Biker Business: Oftmals ignorant!

Mein Onlinemagazin lebt von dem Futter, welches mir die Szene bietet. Gerade in der Pandemie wurde das erneut sehr deutlich. Etliche Themen waren weggebrochen und ich gebe unumwunden zu, dass ich teilweise echt ins Rudern kam, mit welchem Input man das Magazin alternativ füllen kann. Gottlob hat sich das gewandelt. Vertrauen in die Zukunft kam zurück und so langsam kann man davon sprechen, dass sich in Bezug auf die Szene wieder recht normale Verhältnisse eingestellt haben.

Durch die verstärkte Aquise wurde aber erneut ebenso deutlich, dass viele Macher im Biker Buisness mittlerweile  m. E. den Biker nur noch als Euroschein auf zwei Rädern ansehen und sich für die Belange der Szene außerhalb der eigenen Business-Blase so gut wie gar nicht mehr interessieren. Anders kann ich mir die vielfache Ignoranz auf redaktionelle Anfragen nicht erklären.

Nicht sehen, nichts hören, nichts wissen. Kann man machen, muss man aber nicht.

Woran mache ich das fest?

Ich weiß natürlich, das die Betreiber auch im Biker Business nahezu täglich von irgendwelchen Vertrieblern angerufen werden und auch der Mail-Account oftmals rappelvoll ist. Wenn man dann eine Anfrage raussendet, kann es somit durchaus sein, dass die im Spam-Ordner landet oder gar nicht wahrgenommen wird. Und je nach Tagesform ist man vielleicht einfach auch nur genervt oder überarbeitet. Aber, das sind eher Einzelfälle.

In der Breite ist das jedoch keine Erklärung für die vielfache Ignoranz, denn fast alle Betreibe sind in den sozialen Medien unterwegs, schwören auf Facebook, Instagramm & Co. Man kommuniziert also durchaus, viele täglich. Jipp, das ist heutzutage nahezu unerlässlich. Dennnoch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass Zuckerberg & Co die Szene nicht prägen. Die Socials bieten Multiplikatoren, wichtig um hohe Reichweiten zu erzielen, sie bieten aber selbst keine Szeneinhalte. Das machen dann andere, deren Arbeit in den Socials oder der Rubrik Presse auf der Homepage gerne präsentiert wird.

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Ganz unabhängig davon, ob man mich nun leiden kann oder nicht, mein Onlinemagazin die eigene Zielgruppe trifft oder ob man nicht im Umfeld der Clubs agieren möchte, jawoll, das ist ein häufiger Grund, der allerdings nur selten ausgesprochen wird, am Ende des Tages reden wir ja wohl auch über einen respektvollen Umgang. Was spricht bitte dagegen ein kurzes Feedback abzugeben? Gar nichts! Bei Nein hat sich der Fall halt erledigt.

Nun ist es aber so, dass selbst im Falle einer redaktionellen Zusammenarbeit die Kommunikation nicht reibungslos klappt. Zugesagte Infos und Bildmaterial wird nicht oder erst nach mehrfacher Nachfrage zugesandt. Aus drei Wochen Vorlaufzeit, werden am Ende zwei Tage. Super, wie soll dann der anvisierte Inhalt zum Beispiel bei termingebunden Events überhaupt noch auf die Zielgruppe wirken. Vergesst es, der angestrebte Werbeeffekt verpufft nahezu völlig und man schießt sich ins eigene Knie. An sich hätte man sich die Nummer auch sparen können. Am Ende beschwert sich der Partner vielleicht auch noch darüber, dass die Kooperation nichts gebracht hat, obwohl er die Nummer selber vergeigt hat.

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Fazit!

Jede Form der Darstellung kann dazu führen, dass ihr neue Kunden gewinnt oder eure Szeneinhalte von mehr Leuten wahrgenommen werden. Man muss nicht alles abnicken, aber man sollte seine gesamte Kommunikation stets so führen, dass gesehene Anfragen generell beantwortet werden. Wie oft ergeben sich nämlich aus einem Erstkontakt sinnvolle Synergien, gar gute Kontakte für die Zukunft? Sehr Oft, wenn man einfach mal zuhört. Ablehenen kan man ja immer noch.

Ich bin absolut keine Mimose, das Wort, welches im in meinem Leben am häufigsten höre, ist Nein. Aber darum geht es nicht. Wenn wir gemeinsam die Biker Coulture am Leben halten wollen, sollte man so miteinander umgehen, wie es sich einfach gehört, nämlich mit Wertschätzung und Höflichkeit. Bei den Clubs klappt die Kommunikation i. d. R sehr gut, im Biker Business muss da vielfach noch echt umgedacht werden. Es seid denn, es ist egal, ob der Bikers News noch andere Szenemedien folgen werden.

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.