Um es gleich vorweg zu nehmen. Die Season End Party im Tunis hat unsere Erwartungen nicht erfüllt. Wir waren dort angetreten, um live und vor Ort Gesicht zu zeigen. Jeder sollte die Möglichkeit haben, uns persönlich kennen zu lernen. Gemessen an den wirtschaftlichen Zahlen war es ein Flop. Gottlob gibt es aber diese ganz beonsere emotionale Ebene, auf der Kontakte stattfinden, die man mit Geld nicht erkaufen kann.

Und darum sage ich eindeutig: Es hat sich gelohnt. Nicht nur, weil mein Bouncer Achim, Per und ich uns von der gesamten Crew des Tunis bestens betreut fühlten, sondern weil eben doch der ein oder andere MC seine Aufwartung machte und es daher zu den für uns wichtigen Talks über unser Credo und eine zukünftige Kooperation mit den Clubs kam.

Das Konzept sah vor, dass wir bereits am Freitag um 16 Uhr starten. Ganz easy, einfach mal sehen, was passiert, bevor dann ab 20 Uhr die Bands das Tunis berocken. Leider sagten einige Händler kurzfristig per SMS ab. Der Klassiker! War Ihnen das Wetter zu schlecht? Nun, entgegen der Vorhersage war der Freitag größtenteils trocken und mit der großen Scheune boten wir ihnen ja auch ein festes Dach über dem Kopf. Kralles Motorradladen, Sattlerei Gruska, Motorendmodelle Deeken und unser Standbetreuer Per nutzen diese Option. Hot Dog Bremen war wie immer pünktlich. Auf Franky ist einfach Verlass. Die Ware ist top, er und seine Süße haben eine absolut professionelle Einstellung. Was man von dem Fischstand nicht behaupten kann. Denn wer über drei Stunden später als abgesprochen kommt, der merkt doch die Einschläge nicht mehr. Ich verkneife mir an dieser Stelle die Namensnennung.

Sei es drum. Motiviert erwarteten wir die ersten Biker. Doch es dauerte tatsächlich bis in die Abendstunden, damit sich so etwas wie Bewegung einstellte. Blind Mans Gun aus Hamburg gingen püntklich an den Start, gefolgt von Unstraight aus Stuhr. Die Bands machten einen guten Job und die Stimmung war ausgelassen. Sie ernteten Applaus und Zugaberufe.

Wir machten das Beste aus dem doch recht dünnen Zulauf, trafen uns mit einigen Händler am Tresen und ballerten uns erst einmal einen. So gesehen ein erfolgreicher Abend, denn ich hatte letzlich noch sehr viel Fun und auch ziemlich die Lampe an.

Pünktlich um 09 Uhr standen mein Security Achim und ich wieder auf der Matte. Frischer Kaffee und lecker Brötchen mit Krabben machten uns Ruck Zuck fit. Hier und da stellten wir noch einige Plakte auf und freuten uns über die ersten Sonnenstrahlen. Heute ist Samstag, das Wetter ist gut, Ausreden gibt es nicht. Das wird rocken. Denkste, etliche Biker fuhren am Tunis vorbei. Wir hatten Böcke direkt an der Straße aufgestellt und auch die beiden Foodstände waren gut zu erkennen. Irgendwann fragte ich dann Achim, ob wir denn so scheiße aussehen, dass die alle vorbei düsen.

Endlich, die ersten Wagemutigen fanden den Weg zum Blinker. Nun aber. Ok, der Samstag war im Verhältnis zu Freitag schon einmal deutlich besser, trotzdem konnte man nun nicht gerade von einem Run auf uns sprechen.

Da kommen dir dann schon echte Zweifel, ob du evtl. einfach nur einen schlechten Job gemacht hast. Zu wenig Werbung, falsche Lokation, unattraktive Bands, was weiß ich. Der Abend rettete uns die Stimmung. Kutten kommen, ja geil. Blazes, Freeway Riders, Old Skull und letzlich die Chopper Freesen mit einem Arsch voller Leute. Und damit erreichen wir die von mir angesprochene emotionale Ebene. Ich habe mit Präsi Vau eng zusammen gearbeitet und das Ergebnis gefiel. Mit dem Besuch in dieser Form zollte man uns Respekt. Die erste Einladung zu einer MC-Party folgte dann auch gleich und ein kurzer Talk mit den Blazes hat sicherlich weiteres Interesse geweckt. Wir wissen, dass wir die Szene fortlaufed beackern müssen und der Weg bis zu einer flächendeckenden Apzeptanz noch sehr weit ist. Wir werden ihnen gehen. Ohne Wenn und aber.

Die Dead Rock Pilots machten Vau denn auch ziemlich neugierig. Er meldetet gleich mal Interesse für die nächste Sommer-Party an. Fein! Daalschlag boten nach den Rock-Piloten ihren megageilen Moped-Metall und spielten erstmalig den bikesmusicandmore-Song live vor Publikum. Ha, da staunten die Gäste aber nicht schlecht. Jupp, dank Shovel Jürgen gibt es unseren eigenen Song. Und der geht live sowas von fett ab.

Ich werde das Ergebnis genau analysieren und aus dem Tunis heraus wurde eindeutig signalisiert, dass man diese Nummer in jedem Fall fortführen will. Es geht also weiter im Tunis? Gut, dann reden wir beizeiten über das Konzept und den Termin. Wenn die Schnittmenge reicht, sehen wir uns wieder. Denn Aufgeben gilt nicht, ich hole mir die Ostfriesen noch ab.

Danke an alle Anwesenden!