Ich kann mich noch richtig gut an meine erste Begegnung mit Micky Wolf erinnern. Es war eine Party der Braunschweiger Borns, auf der er mal wieder mit anderen ebenso derben Mukkern seine Saiten quälte und einen sowas von brutalen Druck erzeugte, dass selbst jeder Nichtmusiker merkte, hier ist ein ganz Großer am Werk.
Völlig angefixt von seinem Gitarrenspiel und mit ungefähr 3.0 auf dem Kessel, fragte ich ihn spontan nach dem Gig, ob wir nicht ein wenig jammen könnten. Ich an den Drums, er an der Klampfe. Und der Kerl sagte auch noch Ja. Wäre ich nicht so besoffen gewesen, hätten mir nach bis dahin für mich nur drei Monaten Unterricht am Schlagzeug ohne Ende die Beine geschloddert. Wir zogen die Nummer durch und plötzlich war die vordere Clubbdue wieder rappelvoll. Das mir beim drummen wegen dem Fusel der Brechreiz kam, hat gottlob niemand bemerkt! Werde ich never ever vergessen!
Seitdem habe ich Micky mehr oder weniger intensiv beobachtet. Ja, ich bin ein Fan gworden. Nicht nur von seinem Gitarrenspiel und all seinen Projekten, nee, auch von ihm als Macker. Er ist bodenständig geblieben und das zählt für mich. Immer auf der Suche nach einer Möglichkeit seine musikalische Range zu erweitern ist er nun ganz frisch mit einem neuen Projekt am Start. Ich darf vorstellen:
Zuerst war der Livemusik-Club auf der Hamburger Reeperbahn namens COWBOY & INDIANER am Start, Das Jahr 2019 bringt nun allerdings auch die gleichnamige Band auf die Bühnen der Welt. Kultgitarrist Micky Wolf hat in den 8 Jahren mit seiner Band VAN WOLFEN meistens einen Cowboyhut getragen, und wenn man genügend Jackie-Cola getrunken hat, geht Drummer Karsten Kreppert durchaus auch als Indianer durch. Grins…..
Also lag es nahe sich als Duo COWBOY & INDIANER zu nennen. Klingt doch logisch, oder? Nicht nur die WHITE STRIPES oder SEASICK STEVE haben bewiesen, dass man auch als Duo mächtig Dampf machen kann, sofern man denn gewisse Techniken beherrscht. Gemeint ist das sogenannte „Fingerpicking“ auf der Gitarre, also mit dem Daumen zur Normalbegleitung Basslinien zu zupfen. Micky hat „Oldschool“ drauf, kein Problem, deswegen drückt es bei COWBOY & INDIANER nicht weniger als mit einer mehr-köpfigen Band.
Was Cowboy & Indianer natürlich zusätzlich attraktiv macht ist der Fakt, dass Micky zum grössten Teil auf selbstgebauten Gitarren aus Zigarrenkisten oder Keksdosen spielt! Man nennt diese Stilrichtung CIGARBOX-GUITAR-MUSIC. Und wenn zwei altgediente Szenegrößen wie Micky und Karsten ZZ TOP oder JIMI HENDRIX auf teilweise 4- oder 5-saitigen Zigarrenkisten abliefern steht kein Fuss still.
Groove und Entertainment, gepaart mit höchster instrumentaler Kompetenz, hat sich das Power Duo auf die Fahnen geschrieben, und ein COWBOY & INDIANER-Konzert vergisst man so schnell nicht wieder. Wer Bock auf das Duo hat schaut bitte mal in dessen Time Table. Da dort für den 15. Juni ein Konzert bei den Wolfsburger Borns ausgewiesen ist, dürft ihr nun raten, wo ich vermutlich an diesem Tag bin! Aber ohne Special-Einsatz! Oder doch? Grins……
Kontakt: http://www.cui.hamburg