Shovel Jürgen und ich sind am Samstagmorgen recht früh zu den Motorrad-Tagen nach Wiesmoor aufgebrochen und wie schon bei meinen vorherigen Messebesuchen stellte ich fest, dass gleich zum Start der Messe ein regelrechter Run in die Blumenhalle Wiesmoor stattfand. Nun, das Wetter war gut und die Motorratage sind als Regionalmesse m. E. für die Stadt Wiersmoor ohnehin eines der Jahreshighlights mit einer Zugkraft, die sogar rechts der Weser greift. Kennzeichen aus Osterholz-Scharmbeck, Bremervörde, Cuxhaven und Bremerhaven belegen das.
Meine Eindrücke!
Überraschungen haben wir nicht erlebt. Die meisten Aussteller sind Stammgäste, entscheiden sich vermutlich schon zum Ende der noch laufenden Messe, ob sie bei der nächsten Auflage dabei sind. Gut für das Messeteam, denn so hat es stets eine solide Grundlage und muss nicht in jedem Jahr den Ausstellerpool völlig neu akquirieren. Es bedeutet aber auch, dass es im Kern darauf ankommt, was die Händler mitbringen, denn die kreativ angelegten Blumembeete sowie der große Springbrunnen in der großen Halle lassen keinen räumlichen Spielraum für eine merklich höhere Anzahl an Ausstellern.
Das Coole an dieser Motorradmesse ist in jedem Fall der Rundgang durch die Blumenhalle selbst. Etliche Bikes werden inmitten der Beete platziert und bekommen dadurch einen direkten Eye-Catcher-Effekt. In Kombination mit Bildern und Impressionen der vergangenen Motorrad-Tagen wirkte das sehr gefällig und erzeugte eine erneut besondere Atosphäre. Das ist letztlich ja auch das absolute Alleinstellungsmerkmal von Wiesmoor. Ein nostalgisches Gespann von Zündapp, dekorative Asseccoires von der Area 37, eine brachiale Egli oder eine Oldschool Iron Head von Harley kamen so jedenfalls noch eindrucksvoller rüber.
Im Gastrobereich herrschte Hochbetrieb. Shovel Jürgen und ich gönnten uns zwei Becher Kaffee, zwei Frikadellen sowie für meinen Vielfraß aus dem Teufelsmoor zusätzlich die Spätzle. Mit € 17,80 war das echt amtlich, aber auch erwartbar. Darüber sollte man aber nicht gehen. Fakt ist, der Gastrobereich hat sicherlich seinen Schnitt gemacht, er war jedenfalls durchgehend stark frequentiert.
Dort konnte ich auch Silvia Eilers aus dem Orgateam begrüßen. Wir haben mittlerweile einen recht guten Draht zueinander gefunden, tauschen uns immer mal wieder aus. Sie weiß, dass ich direkt bin und proaktiv Vorschläge unterbreite. So hatte ich ihr zum Beispiel angeraten, den Eintrittspreis zu erhöhen, weil das sehr geringe Standgeld zwar gut für die Händler ist, aber eben auch das wirtschaftliche Risiko der Veranstaltung nicht alleine auffangen kann. Mit dem Eintrittspreis von 6 Euro hat man eine faire Lösung gefunden.
Anregungen!
Als ich mir im Außenbereich eine Zigarette gönnte, sinnierten Shovel Jürgen und ich darüber, wie man die Messe noch besser vermarkten und aufwerten kann, um das vorhandene Besucherpotenzial abzusichern bzw. auszubauen. Ganz oben auf der Agenda stehen für mich die Social Media Kanäle. Diese müssen viel stärker bespielt werden. Mit vier oder fünf Posts ist ein steigender Content nicht machbar. Die Algorithem belohnen Aktivität, bestrafen aber Passivität. Hier habe ich Silvia bereits Vorschläge unterbreitet.
In puncto neuer Themenbereiche ist das echt eine Herausforderung. Wo ist der Platz dafür? Das idyllische Außengelände ist zwar groß und ich kann mir hier durchaus eine Sonderausstellung mit Bikes vorstellen, ob da der Eigentümer der Immobilie mitspielt ist jedoch fraglich, hinzu gesellt sich das Wetterrisiko Anfang März. Zumindestens sind hier Flächen! Ich grübele mal weiter darüber nach.
Im Innenbereich wird es ganz schwierig, es fehlt einfach der Platz. Also dachte ich mal über den Aspekt Mulitmedia nach. Darauf kam ich durch das 1/4-Meilen Rennen, dem wiederbelebten Jade Race. Wie wäre es, wenn man an exponierter Stelle einen Beamer mit Leinwand platziert, dort Impressionen der Aussteller sowie Eventhinweise, Motorräder und Technisches präsentiert. Nur ein erster Gedanke, aber vielleicht ein Ansatz für das Feintuning.
Fazit!
Jede Messe ist wichtig für ein aktives Miteinander, von daher hoffe ich, dass der Motorradszene die Motorrad-Tage Wiesmoor erhalten bleiben. Für Shovel Jürgen und mich war es jedenfalls ein völlig relaxter Ritt, ein absolut entspannter Messerundgang und ein Wiedersehen mit bekannten Leuten. Gut wäre es, wenn der neue Messetermin schnellstmöglich von der Stadt genehmigt wird, denn die Planungssicherheit einer Motorradmesse muss frühzeitig feststehen, damit das Orgateam genug Zeit hat, um Ideen zu entwickeln und entsprechende Partner zu finden. Hope to cu in 2026!