Kontroverses: Freedom is our Religion 2021!

Meine erste Vorschau!

Auch wenn eine Durchführung derzeit aufgrund der aktuellen Restriktionen kaum vorstellbar erscheint, so hat der Veranstalter die fünfte Auflage für die Demo Freedom is our Religion für den 11. September angesetzt. Absolut richtig, denn das Anliegen muss weit im Vorfeld geteasert werden.

Die Pandemie und seine Begleiterscheinungen könnte dabei dem Veranstalter m. E. sogar die Karten in die Hand spielen, da die Menschen derzeit so massiv von Grundrechtseingriffen betroffen sind, wie es sich auch die meisten Biker noch bis 2019 wohl kaum vorstellen konnten. Sie sind hochgradig sensibilisiert.

Die fünfte Auflage von Freedom is our Religion ist für den 11. September angesetzt.

Die Themen und Redner bei Freedom is our Religion 2021?

Freedom is our Religion ist eine direkte Reaktion auf das Insignienverbot, welches durch die Verschärfung des Vereinsgesetzes ermöglicht wurde. Derzeit scheint es keinen juristischen Hebel zu geben, um dieses vor einem Gericht zu kippen, zumal der BGH das Insignienverbot in 2020 bestätigt hat, damit die nationalen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Bleibt an sich nur der Weg nach Brüssel.

Freedom is our Religion erfuhr 2020 den größten Zuspruch aus der Clubszene, aber eben nicht nur. Da steckt noch Potential drin, welches durch Inhalte geweckt werden kann.

Ganz unabhängig von den jurtistischen Optionen ist es allerdings mehr denn je notwendig, dass man sein persönliches Standing in die Öffentlichkeit trägt. An dieser Stelle wird es darauf ankommen, welche Inhalte der Veranstalter 2021 angeht. Im letzten Jahr schwamm die Forderung des Bundesrates nach einem temporären Fahrverbot zwar mit, wurde aber m. E. zu wenig vom Veranstalter innerhalb der eigenen Community thematisert. Das war zu dünn. Man muss selbst die Akzente setzen!

Denn gerade an dieser Stelle holt man die meisten Motorradfahrer außerhalb der Clubszene ab, weil diese davon im schlimmsten Fall auch allesamt betroffen sind. Ok, das kollidiert zwar auf den ersten Blick mit dem ursprünglichen Anliegen Insignienverbot, wenn man allerdings die Perspektive ändert und stärker auf die Gemeinsamkeit abzielt, nämlich die kollektive Vereinnahmung einer ganzen Gruppe, unabhängig von dem individuellen Verhalten, dann wird daraus schnell ein Schuh. Genau hier liegt m. E. die Chance mehr Leute auf den gemeinsamen Protest einzuschwören.

Das Motto der Demo ist bereits ausgeweitet worden. Gut so!

Dieser darf sich aber nicht nur dadurch äußern, dass man sich lediglich ein gemeinsames Happening in Berlin gibt, sondern erfordert im Vorfeld eine fundierte thematische Auseinanderstzung. Das wird entscheidend für die weitere Entwicklung der Demo selbst sein.  Auch beim Rednermix muss man ggf. neue Wege gehen und versuchen Leute zu präsentieren, die neue Impulse setzen werden.

Hier denke ich zum Beispiel an Vertreter aus der Jurispondenz, Verfassungsgelehrte oder gar Politiker, die seinerzeit das Insignienverbot krtisch bewertet und dagegen gevortet haben. Dabei geht es in keinster Weise um deren Parteizugehörigkeit, sondern um deren faktische Bewertung der ausgesprochenen Sippenhaftung. Da im September die Bundestagswahl ansteht, muss man jedoch darauf achten, dass man die Demo nicht zu Wahlkampfzwecken nutzt.

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Fazit!

Ich bin sehr gespannt, was sich der Veranstalter, es ist der HAMC Nomads Germany, in diesem Jahr einfallen lässt und ob es zu einer inhaltlichen Weiterentwicklung kommt. Unterbleibt diese, so befürchte ich, das auch Freedom is our Religion nur eine von vielen Demos in der Bundeshauptstadt bleiben wird. Ich werde das Anliegen jedenfalls weiter unterstützen, solange ich mich mit der Intention der Demo identifizieren kann.

Übrigens, mit viel Glück kann der Biker Talk am 27. März in Ganderkesee stattfinden. Dieser beschäftigt sich u. a. auch mit dem Insignienverbot. In der Talkrunde sitzt ein Vertreter des BMC Germany, der ja davon betroffen ist. Ich habe kein Problem damit, wenn der Veranstalter von Freedom is our Religion im BIker Talk einen Infostand vorhält. Nur mal so am Rande erwähnt.

Kontakt: https://www.facebook.com/groups/freedomisourreligion

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.