Immer wenn ein Buch von Leuten aus der Rockerszene erscheint, rechnet man schon fast reflexartig damit, dass sich irgendein Ex-Member dazu aufmacht, sein Wirken in seinem ehemaligen MC mit einem verbalen Verriss zu präsentieren. Beispiele dafür gibt es etliche. Ich will sie namentlich gar nicht erst aufzählen.
Wie allerdings wird es laufen, wenn ein noch aktiver President über sein Leben schreibt? Das war jedenfalls mein erster Gedanke als ich erfuhr, dass Franky 1%er, President des Freeway Riders MC Hennef und Pressesprecher des Freeway Riders MC Division, sein Leben und Wirken in der Rockerszene literarisch verarbeitet.
Für das Buch von Franky 1%er gibt es von mir eine Kaufempfehlung.
Die Buchvorstellung!
Mit einem Verriss rechnete ich keinesfalls, die Frage war eher, ob er sich selbst als unbändigen Helden darstellt oder tatäschlich bereit ist, auch über negative Cluberfahrungen zu berichten. Nachdem ich nun das Buch auf der Hin- und Rücktour zur Chaptergründungssparty des BTBW MC 1% Eastland final gelesen hatte, fällt die Antwort eindeutig aus. Nein, er präsentiert sich nicht als Superheldheld. Schon im ersten Dritteil des 452 Seiten starken Buches verweist er dafür zu oft darauf, dass er bereits in jungen Jahren recht viel Leergeld bezahlte und oftmals Haue bekam.
Das er weiterhin darauf eingeht, dass seine langjährige Partnerin von einem Clubbruder angegraben wurde, ist auch kein Zeichen dafür, das es Franky um eine möglichst positive und unfehlbare Darstellung seines Lifestyles ging. Im Gegenteil, es macht die ganze Nummer authentisch und zeigt klar auf, dass es neben viel Licht auch immer Schatten gibt. Dieses schön zu schreiben, wäre töricht.
Ebenfalls verzichtet Franky darauf, mit anderen MC’s quasi verbal abzurechnen. Dieses ist m. E. aber nicht nur dem Umstand geschuldet, dass er als noch aktiver President natürlich genau abwägen muss, was er preisgibt, nein, ich hatte das Gefühl, dass es ihm unter dem Strich um eine realistische und glaubwürdige Darstellung seines Lebens als Rocker ging und das unschöne Vorfälle ohnehin von den beteiligten Clubs geregelt werden, nie von Einzelpersonen. Den Punkt hat er bei mir gesetzt.
Fazit!
Ich hatte die Wahl zwischen einer umfänglichen Rezession mit dem Verweis auf etliche Buchpassagen und einer reinen Buchvorstellung. Ich habe mich für Letzteres entschieden. Die Autobiografie von Franky 1%er kommt erfrischend ehrlich rüber und lässt sich flüssig lesen, insofern gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung.
Das Werk gehört für mich defintiv zu den Titeln, die man gelesen haben sollte, wenn man eben nicht reinweg auf spektakuläre und oftmals überzeichnete Publikationen steht. Wie wir wissen, ist deren Halbwertzeit ohenhin sehr begrenzt. Franky 1%er steht dem mit seinem Buch „Gratwanderung“ entgegen und leistet damit eine wichtigen Beitrag, unseren Lifestyle als Rocker realsitisch und ohne Egomanie zu präsentieren.
Nach zwei Anläufen war das Buch Samstag denn final durchgelesen.
Franky beschreibt u. a. Ideale, seine Idelae! In einer zunehmend oberflächlichen Welt ist „Grantwanderung“ vielleicht genau das, was man braucht, um seinen inneren Kompass zu stärken. Mich hat das Buch jedenfalls durchaus darin bestätigt, dass ich in der Szene genau richtig bin, in der ich lebe und das wir nach wie vor trotz unterschiedlicher Farben eine gemeinensame Basis haben, die allerdings nur wir selbst schützen können und müssen.
Das Buch „Gratwanderung“ ist im Verlag BoD – Books on Demand erschienen und seinem Vater sowie allen Membern des E.F.I.F-Chapters gewidmet. Bei Interesse an einem Kauf geht bitte über die Kontakte:
Kontakt 1: https://www.bod.de/buchshop/gratwanderung-frank-ypsilon-9783756882076
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