Mal drauf rumkauen!
Wenn man sich die mediale Szenelandschaft so anschaut, wird man relativ schnell feststellen, dass es kaum noch Szenemagazine gibt, die sich in puncto Clubszene engagieren. Direkt fallen mir nur noch TopRocker sowie Steelhoreses als kommerziell angelegte Titel ein. Ob das so bleibt, wird man sehen. Fakt ist, beide erscheinen als Printtitel und die Entwicklung der Rostoff- und Energiepreise macht es sicherlich nicht einfacher im Markt zu bestehen.
Nun mag man denken, dass es mir als Mittbewerber ganz gelegen käme, wenn beide Titel den Bach runter gehen. Ist das so? Mitnichten! Denn das hätte unweigerlich zur Folge, dass die Clubszene weiterer Plattformen beraubt werden würde, die aber elementar sind, um die Aktivitäten in der Szene zu präsentieren, mal ganz abgesehen vom Biker Business.
Ich selbst komme ja aus dem Printbereich, habe mich in 2013 jedoch ganz bewusst für ein Onlinemagazin entscheiden. Schon seinerzeit merkte ich, das die Luft im Printbereich massiv dünner werden wird. Die sozialen Kanäle spielten in 2013 noch keine so dominante Rolle. Doch das hat sich massiv geändert. Mein stärkster Gegner ist tatsächlich Marc Zuckerberg, damit das Fratzenbuch sowie Instagram.
Fast alles läuft mittlerweile über solche sozialen Kanäle. Es ist einfach, es kann jeder mitspielen, man generiert Reichweite und zudem ist es in der Regel kostenlos. Nur habt ihr schon mal erlebt, dass Zuckerberg sich für die Belange der Szene interessiert. Mitnichten!
Dort gibt es keinen Rocker- oder Bikertalk, eine Biker Meile, eine Redaktion, die sich bestmöglich neutral in Sachen Kuttenverbote oder dem temporären Fahrverbot kümmert, Aktionen, die Brücken bauen und für mehr Austausch unter den Clubs sorgen. Von Partyberichten wollen wir erst gar nicht reden. Das wird es auch nie geben.
Das Bedienen der sozialen Kanäle ist allerdings völlig legitim. Ich rate nahezu allen meinen Partner im Biker Business dazu, sich in diesem Bereich zu engagieren. Aber es ersetzt keine Szenemedien. Insofern ist man gut beraten, diese weiterhin mit Futter zu bedienen, den Austausch zu suchen. Gerne auch proaktiv!
Das Biker Business solte m. E. ohnehin nicht alle Aktivitäten reinweg auf die soialen Kanäle verlagern. Selbst im Printbereich kann man heutzutage noch einiges rocken. Gutes Beispiel ist hier das regionale Magazin Kradblatt. Wenn ich ein regionales Motorradtreffen an den Start bringen würde, wäre es definitiv ein potenzieller Ansprechpartner, weil es etabliert ist und ich damit meine Zielgruppe erreiche. Nur weil ein Inserat Geld kostet, würde ich jedenfalls nicht darauf verzichten und dessen Zielgruppe nicht beackern. Das wäre Schwachsinn!
Als seinerzeit der Huber Verlag, damit auch die Bikers News, den Bach runter ging, gab es viele hässliche Kommentare. Ich habe mich damals sehr bedeckt gehalten. Nicht ohne Grund! Denn mir war klar, dass man sie doch vermissen wird. Heute gibt es zum Beispiel keine Plattform mehr, in der Clubnachrichten für alle sichtbar on Point veröffentlicht werden. Stattdessen regen wir uns über die zum Teil lächerlichen Posts im Netz auf, die oftmals auch nur Gruppenmitglieder erreichen. Ja, in diesem Punkt fehlt die Bikers News wirklich.
Was will ich euch eigentlich sagen?
Denkt auch weiterhin an die Szenemedien. Diese bieten euch in vielen Belangen einen echten Mehrwert. Und nur weil die Herausgeber Werbung an das Biker Business verkaufen möchten, sollte man die Titel nicht generell verteufeln. Mit einem marktgerechten Angebot, ja, auch die Bikerszene ist ein Markt, kann man positive Impulse setzen und die eigene Zielgruppe on Point mit hoher Reichweite direkt beackern. Ohne Shitstorm und hässliche Kommentare!
Fazit!
Supportet auch weiterhin die Szenemedien!
Passend zum Thema: https://www.zukunftsinstitut.de/zukunftsthemen/die-evolution-der-medien
Einige Links:
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https://www.facebook.com/kradblatt