Nach der Show ist vor der Show!
Die Organisation der letztjährigen Custom Bike Show durch das Messezentrum Bad Salzuflen war geprägt von schwierigen Rahmenbedingungen. Einerseits kämpfte man noch mit den Nachwirkungen der Pandemie, andererseits waren auch die wirtschaftlichen Basics schon mal deutlich besser aufgestellt. Das, was man letztlich in 2022 auf die Beine stellte, war nach Auskunft der Veranstalter aber nicht das Ende der Fahnenstange, da man die Vorlaufzeit zur Custom Bike Show 2023 nutzen würde, um richtig Gas zu geben.
Und ganz offensichtlich waren die Bemühungen des Veranstalters von Erfolg gekrönt. Meine bisherigen Kontakte mit der Messe lassen jedenfalls vermuten, dass sich die diesjährige Custom Bike Show vom 01. bis 03. Dezember deutlich umfänglicher präsentieren wird und durchaus dem Aspekt „Back to the Roots“ folgt. Nun, woran mache ich das fest?
Was geht ab?
Der Kritik, dass die Messe für etliche potenzielle Aussteller nicht zu finanzieren sei, ist man dadurch begegnet, dass man ganz neu ein Komplettsystem mit Teppich, Licht und Wänden mit in das Portfolio aufgenommen hat. Die Standgebühr liegt für alle Messetage im mittleren dreistelligen Bereich. Dieses Angebot erachte ich als fair. Die ersten Firmen haben die Offerte bereits angenommen, dennoch gehe ich davon aus, dass sich dieser zusätzliche Service in der Szene erst einmal herumsprechen muss. Mit einem Run rechne ich daher noch nicht.
Mit dem neuen Clubstyle Contest von den Veranstaltern des PUNTA Courchevelle hat man ein echtes Schwergewicht der internationalen Motorcycle Shows an Land gezogen. Auf einer eigenen Fläche werden rund 30 Clubstyle Bikes ausgestellt und nehmen in einer eigenen Kategorie am European Custombike Championship teil. Der Veranstalter des PUNTA verleiht einen eigenen Pokal. Der Sieger des „Best of“ wird 2024 nach Courchevelle eingeladen. Ebenso kommt der Sieger von Courchevelle nach Bad Salzuflen. Das dürfte ein weiterer Höhepunkt für alle Customizingfans werden!
Auch wieder dabei!
Das sind u. a.THE FUEL GIRLS aus London, die mit ihrer heißen Bühnenshow begeistern wollen. King Kerosin wird mit einer hawaiianischen „Big Kahuna“-Lounge mit Whirlpool am Start sein, es gibt Live-Musik, zu der vielleicht ja auch VIP-Gast Det Müller ein Tänzchen wagt, ein Limbo-Slow-Race unterhält die Besucher und zudem findet ein ganztägiges Bühnenprogramm mit Interviews, Neuvorstellungen, täglichem Besuchergewinnspiel (Samstag Hauptpreis: HD 975er Nighster) statt.
In Sachen Live-Musik gastiert der in der Bikerszene geschätzte Jimmy Cornett auf der Messe, Bodypainting verschönert die Fleischtapete und die Wall of Death sorgt für rasante Aktion. In der Bikeshow präsentieren sich rund 250 Teilnehmer und kämpfen um den Hauptpreis von 5.000,- Euro. Etwa 180 Aussteller locken in den Bereichen Customizing, Zubehör und Accessoires. Hier hat man laut Veranstalter seit der Umstellung des Konzeptes wieder darauf geachtet, die Anzahl der einzelnen Bereiche bei den Accessoires und der Bekleidung zu begrenzen, sodass der Kern der Veranstaltung, das Custombike, im Mittelpunkt steht und die Custom Bike Show nicht zu einer Messe für Nebenprodukte verwässert. Gut so!
Es werden die Hallen 20, 21, 22.1 und 22.2 bespielt. Die Halle 22.1 war letztes Jahr noch geschlossen, beherbergt dieses Jahr aufgeteilt auf 2.500 qm aber wieder die Bühne, die Big Kahuna Lounge sowie Aussteller. In dem oberen Bereich der Halle 22.2 wird es eine Sonderausstellung zum Thema 120 Jahre HD mit 15 ausgewählten Bikes der letzten 120 Jahre geben, die unter dem berühmten „Sternenhimmel“, einer abgehängten Decke, glänzen wollen. Also auch hier mehr Bikes als in 2022!
Fazit!
Nachdem es im letzten Jahr durchaus berechtigte Kritik gab, auch teilweise von mir, erkenne ich für dieses Jahr klare Fortschritte in der Akquise potenzieller Partner, die das Kernelement der Custom Bike Show stärken sollten sowie das Bemühen nicht nur den großen Playern die Teilnahme zu ermöglichen. Wer letztlich alles dabei ist, erfährt der geneigte Besucher aus dem Ausstellerverzeichnis. (Kontakt siehe unten).
Fakt aber ist, dass die aktuellen wirtschaftlichen Faktoren durchaus dazu führen könnten, dass der ein oder andere bekannte Aussteller noch nicht wieder dabei ist, denn in Zeiten enorm gestiegener Preise in nahezu allen Sektoren muss eine Teilnahme an der Custom Bike Show auch leistbar sein. Unterm Strich empfinde ich das bisherige Angebot der diesjährigen Messe aber verheißungsvoll. Ab in den eigenen Messcheck!