Nachbericht: Die Demonstration in Vechta!

Wo Licht ist, ist auch Schatten!

Dieser Bericht stellt ausschließlich meine persönliche Bewertung des Ablaufes der Demo in Vechta dar. Ich habe mich mit Peter, Presi des Backbone MC Germnay und Anmelder, ganz bewusst nicht abgestimmt. Da ich stark involviert war, ich wurde von Peter als Co-Veranstalter geführt und habe die Demo mit meinem Onlinemagazin gepusht, ist es natürlich möglich, dass man seine Eindrücke positiver darstellt, weil man emotional stark involviert ist. Daher gliedere ich meine Wahrnehmungen auf, versuche das Erlebte möglichst sachlich darzustellen! Eure Kommentare werden zeigen, ob es mir gelungen ist.

Schon weit vor dem Start der Demo füllte sich die Stoppelwiese. Am Ende waren es laut Behörde 5.000!

Positives!

Gemessen an der Wetterlage in den Anfahrtsgebieten ist die Teilnehmerzahl von offiziell 5.000 (laut Rennleitung hat sie bei 4.700 aufgehört zu zählen) durchaus beachtlich. Damit habe ich einen Tag zuvor absolut nicht gerechnet. Im Landkreis selbst hatten wir richtig Glück mit dem Wetter, so dass die Demo überwiegend trocken durchgezogen werden konnte. Laut Behörde war der Konvoi 12 KM lang und hatte eine Durchfahrtzeit von 40 Minuten. So etwas hat der Lankreis Vechta noch nicht erlebt.

Derartige Bilder haben eine große Wirkung. Doch was fängt man damit jetzt an?

Das Roadblocking und der Ordnerdienst auf dem Gelände hat sehr gut funktioniert. Die Männer waren fit und haben die Vorgaben regide umgesetzt. Ok, der ein oder andere Biker fühlte sich gegängelt, aber insbesondere die Einweisung bei der Wiederankunft in die Parkflächen sollte ja den Auflagen bezüglich der Corona-Restrikionen Rechnung tragen. Das eigene Bike dient als Abstandshalter, so der Gedanke. Die Presse vor Ort hat das positiv bemerkt. Das es trotzdem zu Gruppenbildungen kommt, ist einfach nicht zu verhindern. Insgesamt waren die Teilnehmer aber bemüht, der Vorgabe Rechnung zu tragen.

Der Gastropartner Softeis König konnte mit seinem Team einen m. E. hervorragenden Umsatz generieren. Gut für ihn, gut für die Demokasse. Mit weiteren Kräften wäre da sogar noch mehr drin gewesen, aber wie bereits erwähnt, musste man einen Tag zuvor von weitaus schlechteren Voraussetzungen ausgehen. So verdiente der ebenso anwesende Schausteller am anderen Ende des Platzes halt auch noch einige Euros. Er war zwar nicht geladen, aber das ist ein anderes Thema.

Peter, Anmelder der Demo steigt ein!

Die Reden bekommen derzeit im Netz insgesamt sehr gute Kritiken. Sie waren prall gefüllt mit Argumenten, aber auch mit Kritik an der Motorradszene selbst. Hier konnte Susanne enorm punkten, denn sie hat es in ihrer Rede geschafft, dass sich kein Teilnehmer angepisst fühlte, im Gegenteil, viele nickten mit dem Kopf und bestätigten ihre Aussagen.

Auch die Rennleitung war mit dem Ablauf zufrieden und konstatierte einen organisatorisch reibunglosen Verlauf. Somit hat Peter für den Fall einer Fortsetzung sicherlich gute Vorausetzungen für eine weitere Zusammenarbeit geschaffen! Er hatte übrigens offen angmeldet!

Das einige Bauern aus dem Landkreis den Forderungen der Biker zur Seite gesprungen sind, darf nicht unerwähnt bleiben. Da hätten auch durchaus mehr Traktoren stehen können, der Kontakt kam übrigens aus der Landwirtschaft heraus zustande, aber Peter möchte erst einmal ausloten, ob beide Communitys eine gemeinsame Basis in der Durchsetzung ihrer Ziele haben. Man bleibt also im Gespräch!

