Politsches: Bundeswehr, Sippenhaft und Flintenuschi!

So viele Nazis in der Armee?

Da verhaften die Behörden doch tatsächlich einen Offizier der Bundeswehr mit offensichtlich rechtsradikalem Hintergrund wegen des Verdachtes zur Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, ein vermeintlicher Komplize außerhalb der Bundeswehr ist ebenso schnell ermittelt, und nun erfolgt diese Woche die weitere Verhaftung eines zweiten Offizieres wegen derselben Nummer. Damit müssen wir wohl wenigstens von einer terroristischen Zelle ausgehen, zumal es Zielpersonen gibt. Ob es sich am Ende als ein echtes Netzwerk entpuppt, muss abgewartet werden. Mit dem Gedanken an das Kennzeichenverbot kann ich mir jedenfalls eine gewisse Häme nicht verkneifen. Was wäre, wenn die Bundeswehr ein Verein wäre?

Und was sagt von der Leyen dazu!

Der Bundeswehr fehlt es an Haltung, es gibt ein aktuelles Problem auf der oberen Führungsebene, und selbstvertändlich ist sie völlig überrascht und wird nun mit Nachdruck der Sache nachgehen. Ihr übliches Schema: Entrüstung zeigen und zur Attacke blasen. Also bestellt man mal eben 100 Offiziere medienwirksam zu einer Sondersitzung ein, damit die Bevölkerung ja schnell das Gefühl bekommt, es wird sich intensiv darum gekümmert. Wie billig, denn derartige Tendenzen gab es schon immer. In den 70ern, 80ern oder auch 90ern kam es bereits zu rechtsradikalen Auswüchsen, nur spielte sowohl unter der Regide von zum Beispiel Volker Rühe oder auch Rudolf Scharping der direkte Terrorverdacht nie eine Rolle. Er war zumindestens öffentlich nicht bekannt.

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Mit den jetzigen Verhaftungen bekommt die Sache ein neue Qualität, denn sollte die Polizei ermitteln, dass alle drei Beschuldigten eine Zelle gebildet haben und es eine Aufgabenverteilung gab, so läuft die Nummer im Strafrecht unter der Bildung einer terrorristischen Vereinigung. Das wäre der Supergau für den Bund. Ich werde an dieser Stelle jedoch keinesfalls ohne bewiesene Fakten davon ausgehen. Es gilt die Unschuldsvermutung, egal was mir mein Gefühl sagt. Denn die allgemeine Verunflimpfung der Bundeswehr ist nichts anderes, als das, was man über das Vereinsgesetz über Rocker in die Öffentlichkeit getragen hat. Anklagen ohne nachhaltige Fakten zu liefern!

Sippenhaft!

Mit ihren Statements hat auch in diesem Fall von der Leyen an sich nur eines bewiesen, dass die Politik in derartigen Fällen auf die stets gleiche Taktik setzt. Sie sit völlig überrascht, das darf es nicht geben, wir verurteilen das, her mit den Konsequenzen. Auf die Idee, dass sie sich zunächst einmal vor die Truppe stellt, kommt sie erst gar nicht. Warum auch, sie liegt ja nicht neben einem Kameraden im Schützengraben und hält den Kopf hin. Ich nenne sowas Illoylaität!

Das die Generäle ob eines solchen Verhaltens mächtig angepisst sind, kann ich nachvollziehen. Klar bekommen auch sie ihr Fett weg. Haben sie überhaupt etwas davon gewusst, wenn ja, was haben sie gewusst? Gab es klare Hinweise? Hat man es verschleiert, um das Bild der Bundeswehr nicht zu ramponieren? Was wusste die Chefin? Alles berechtigte Fragen, doch solange es auf diese keine belegbaren Antworten gibt, werde ich den Teufel tun, und die gesamte Bundeswehr an den Pranger stellen, so wie es von der Leyen tat und mit ihrer echt dürftigen Entschuldigung keinesfalls glaubhaft wieder gut machen konnte.

Ich denke da eher an die Soldaten, die jetzt in Kabul oder wo auch immer dienen, ihr Leben aufs Spiel setzen, und sich fragen werden, wofür und für wen sie letztlich ihren Dienst verrichten. Gottlob gibt es darauf eine Antwort, die jeder Soldat kennt:

Für den Kameraden, den Mann an meiner Seite!

Die Flintenuschi, wie sie im Volksmund oft genannt wird, ist es sicherlich nicht. Sie spielt jetzt das übliche Spiel der Politik und da wir uns im Wahljahr befinden, wird die Fraktion der CDU/CSU ihr schon eine klare Marschrichtung vorgeben, wie man einen politischen Skandal tunlichst vermeiden oder eindämmen kann. Die SPD wittert ihre Chance und ballert los. Klar, stellen sie ja auch nicht das Amt, sind aber in allen relevanten poltischen Verteidigungsgremien vertreten, die im Hintergrund viel näher an der Basis dran sind, als der öffentliche Würdenträger. Also, mal schön die Bälle flach halten.

Wenn zwei das gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe!

Im Mutterland der Biker sind die Schnittmengen zwischen der Armee und der Biker-Szene sehr ausgeprägt. Denkt an die Entstehung der Hells Angels oder des Bandidos MC. Auch hierzulande sind diese vorhanden, wenn auch weitaus abgeschwächter. Macht jetzt nicht den Fehler über die Bundeswehr das Damoklesschwert zu richten. Für die Soldaten ist der jetzige Vorfall eine extrem schwierige Situation, weil durch das Verhalten weniger eine ganze Gruppe an die Wand gestellt wird. Der ein oder andere wird aktuell vielleicht nicht mehr in Uniform nach Hause fahren. Gründe dazu fallen mir viele ein.

Doch sollte das keine Option sein. Denn im Gegensatz zu vielen Rockern, die völlig gerade und korrekt durch das Leben marschieren, dürft ihr eure Kutte wenigstens behalten. Also tragt diese mit Stolz und haltet euer Haus sauber! Warten wir ab, wie sich die Nummer entwickelt. Überraschend komt das alles jedenfalls nicht. Von der Leyen hat de facto ein Probelm, den entweder hat niemand mit ihr gesprochen oder sie hat es todgeschwiegen. In jedem Fall ein Führungsproblem.

Die Antwort auf meine erste Frage lautet natürlich, dass es sich bei den Soldaten mit rechtsradikalem Hintergrund um eine Minnderheit handelt, die nun medial in den Fokus gerät und instrumentalisiert wird. Doch wer weiß schon wirklich, was alles dahinter steckt. Vielleicht werden ja bald wieder Musterungsanforderugnen versandt und man kehrt zur Wehrpflicht zurück. Zwinker! Wäre ja einfacher, als einen komplexen Prozess an Mechanismen zur Überprüfung der politischen Haltung von Soldaten auf den Weg zu bringen. Doch einfach können sie, womit ich wieder beim kennzeichenverbot bin.

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.