Pflege: Interview der Beda Altenpflege!

Als Herausgeber sehe ich mein Baby als Lifestylemagazin für Biker, welches sich primär mit direkten Bikerinhalten beschäftigt. Doch haben wir alle im Leben Baustellen zu beackern, die jeden betreffen können, egal ob Biker oder nicht. Dazu gehören zum Beispiel pflegebedürftige oder verunfallte Angehörige, Freunde oder Clubbrüder. Das Thema ist allerdings recht komplex, oftmals fehlt es an Wissen oder die Umstände werden falsch gedeutet.

Als ich vor über 10 Jahren eine Offshore-OP an meiner rechten Hüfte hatte, ich war alleinerziehend, hatte ich für mich eine Haushaltshilfe ausgeschlossen. Zu jung, zu aktiv, noch zu fit, so dachte ich, obwohl ich mich mit den Krücken so gar nicht fit fühlte. Ein Bekannter klärte mich auf und kurze Zeit später klingelte eine Haushaltshilfe an meiner Tür und kümmerte sich um den Haushalt, bezahlt von der Krankenkasse.

Dierk Becker ist mir seit einigen Jahren bekannt, er betreibt die beiden Firmen b.d.s nord in Schierbrok sowie die Beda Amulante Pflege in Hude. Ich habe mit ihm spontan ein Interview geführt, um mal den Unterschied zwischen einem Seniorendienst und einer ambulanten Pflege darzustellen und um Hinweise auf die Erforderlichkeiten im Antragsbereich zu geben.

Brigitte Schilling und Dierk Becker leiten die Betriebe b.d.s nord sowie die Beda GmbH.

Das Interview!

1. Herr Becker, Sie betreiben die Firmen b.d.s nord sowie die Beda GmbH. Was genau bieten sie an?

Das Team von der BDSnord bietet den Mitmenschen in der Region Hilfe in verschiedenen Bereichen an. Da wir die Anerkennung von Angeboten zur Unterstützung im Alltag im Sinne des § 45 a des Elften Buches des Sozialgesetzbuches besitzen, erstreckt sich unser Angebot auf zwei Leistungsbereiche: Angebot zur Alltagsbegleitung, Serviceangebote für haushaltsnahe Dienstleistungen für Pflegebedürftige mit allgemein  sowie Pflegebedürftige mit besonderen Betreuungsbedarf. (Einkäufe, Personenbeförderung, Betreuung, Haushaltsführung)

BEDA – der ambulante Pflegeservice bietet nicht nur körperbezogene Pflegemaßnahmen, sondern auch medizinische Behandlungspflege. Für jeden Kunden erstellen wir eine individuelle strukturierte Informationssammlung und dahingehend einen Maßnahmenplan mit dem Ziel die größtmögliche Unabhängigkeit von physischen und psychischen Erkrankungen herzustellen.

2. Worin besteht der genaue Unterschied zwischen Seniorendienst und ambulanter Pflege?

Der Unterschied zwischen dem Seniorendienst bzw. Seniorenbetreuung und ambulante Pflege ist recht einfach darzustellen. Der Seniorendienst befasst sich ausschließlich mit dem Umfeld der pflegebedürftigen Personen, also was für die Person notwendig ist. Der ambulante Pflegedienst kümmert sich fast nur mit der Pflegebedürftigen Personen. Genauer gesagt alles, was für den Körper zur Heilung und Pflege notwendig ist. ((Medikamente, Spritzen, Wäsche, Verbände wechseln, usw.)

Die Betreuung führt oft zu emotionalen Beziehungen!

3. Ab wann hat der Patient bzw. Kunde überhaupt einen Anspruch auf eine Pflegeleistung?

Ein Anspruch auf den Entlastungsbetrag von 125,00 Euro besteht ab Pflegegrad 1. Dieser Betrag bleibt auch für alle Pflegegrade bestehen, nur das Pflegegeld erhöht sich Je nach Pflegegrad. Auch Menschen ohne Pflegegrad haben die Möglichkeit, eine Haushaltshilfe von uns zu bekommen, die dann aber als Privatleistung abgerechnet wird.

4. Was muss der Patient oder Kunde tun, um den Anspruch zu verwirklichen?

Jeder Kunde oder Patient muss sich bei seiner Krankenkasse melden und einen Antrag auf Pflegegrad stellen. In diesem Zusammenhang wird der Medizinische Dienst (MDK) eingeschaltet. Der Gutachter des MDK erstellt ein Gutachten und schickt es an die Krankenkasse. Es werden die Erkrankungen sowie die körperliche Verfassung begutachtet und bewertet und nach einem Punktesystem der Pflegegrad ermittelt. Auf Wunsch stellen wir ihnen gern eine Fachkraft an die Seite.

Das Reinemachen gehört zu den hauswirtschaftlichen Leistungen und wird u. U. von der Krankenkasse nach einem Unfall bezahlt. Das gilt nicht nur für Senioren!

5. Kann Ihre Tätigkeit jeder anbieten?

Es kann jeder die Tätigkeit anbieten. Es kann aber nicht jeder mit den Krankenkassen abrechnen. Nur zugelassene Anbieter haben diese Möglichkeit. Ohne Zulassung muß der Kunde die Rechnungen selber bezahlen.

