Motorcycle Jamboree 2017: Teil 2!

Der Verlauf Teil 2!

Nachdem ich am Freitag zeitweilig noch das Gefühl hatte, dass die Besucherzahlen gegenüber den letzen Jahren etwas zurück gegangen sind, bot sich uns am Haupttag genau das Bild, was wir an sich immer sehen möchten. Ein volles Haus. Trotzdem bin ich der Meinung, dass die parallel laufende Bike Week in Willingen dem Jamboree schadet.

Keine Ahnung, warum man seitens der Marke Harley Davidson einer etablierten Biker-Veranstaltung mit dem Schwerpunkt Big Twins unbedingt Konkurrenz machen will, aber sie haben ihr Event auf dasselbe Wochenende gelegt. Das gefällt mir keineswegs, da beide Events trotz der unterschiedlichen Konzepte in eine völlig unnötige Konkurrenz treten. Fakt ist, Händler müssen sich für eine der beiden Veranstaltungen entscheiden, obwohl sie gerne beide besuchen würden.

So gefällt mir dasJamboree am besten. Bikes ohne Ende prägen das Bild.

So gefällt mir das Jamboree am besten. Bikes ohne Ende prägen das Bild.

Egal, Samstag brannte die Hütte. Mainstreet und Händlermeile waren durchweg gut bis sehr gut besucht. Ohne Ende Bikes und Kutten prägten das Bild. Die Atmosphäre präsentierte sich wie immer ausgelassem. Pöbeleien oder sontigen Unfug habe ich nicht im Ansatz festgestellt. Die Bike- sowie die Highland Games wurden dieses Jahr deutlich besser als in 2016 besucht. Teilweise standen die Besucher in 3er-Reihen. Obwohl der Time Table mächtig Druck machte, lief alles rund und die K1-Kämpfe konnten relativ zeitig beginnen. Und diese stellen aus Sicht etlicher Besucher mittlerweile einen Höhepunkt des Jamborees dar.

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Mit diesem Highnecker kam der Kollege angerollt und heimste in seiner Kategorie den 1.Platz ein. Congrats!

Musikalisch war ich jedoch am Samstag nicht so überzeugt. Klar, Daalschlag haben souverain ihren Moped-Metal präsentiert, Bonfire kamen ihrem Know How entsprechend professionell rüber, wobei die Ansagen des Sängers teilweise echt daneben waren, Mandados del Cielo brachten wie oftmals das Zelt zum Kochen, doch Headliner Suzi Quatro, die große Lady des Rock der 70er und 80er Jahre, gefiel mir in der ersten Hälfte ihres Gigs keineswegs. Schon das Intro mit der Bläserfraktion verwirrte mich heftigs. Wo war der Drive?

Wer Mandados del Cielo auf dem Jamboree verpasst hat, bekommt hier seine Chance!

Wer Mandados del Cielo auf dem Jamboree verpasst hat, bekommt hier seine Chance! Das Wild Rock Project ist auch am Start!

Der Sound aus der PA sowie dem Montoring war viel zu leise, zudem fehlte einfach der Druck. Erst mit der Nummer Can the Can, in etwa zur Halbzeit, konnte man von den Duschkabinen aus das Publikum merklich hören. Von da an lief es deutlich bessser und Suzi Quatro brachte einige Gruppen zum Tanzen und Mitgröhlen. Ich würde mal sagen, da hat die Lady noch gerade die Kurve bekomen. Es war kein Reinfall, aber auch keineswegs der Brüller. Kein Vergleich zu Völkerball am Vortag.

Mit Einbruch der Dämmerung erfährt das Jamboree seine geilste Atmosphäre!

Mit Einbruch der Dämmerung erfährt das Jamboree seine geilste Atmosphäre!

Man steckt da einfach nicht drin. Musik ist und bleibt Geschmackssache. Doch was soll man machen? Für die wirklich großen Namen mit einer aktuell hohen Zustimmungsrange fehlt das Geld. Die verlangen Gagen jenseits der 100.000 pro Gig. Unmöglich, dieses mit 25 Euro VVK zu finanzieren. Ein Jamboree für 40 Euro würde jedoch ohne Ende Fans abschrecken, obwohl ein solcher Preis definitiv angemessen ist. Lässt man die bekannten Namen weg, ist es aber auch nicht recht. Ein Dilemma.

Für die Kids ein Spaß, doch insgesamt eher mäßig angenommen. Bull Riding!

Für die Kids ein Spaß, doch insgesamt eher mäßig angenommen. Bull Riding!

Vielleicht ist die Kombination aus Eintritt und Mindestverzehr eine Option mehr Kaptial im voraus zur Risikoabdeckung zu gewinnen. 25 Euro Eintritt plus 15 Euro Verzehrbons. Keine Ahnung. Was ist mit Sponsoren? Will man das überhaupt? Vergesst nicht, wenn die erst einmal Kohle legen, wollen sie meistens mitreden. Mir persönlich ist es egal, ich brauche keine bekannteren Bands. Wenn ich das will, fahre ich zum WOA oder Hurricane-Festival. Ich bin dort wegen der Rocker und Biker und ihren Öfen, die für mich die gesamte Atmosphäre ausmachen. Und natürlich wegen der Brotherhood. Gute Talks reichen mir.

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Fazit!

Es war keinesfalls das beste Jamboree ever, jedoch auch keinesfalls das schlechteste. In den Bewertungen im Fratzenbuch spiegelt sich sogar eine hohe Akzeptanz mit überwiegend 5 Sternen wieder. Ich persönlich gebe dem Jamboree 2017 vier Sterne für die gesamte Atmosphäre und vier Sterne für das Line Up am Freitag, sowie 3 für das am Samstag. Für 2018 ist zu wünschen, dass wieder mehr Besucher mit dem Bike kommen.  Auf dem Weg zum Kassendienst am Samstag fand ich den Anblick der vielen Blechdosen echt nicht prickelnd. Das allerdings liegt nun wahrlich nicht im Einflussbereich des Veranstalters. Er braucht jeden Gast.

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Unser Jamboree Journal kam erneut gut an. Allerdings müssen wir etwas Feintuning betreiben, zum Beispiel das Erscheinungsdatum nach vorne verlegen. Nach dem Event ist vor dem Event. Es wartet jede Menge Arbeit auf uns. Ihr müsst euch jedoch einfach nur gedulden, bis es wieder „Hallo, ihr Mäuse“ aus den Boxen dröhnt und Knicki Knacki in seine unnachahmliche Moderation einsteigt. Wir sehen uns auf dem 28. Motorcycle Jamboree. Garantiert!

Meine Berichterstattung über das 27. Motorcycle Jamboree endet dieses Mal mit einem Paukenschlag. Unbedingt rainschauen!

Der Jamboree-Song!

Impressionen!

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.