Freedom is our Religion 2022: Ein Ausblick!

Am 10. September heißt es in Berlin erneut „Freedom is our Religion“. Seit der ersten Demo hat sich das Format stetig weiter entwickelt. 2021 haben die Macher m. E. durchaus amtlich abgeliefert. Es wurde mehr Input geboten, Kooperationen mit anderen Interessenvertretungen wurden gesucht und man hat die lokale Clubszene insofern mit eingebunden, dass etliche Clubs am Freitag ihre Türen öffneten und damit den Demoteilnehmern eine Möglichkeit boten, sich schon am Vortag in der Hauptstadt mit Gleichgesinnten zu treffen und auszutauschen.

Am 10. September heißt es in Berlin erneut „Freedom is our Religion“.

Wo geht die Reise hin?

Ich habe bezüglich 2022 keine klare Erwartungeshaltung und auch irgendwie das Gefühl, dass die Macher selbst noch nach dem richtigen Aufhänger suchen. Klar, es geht grundsätzlich um unsere Freiheit, was m. E. derzeit noch fehlt ist ein aktuelles Thema, so wie es eines in 2021 die Forderung nach einem temporären Fahrverbot für alle Motorradfahrer war.

Auf der offiziellen Page im Fratzenbuch äußern sich die Macher wie folgt:

„Zum 6. Mal heißt es wieder am 2. Samstag im September „FREEDOM IS OUR RELIGION“ – Die Motorrad-Demo in Berlin.

Einmal mehr steht die Motorrad-Gemeinschaft in Berlin zusammen, für unsere Freiheit. Rund um die Demonstration wird es wieder viele Möglichkeiten geben, sich kennenzulernen und auszutauschen oder einfach ein paar schöne Tage mit Gleichgesinnten zu verbringen. Denn von Freitag bis Sonntag werden wieder viele Motorradclubs ihre Türen für alle Besucher öffnen. Berliner Gastronomen machen sich bereit für Euch und mal sehen, was wir sonst noch alles auf die Beine stellen werden.
Sicherlich kann es in diesem Jahr nicht „nur“ um die üblichen Versuche unsere Freiheit zu beschneiden gehen. Angesichts der aktuellen Lage und den krassen Veränderungen in unserer Welt, werden wir als Motorrad-Gemeinschaft zusammen für das höchste Gut, unsere Freiheit, auf Berlins Straßen ziehen. Am Brandenburger Tor versammeln wir uns mit allen, die unsere Idee unterstützen wollen, keine Clubpolitik, nur ein gemeinsames Ziel!!! Wir halten Euch auf dem Laufenden.“
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Ein Unterthema für 2022 habe ich in diesem Text nicht erkannt. Mit der Teilnahme von Lars Bohler von der Initiative Schräglagenfreiheit sowie Peter, Presi des Backbone MC Germnay, ist aber schon mal klar, dass bisherige Anliegen weiterhin Beachtung finden. Schräglagenfreiheit hat sich eine echte Expertisé in Sachen Streckensperrungen erarbeitet, Böhler ist bekannt für punktgenaue Kommentare, und Peter liegt der Aspekt gelebte Solidarität enorm am Herzen. Auf ihre Redebeiträge darf man gespannt sein.

Freedom is our Religion erfuhr bisher den größten Zuspruch aus der Clubszene, aber beileibe nicht nur.

Ich denke, dass die Problematik darin besteht, dass man versucht das ursprüngliche Anliegen nicht aus den Augen zu verlieren, die Initialzündung für die Demo selbst war seinerzeit ja das Insignienverbot gegen bestimmte Clubs.  Davon hat man sich medial entfernt, logisch, sobald andere Themen mehr Breite finden, wird das überlagert, siehe 2021.

Auch in 2022 werden Clubs am Freitag ihre Türen öffnen.

An sich ist das kein Problem, wenn es einen festen Ankerpunkt gibt. Diesen zu finden ist jedoch eine Husarenaufgabe. Stellen wir uns daher mal die Frage, was das Insignienverbot sowie temporäre Fahrverbote gemeinsam haben. Es sind Verbote! Und genau hier liegt m. E. der Ankerpunkt. Wieso haben die Bürger verstärkt das Gefühl, dass ihre Belange, die in einer vom Pluralismus geprägten Staatsform ohenhin in einem stetigen Wettbewerb von Meinungen stehen, immer häufiger durch Verbote geregelt werden, bevor die Öffentlichkeit ein Thema solide ausdiskutiert und ein klares Meinungsbild gefunden hat.
Der Staat soll doch an sich nur dann eingreifen, wenn die Bürger keinen Konsenz finden und ein gesellschaftlicher Kompromiss nicht zu erzielen ist. Nun, von dieser Grundhaltung des Pluralismus haben wir uns ja schon weit entfernt. Das Gendern ist da ein gutes Beispiel. Es werden neue Sprachformen festgelegt, obwohl die große Mehrheit dieses ablehnt. Das belegen an sich alle Umfragen. Poltik und Lobbyisten tun es trotzdem. Man könnte jetzt unzählige weitere Beispiele aufzählen, aber ich denke, ihr wisst, was ich meine.

2021 suchte und fand man die Kooperation mit anderen Interessenvertretungen, aus denen die Kampagne Hochschalten – Dialog statt Verbot entstand.

Insofern ist das Motto „Freedom is our Religion“ an sich bereits ein Anker. Nur brauchen die Menschen halt stetig irgendwelche Fixpunkte, an denen sie sich andocken können. 2021 war das die Forderung nach einen temporären Fahrverbot. Das hat viele mobilisiert. Was 2022 die Biker anfixt, wird man sehen. Ich bin gespannt. Am kommenden Samstag wissen wir es. Ich wünsche allen Teilnahmern eine gute An- und Abreise sowie eine störungsfreie Demo!

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.