Biker-Business: Kommunikation ist alles!

Wenn man denn will!

Ich weiß zwar, dass Biker**innen zum Teil eine echt schräge Kommunikation führen, aber was das Biker-Business anbelangt, so nimmt der Umgang dort ebenfalls langsam Formen an, wo ich mir ernsthaft die Frage stelle, ob man durch Facebook & Co völlig verlernt hat, eine zielgerichtete und höfliche Form der Kommunikation zu führen.

Worum geht es?

Mailanfragen werden immer häufiger nicht beantwortet, auch in den Messangerdiensten sieht es nicht sehr viel besser aus. Nach einem ersten Feedback wird die Kommunikation plötzlich eingestellt, obwohl man Interesse an einem Gespräch bekundet hat. Selbst Anfragen, bei denen es in keinster Weise um eine finanzielle Aufwendung geht, laufen ins Leere, obwohl man klar sehen kann, dass die Infos angekommen sind und auch gelesen wurden.

Nehmen wir mal das Thema Bikerevents. Man ruft Leute aus dem Business an, bietet ihnen eine Plattform sich zu präsentieren, sogar teilweise ohne Standgeld. Die brauchen nix zu organsieren, außer ihren Stand vernünftig auszugestalten. Wenn man überhaupt eine Antwort erhält, fällt diese nicht selten mit „Keine Lust“, „Lohnt das denn den Aufwand?“ oder „Aber nur, wenn ich der einzige Anbieter in meinem Segment bin“ aus. Oder sie wollen es sich überlegen, haken das Thema irgendwann doch ab, aber eine Info darüber kommt nicht, obwohl es so vereinbart war.

Bei redaktionellen Anfragen kriegste ein Ja zur Zusammenarbeit, die Leute wissen genau was benötigt wird, aber es kommt wochenlang trotz Nachfrage nichts. Aber nahezu täglich im Fratzenbuch Posts setzen und sich beweihräuchern geht. Wie ich das hasse. Klar, es gilt „Love it or leave it“. Ich stelle mir dann aber oftmals die Frage, ob die mit ihren Kunden genauso umgehen. Ich hoffe nicht, denn wenn es so ist, bringt die ganze Promotion nichts. Fakt ist, mehr als eine kurzweiliges Kommunikation können viele nicht mehr.

Das wirkt sich auch auf die sozialen Kanäle aus. Ein Foto ist schnell gesetzt, man fühlt sich toll, aber ohne Inhalte verpuffen die Effekte schnell. Ich sage immer „Facebook belohnt Aktivität, bestraft Passivität!“. Die Algorythmen sind nun mal darauf aufgebaut, dass man die User anfixt. Die das tun, sind i. d. R die Anbieter, die erfolgreich agieren und wirklich nachhaltige Effekte erzielen. Es gibt zwar Branchen, bei denen die Dienstleistung selber anfixt, aber sie sidn die Ausnahmen.

Wo führt das hin?

Die Szene ist ein Zusammenspiel aller Protagonisten, die darin aktiv sind. Es braucht Leute, die was anschieben und es braucht Leute, die das unterstützen. Letzeres nimmt aber immer mehr ab. Natürlich weiß ich, dass es im Biker-Business bei größeren Betreiben nahezu täglich Anfragen gibt, das kann schon mal nerven, aber wenn ihr schon eine automatische Antwort auf Anfragen installiert habt, dann tut auch das, was in dieser Antwort ausgesagt wird. Meldet euch, und wenn es nur der Satz „Danke, ich habe kein Interesse“ ist. Das nenne ich Höflichkeit.

Szenemedien, gleich welcher Art, sind Plattformen, um Lifestyle & Aktivitäten zu präsentieren. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Motorrad- und Bikerkultur, von der ihr lebt. Nehmen wir doch mal an, es gibt diese von heute auf morgen nicht mehr. Reicht euch dann tatsächlich das Frantzenbuch? Ruft ihr dann bei Zuckerberg an, damit er euer Anliegen präsentiert? Habt ihr wirklich alle 100.000 Follower, die als Base reichen? Wohl kaum!

Mir kommt es echt so vor, als wenn Instagram & Co only Must Have sind. Natürlich ist das ein nützliches Instrument, aber herrje, geht es nur noch um das geilste Selfie oder den eigenen Egoshooter. Die Substanz geht langsam immer mehr verloren. Wenn ich im reaktionellen Bereich Mailanfragen heraussende, bekomme ich Antworten aus dem Biker Business, die klar dokumentieren, dass die Leute nicht mal ihr eigenes Business solide beschreiben können. Hier fehlt es nicht selten an elemantaren Dingen!

Gootlob ist das noch nicht die Regel, aber der Anteil derer, die nur noch konsumieren und für die Support your Scene ein Fremdwort ist, nimmt merklich zu. Was dabei gar nicht gerafft wird ist die Tatsache, das man sich selber damit ein komplettes Eigentor schießt, denn eine gute Promotion wirkt in der Regel weitaus nachhaltiger als ein Selfie im Fratzenbuch, das unbeschrieben ganz schnell im Nirvana der Datenflut versinkt. My 5 cents.

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.