, wird FioR nicht als Format der gesamten Szene angesehen werden. Wie das gelingen kann, nun, dazu fehlt mir derzeit definitiv ein erfolgsversprechender Ansatz. Allerdings habe ich Anregungen, die ich separat kommunizieren werde.
Leserbriefe sind jederzeit willkommen! Sie stellen ausschließlich die Meinung des Verfassers dar!