1, 2, 3, 4 – Wicky!
Am Wochenende feierte die 1. Wikinger Rallye in Schleswig-Holstein seine Premiere. Veranstalter Wicky Harderson hatte bereits frühzeitig mit den Vorbereitungen dazu begonnen und die Veranstaltung konsequent in den sozialen Medien angeschoben. Doch egal wie man sich auch reinhängt, wenn das Wetter nicht mitspielt, steht man am Ende auch ganz schnell mit leeren Händen da. Und der „echte“ Norden ist bekannt für seine Wetter-kapriolen.
Wenn es sich dann noch um eine freies Treffen von zwei 62ern aus einer Region handelt, die in den letzten Wochen nicht gerade positive Schlagzeilen fabrizierte, ich denke da u. a. an Husum, dann kann die Nummer auch schnell mal in die Hose gehen. Doch genau das passierte nicht, auch wenn das teilweise schlechte Wetter sicherlich so einige potentielle Besucher abschreckte, denn im Vorfeld hatten sich etliche mir bekannte Biker angekündigt, die ich dann doch nicht vor Ort antreffen konnte.
Was ging ab?
Die Geländestruktur konnte bei mir auf Anhieb punkten. Mit dem Bike den leicht abschüssigen Weg hinunter, fuhr man genau auf den zentralen Platz zu. Dahinter befand sich das große Campground, auf dem bereits etliche Besucher am Freitag ihre Zelte aufschlugen. Die weiteste Anreise hatten dabei einige Biker aus Great Britain, durch deren Anwesenheit die Nummer auch einen leichten internationalen Touch bekam.
Der sogenannte Thingplatz erwies sich als ideales Zentrum. Die Händler, leider sagten einige kurzfristig ab, gaben ihm einen schicken Rahmen, in der Mitte luden Bierzeltgarnituren und gestapelte Paletten zum Klönen und Relaxen ein. Und relaxt war das Event allemal, denn Wicky konnte genau die Leute anlocken, die dem Begriff freies Treffen ihren Stempel aufdrückten, wobei die Freebiker absolut dominant vertreten waren. Gut so!
Die große LKW- Bühne stand ideal und wurde von der Crew am Mischpult optimal ausbalanciert. Da können sich die Bands absolut nicht beschweren. Fussel, er moderierte das Paket, machte einen sehr guten Job, denn seine Ansagen waren auf den Punkt. Die Musik aus der Dose waren konsequent Live-Aufnahmen. Eine sehr gute Idee.
Unser Wild Rock Project war für den Samstag zur Prime Time auf 21 Uhr angekündigt worden. Da ich bereits um 11 Uhr mit meiner Lady zusammen losfuhr, hatte ich etwas Bedenken, dass der lange Vorlauf ggf. zum Abend hin die erste Müdigkeit nach sich ziehen könnte. Zudem waren wir nur mit vier Mann angerückt und hatten uns mit Wicky darauf geeinigt, dass wir unser Set unplugged vorstellen.
Da die vorherigen Bands, die sich alle voll reingehängt haben, mit ordentlich Power und mächtig Phon am Start waren, verspürte ich eine leichte Skepsis, ob wir mit der Akustik-Nummer überhaupt ankommen werden. Nach drei Songs war diese Skepsis verflogen, denn immer mehr Biker zeigten sich an der Bühnenkante und machten eine super Stimmung. Davon inspiriert wandelte ich unseren Schlachtruf als Dank an Wicky für den hohen persönlichen Einsatz in 1,2,3,4 – Wicky um und die Besucher skandierten diesen hörbar mit. Das hatte er verdient!
Meckerecke!
Etwas unglücklich war die Preisgestaltung am Getränkewagen, den Wicky nicht selber betrieb. Zwei Euro für einen schnöden Becher Kaffee oder Tee sind für ein Bikerevent zu viel. Mit 3,50 Euro für die Mischung mit 0.2 Liter war für mich der Endpunkt auch ausgereizt. Wicky sollte das im Falle einer Wiederholung selber machen. Mit Kommissionswaren kann er nahezu risikofrei agieren und sich ein zusätzliches Umsatzpotential sichern.
Das Stände schon vor 20 Uhr abgebaut wurden, kam bei mir gar nicht gut an. Das macht man nicht, denn es wirkt sich einfach störend auf die Veranstaltung aus. Geht der erste, folgt der zweite. Und genau das passierte. Ja, es ist ein langer Tag und wenn man nicht von Massen überlaufen wird, juckt es halt, und, dann kratzt man sich und bleibt bei der Stange. Wicky sollte das vorher klar schriftlich fixieren und zudem Standgeld nehmen
Für den nachmittag empfehle ich Wicky mal über Bikerspiele nachzudenken. So etwas wie Ultrasteinstoßen oder Kurbelwellenweitwurf sollte im Land der Wikinger doch gut ankommen. Ich präsentiere das auf dem Motorcyce Jamboree und die Nummer kommt richtig gut an. Wenn er Bock hat, kann ich diesen Part gerne übernehmen, sofern er und sein Partner Hardy weitermachen.
Fazit!
Die Veranstaltung hat Potential. Das Gelände ist optimal für diese Art von Treffen. Hier und da muss nun das Feintuning betrieben werden, aber für eine Premiere und als unerfahrene Veranstalter haben Wicky und Hardy sauber abgeliefert. Ich hoffe daher sehr, dass sie wenigstens eine schwarze Null gemacht haben, denn wenn es an etwas nicht fehlte, so war das Leidenschaft und darauf stehe ich.
Daher bedanke ich mich im Namen der Szene, dass er sich die Nummer überhaupt angetan hat. Hier und da hatte er sicherlich Kopfschmerzen, aber unter dem Strich bewerte ich die 1. Wikinger Rallye als absolute Bereicherung für die Bikerszene in Schleswig-Holsteinund hoffe, dass er selber das Potential erkannt hat und uns in 2019 Volume 2 präsentiert. Das Fazit des Wild Rock Projects ist jedenfalls durch die Bank positiv. Zur Belohnung bekommt er deshalb auch eine fette Bildergalerie. Respekt!
Bands & Bühne!
Platz und Händler!
Sonstiges!
Wild rock Project mit dem Song "Mach dich frei"!
Live auf der 1.Wikinger Rallye!
Gepostet von Bikes, Music & More am Sonntag, 9. September 2018
Kontakt: www.wikinger-rallye.com/