6. Wer bekommt die Zulassung?

Die Zulassung kann eigentlich jede Firma beantragen. Über ein Zulassungsverfahren vergibt dann später das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie die Anerkennung von Angeboten zur Unterstützung Im Alltag im Sinne des §45 a des Elften Buchs des Sozialgesetzbuches.

7. Können Sie kurz den Leistungsanspruch bezogen auf die verschiedenen Pflegegrade darstellen?

Die Leistung, was die Haushaltsnahe Dienstleistungen betrifft, ist für alle Pflegegrade gleich. Der Entlastungsbetrag von 125 Euro hat nichts mit dem Pflegegrad zu tun. Nur das Pflegegeld erhöht sich mit einer Höherstufung des Pflegegrades. Pflegestufen gibt es von 1 bis 5.

Oftmals sind Senioren mit dem Alltag überfordert, haben aber Angst vor der Bürokratie. Gute Betreuungsdienste nehmen diese Angst und untersützen bei den Anträgen!.

8. Wie kann man seine Ansprüche erhöhen?

Für Pflegebedürftige der Pflegegrade 2 bis 5 besteht im Rahmen des Umwandlungsanspruch noch eine weitere Möglichkeit, eine Kostenerstattung für Leistungen von nach Landesrecht anerkannten Angeboten zur Unterstützung im Alltag zu erhalten. Um diese Kostenerstattung im Rahmen des Umwandlungsanspruches zu erhalten, sind bei der Pflegekasse oder dem privaten Versicherungsnehmer, das die private Pflegeversicherung durchführt, entsprechende Belege einzureichen. Maximal dürfen auf diese Weise 40 Prozent des jeweiligen Leistungsbetrags Nach § 36 SGB XI, der vorrangig für häusliche Pflegesachleistungen vorgesehen ist, zugunsten von Angeboten zur Unterstützung im Alltag umgewandelt werden.

Betreuer übernehmen automatisch eine soziale Rolle.

9. Faktor Angst: Wie können Sie den Menschen die Angst nehmen?

Bezüglich Unsicherheit und Ängste der Pflegebedürftigen bieten wir umfangreiche Gespräche an, die wir selbst am Telefon versuchen zu klären, oder unsere Pflegeberaterin In Kenntnis setzen, die sich dann mit den Menschen in Verbindung setzt, um vor Ort in einem persönlichen Gespräch versucht die Unklarheiten zu beseitigen und aufzuklären, welche Möglichkeiten vorhanden sind.

10. Was unterscheidet Ihre Intention von anderen Anbietern. Gibt es überhaupt Unterschiede?

Unterschiede zwischen den anderen Anbietern gibt es bestimmt. Im Großen und Ganzen sind die Aufgaben, was die Angebote betrifft, in der Hauswirtschaft klar definiert. Der größte Unterschied liegt wie oft im Detail. Da unser Angebot breit gefächert ist, können wir in gewissen Bereichen eventuell mehr Leistungen anbieten. Aber auch hier kommt es stets auf die Wünsche der Kunden selbst an. Aufgrund der Schulungen im Haus sind unsere Haushaltsdamen so aufgestellt, dass wir in diesem Bereich doch u. U. mehr leisten können als andere Anbieter. (Ende Interview)

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Meine Erkenntnissse?

Der alleinige Begriff Seniorenbetreuung ist m. E. irreführend, denn es fühlen sich dadurch nur Senioren angesprochen, obwohl Seniorendienste zum Beispiel nach einem Motorradunfall und der entsprechenden Diagnose sowie festgesteller Hilfsbedürftigkeit diese haushaltsnahen Dienstleistungen bei allen Personen anbieten können, siehe meine Hüft-OP.

Die ambulante Pflege findet am Menschen statt und setzt mindestens Pflegegrad 1 voraus, der Seniorendienst ist eine Dienstleistung für den Menschen, welche nur Betriebe mit Zulassung mit der Krankenkasse abrechnen dürfen. Wenn ich meinem Arbeitskollegen nach einem Unfall also die Bude sauber mache, dann bezhalt es der Arbeitskollege selber, sofern ich dafür Kohle verlangen würde.

Das Thema ist sehr komplex, man beschäftigt sich auch nicht gerne damit. Da aber die Pflege als solches ein ganz schwieriges Feld ist, man beachte die permamente Diskussion wegen fehlender Pflegefachkräfte, macht es durchaus Sinn, seine Optionen zu kennen. Das BM für Gesundheit hat eine Broschüre heraus gegeben, die man als Download auch im Netz herunterladen kann. Interessierte checken unten den Direktlink dazu.

Bei Dierk und Brigitte bedanke ich mich für die Aufklärung. Wer die beiden näher kennenlernen möchte, der steigt in die Kontakt von b.d.s nord oder Beda ein.

Kontakt Broschüren: www.bundesgesundheitsministerium.de/service/publikationen/pflege.html

www.bds-nord.info
www.beda-pflege.de

Fotos:
Freepik – Master 1305 / rawpixel.com
Pexels: Andrea Piacqualo / cottenbro
Dierk Becker

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.