Nach einem sehr geilen offenen Abend am Freitagabend im Rock Pub Wildside und in Erwartung einer coolen Winterparty bei den Stader Borns, passte es super, dass mein Macker Shovel Jürgen am Samstagmorgen die Motorradshow Oldenburg mit mir gemeinsam besuchte. Er ist ein durchaus kritischer Biker, insofern hatte ich einen Mann an meiner Seite, der erstens fachlich fit ist und zweitens konnte ich meine Gesamteinschätzung der Motorradshow direkt mit seiner abgleichen. Da ich selber kein fanatischer Schrauber bin, konzentriere ich mich in meiner Einschätzung der Messe mehr auf den repräsentativen Charakter.
Unser erster Blick auf die Motorradshow Oldenburg.
Was ging ab?
Die Motorradshow Oldenburg ist eine Regionalmesse. Nicht ganz unwichtig zu wissen, bevor man einen Megaauftritt der größten Motorradmarken durch die Companys selbst vor Ort erwartet. Von daher kann die Messe an sich nur die jeweiligen Vertragshändler akquirieren und darauf hoffen, dass nahezu alle führenden Marken dadurch am Start sind. Das scheint recht gut geklappt zu haben, denn bis auf Aprilia waren laut Messeleitung alle vor Ort. Fein!
Schmitz Classic bereicherte das Gesamtangebot mit seinen Gespannen.
Laut Ausstellerverzeichnis würden knapp unter 60 Aussteller in den Messehallen vertreten sein. Subjektiv hatte ich daher im Vorfeld das Gefühl, dass ich keine großen Erwartungen an die diesjährige Motorradshow 2024 stellen dürfte. Vor Ort allerdings präsentierte sich mir ein durchaus gefälliges Bild. Trotz stärkeren Besucherzulaufs bereits am Samstagvormittag konnte man durchaus relaxt zwischen den Ständen flanieren und sich einen guten Überblick verschaffen.
Die Präsentation der Pan America von Börjes hatte Sogwirkung!
Insbesondere das Aufbaukonzept der jeweiligen Stände in der großen Halle bewerte ich positiv. Von dem dort zentral platzierten Gastrobereich aus betrachtet, wirkte die Platzierung der Stände sehr harmonisch, der hier mit rotem Teppich angelegte Laufweg half bei der Orientierung. Diesem sind wir konsequent gefolgt. Warum wir trotz dessen die Stände der Streetbuny Crew sowie vom Bufallo Store bei knapp 2.5 Stunden Messeaufenthalt nicht entdeckten, schreibe ich mal unserer Dösigkeit zu oder aber es fehlte ein für uns erkennbarer Hinweis auf eine weitere Ausstellerfläche. Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir über den Seiteneingang zwecks Anmeldung reingekommen sind. Ich nehme das mal auf meine Kappe.
Die Springergabel mit oder ohne Federung. Da hatten Shovel Jürgen und ich völlig unterschiedliche Meinungen in Sachen Optik!
Den bereits oben erwähnten Gastrobereich in der großen Halle bewerte ich positiv. Dessen Ausgestaltung war optisch sehr ansprechend und mit einem Preis von zum Beispiel 9 Euro für einen Grünkohlteller oder 6 Euro für einen asiatischen Wrap lag die Preisgestaltung im Vergleich zu anderen Messen im für mich absolut akzeptablen Bereich. Einen Tag vorher hatte ich in einem Tankstellenimbiss für eine Krakauer mit Pommes 7,5 Euro abgedrückt. Nur mal so zum Vergleich.
Der Gastrostand in der großen Halle war optisch gefällig, die Preise in Ordnung!
Von der großen Halle aus gelangte man in einen weiteren Gastrobereich. Diesen habe ich allerdings nicht separat gecheckt, weil es mich direkt in die dahinter liegende Halle zog, wo bereits etliche Besucher auf eine Stuntshow mit Bikes warteten. Da noch reichlich Zeit bis zu dessen Start vergehen würde, zogen wir weiter und quatschten uns an dem einen oder anderen Stand fest. Logen haben wir die Stundshow letztlich verpasst.