Redner! (Bilder nach Verfügbarkeit)

Negatives!

Leider kam es während der Motorraddemo u.a. zu einem Auffahrunfall, bei dem sich die Fahrerin den Arm brach. Das führte zu großen Lücken im Konvoi, weswegen dieser von der Polizei auf magere 35 Km/h Schnitt runter gedrosselt wurde. An sich waren 65 km/h außerhalb der Ortschaften vorgegeben. So empfanden viele den Konvoi als zu lang. Aber, bei einer laufenden Aktion ändert niemand die Regeln, schon gar nicht die Polizei. Es gilt Safety First.

Von den 5.000 Teilnehmern der Motorraddemo kamen zur eigentlichen Kundgebung noch gefühlte 500. Das hat mich erschrocken und gleichzeitig vollends bestätigt, wie wenig die Community an Fakten und Argumenten interessiert ist. Das Happenig auf zwei Rädern steht im Fokus. Da macht man gerne den Maxx und überholt im Konvoi oder spielt ein wenig am Gashahn, so einige Teilnehmer. Wenn es aber um die Substanz geht, winkt man ab und sehnt sich auf die eigene Couch.

Dieses Desinteresse an Information ist bei nahezu allen Demos und auch in den verschiedenen Facebook-Gruppen zu beachten. Immer wieder stellt man ein unreflektiertes Frötzeln, Hauen und Stechen fest. Wenn sich das nicht ändert, so wird der enorme Mobilitätsfaktor irgendwann verpuffen und es bleibt nichts übrig, als eine vorübergehend Blase, in der sich die Biker eine große Show geliefert haben. Susanne hat das in ihrer Rede top dargestellt. Ich befürchte, das wird sich nicht ändern, zudem ich derzeit niemanden sehe, der das unter einen Hut bekommt. Glaubt ihr denn wirklich, dass die Show alleine die Politik beeindruckt?

Impressionen!

Fazit!

Mit Peter würde ich jederzeit wieder an den Start gehen. Er hat eine klare Linie und zieht seine Intention durch, auch wenn es nicht immer den Publikumspreis gibt. Der Backbone MC Germany und alle seine Helfen haben organisatorisch insgesamt top abgeliefert. Vechta hat ganz sicher zu mehr Sachlichkeit beigetragen, auch wenn es die Befürworter der Forderungen des Bundesrates naturgemäß anders sehen. In der Sache selbst ist es noch ein langer und steiniger Weg. Wir haben bisher nichts erreicht. Darüber sollten die sehr gut besuchten Demos nicht hinweg täuschen!

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Viele sprechen aktuell von Berlin und der Demo Freedom is our Religion am 12.09.2020. Ich bin mir sicher, dass diese von den aktuellen Demos gegen die Drucksache 125/20 profitieren wird. Sie richtet sich gegen die Beschneidung der Freiheitsrechte insgesamt, Impulsgeber war seinerzeit die Verschärfung des Vereinsrechtes. Nun, der Bundesrat will die Community der Motorradfahrer enorm zu Lasten der Freiheit beschneiden, ergo ist Freedom is our Religion sicherlich eine Option, um dort in unmittelbarer Nähe zum Bundestag ein klares Votum für die individuelle Freiheit abzugeben. Und wer weiß, evtl. stehen dann ja dort ja 200 Traktoren. Kein uncharmanter Gedanke!

Ich habe fertig. Danke an Alle für die Unterstützung und der Verunfallten gute Genesung!

Die Reden!

Publiée par Backbone MC sur Dimanche 26 juillet 2020

 

Demokontakt: https://www.facebook.com/events/292547245198967/?active_tab=discussion

Presse: https://www.om-online.de/om/uber-2000-motorradfahrer-demonstrieren-in-vechta-46280?fbclid=IwAR2tzeq2wCGF7HYvqSlnK1EEPWo7ZKpd8OuVGhnEH7BCv7HsfqIC8nWUdI0

Presse: https://www.nwzonline.de/vechta/vechta-protest-gegen-fahrverbote-knapp-5000-biker-demonstrieren-in-vechta_a_50,9,1159797262.html

Presse Polizei: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/70090/4662319

 

 

 

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.