Warum heißt der Stummellenker eigentlich Stummellenker? Mein Erklärung amüsierte Shovel. Grins….
An den Ständen konnten sich die Mitarbeiter der Aussteller über mangelnde Gespräche m. E. keinesfalls beschweren. Deren Qualität kann ich zwar nicht beurteilen, aber ich werte das als Indiz dafür, dass die Besucher ein hohes Interesse an Information hatten. Da sich zudem vielerorts die Besucher ein Probesitzen auf den Bikes gaben, waren somit die Grundvoraussetzungen für ein potenziell positives Messefazit der Aussteller gegeben. Ob sie dadurch etwas gerissen haben, muss nun der Messenachlauf erweisen.
Am Samstagvormittag war ordentlich Probesitzen angesagt. Jo, der Hobel hat was!
In einer kleineren Halle war für mich das Highlight die Mopedausstellung des Mofa Drag Race Teams, die alleine von der Anzahl der präsentierten Kleinkrafträder als beachtlich anzusehen ist. Da es zudem in der großen Halle noch eine Sonderausstellung Customizing der kleinen Boliden auf zwei Rädern gab, bescheinige ich dem Orgateam dieser Ausstellung einen guten Job. Da waren schon echt schräge Teile dabei. Sehr geil!
Die Simson war unser Favorit in der Costomizingaustellung Kleinkrafträder.
Was ich weniger geil fand, waren die zwei Autos am Stand der Freese-Gruppe. Klar kann ich die Motivation nachvollziehen diese mit auszustellen, Biker sind durchaus gut situierte Leute, aber ich war auf einer Motorradshow. Ein Pickup mit Auffahrrampe für ein Bike oder ein Oldtimer am Stand des lokalen Barbiers als Deko wäre m. E ok, aber der M4 interessierte mich nicht die Bohne. Das Gesamtfazit wird dadurch allerdings nicht getrübt.
Mit Milwaukee-Werkzeug hatte ich einen guten Talk. Da kommt etwas nach!
Unter dem Aspekt Lifestyle entdeckte ich in der großen Halle einen Stand mit Grills der Firma Weber sowie Holzartikel einer Manufaktur. Klar erwarte ich so etwas eher auf einer Haus- und Gartenmesse, da Biker bekanntlich aber das Grillen lieben und sich in den eigenen vier Wänden gerne mal einen eigenen Raum stylish einrichten, geht deren Anwesenheit für mich in Ordnung. Hier sollte man für die Zukunft allerdings weiterhin auf die Balance zwichen klassischen Bikethemen sowie Lifestyle achten. 2024 war diese gegeben!
Gesamtfazit!
Was wird mir für 10 Euro Eintritt auf einer regionalen Motorradshow geboten? In diesem Jahr in Oldenburg m. E. eine ganze Menge. Klar geht immer mehr, aber Aussteller für eine Präsenzmesse zu gewinnen ist heutzutage ein echt schweres Geschäft. Insofern kalkuliere ich das mit ein und bewerte den Besuch der Motorradshow Oldenburg gesamtwirtschaftlich. Bei unter 20 Euro für Eintritt, einem leckeren Wrap sowie einer mittleren Pepsi-Light sollte sich jedenfalls niemand beschweren, der sich auf der Show für ein Bike interessiert, welches mehr als 20.000 Euro kostet.
Zusatzgedanke!
Durch die Sonderausstellung Kleinkrafträder hatte ich übrigens den Gedanken, ob es für die Weser-Ems-Halle wohl interessant sein könnte, eine Art Clubmeile zu installieren, in der sich regionale MC’s, MF’s sowie Motorradcommunitys präsentieren. Nachwuchs ist in der Szene durchaus ein Thema und zudem würde so etwas ja auch viele Mitglieder der Clubs anlocken, was sich positiv an der Kasse bemerkbar macht. Nur ein Gedanke!
Impressionen satt! (Zum Vergrößern anklicken)
Fotos: © Lars Petersen
