Das Spiel mit dem Colour!

So einige haben es ja anscheinend immer noch nicht begriffen. Wer sich entscheidet einen Dreiteiler zu tragen, sollte sich im Vorfeld in der MC-Szene kundig machen, welche Voraussetzungen man dafür erfüllen muss. Erst gestern hatte ich ein längeres Gespräch. Der Talk war locker und informativ. Ich werde an dieser Stelle Name und Club nicht erwähnen, nehme aber das Telefonat zum Anlass, um Stellung zu beziehen.

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Fakt!

Beginnen wir doch einmal damit, dass man sich in der hiesigen Szene vorstellt. Open-House-Termine und Club-Partys dienen dazu, die Clubs und deren Member kennen zu lernen. Man kann diese in der Regel auch anmailen und um ein persöniches Gespräch bitten. Klar weiß ich auch, dass insbesondere die großen Onepercenter in schöner Regelmäßigkeit dieses nicht mehr tun, ändert aber ja wohl nichts daran, dass es sich an sich so gehört. Insbesondere dann, wenn man völlig neu in die Club-Szene einsteigen will, noch überhaupt keinen Bekanntheitsgrad besitzt. Ein Talk im Vorfeld kann Irritationen und Ärger vermeiden.

Das Gespräch sollte auch nicht nur mit dem ortsansässigen großen Club stattfinden. Sie alleine sind es nämlich nicht, die eine lokale Szene prägen. Dazu gehören alle Clubs. Persönliche Annimositäten führen zwar nicht selten dazu, dass man mit bestimmten Leuten nicht reden will, aber auch das ändert nichts an der an sich richtigen Vorgehensweise.

Das ist der übliche Aufbau eines Dreiteilers. Auf den Side-Rocker verzichten einige Clubs!

Das ist der übliche Aufbau eines Dreiteilers. Auf den Side-Rocker verzichten einige Clubs!

Hintergrund!

Die etablierten Clubs leisten beständig ihren Beitrag zur lokalen und regionalen MC-Kultur. Es ist eine Frage von Respekt, ihnen das Wort zu gönnen. Sie möchten einfach nicht, dass irgendwelche Freizeit-Joker in der Szene als MC wahrgenommen werden, obwohl sie nicht nach deren Rules agieren wollen, oder diese gar nicht kennen. Das Fehlen eines MC-Patches auf dem Rücken spielt dabei mittlerweile keine dominante Rolle. Das eigene Agieren bestimmt die Wahrnehmung.

Schauen wir uns mal den klassischen Aufbau der Kutte an:

Top-Rocker ( siehe Bild Nr.1 ), Center-Patch ( siehe Bild Nr.2 ), Buttom-Rocker ( siehe Bild Nr.3 ) bilden den Dreiteiler auf dem Rücken. Vorne varriiert bei Onepercentern das Anbringen der Raute ( siehe Bild Nr.4 ), Rangabzeichen und Clubname stehen links und rechts ( Siehe Bild 5 und 6 ), auf den Side-Rocker ( siehe Bild Nr. 7 ) verzichten einige Clubs.

Und wem es nur um Spaß und Party geht, der benötigt diesen Aufbau der Kutte auch nicht. Hat er sich das Teil draufgesetzt, bezweckt er damit etwas, wird in aller Regel als MC wahrgenommen. Fährt er dann noch regelmäßig MC-Partys an, muss er sich nicht wundern, wenn er recht schnell von den Membern anderer Clubs angesprochen wird, warum er die Nummer denn halbschwanger fährt. Motto. “ Ich tue mal so als ob, aber eigentlich bin ich das nicht!“

Das Thema Karre fleißt in das Thema auch mit ein. Die meisten MC’s haben entweder Harley-Pflicht oder eine Vorgabe ccm. ( i.d.R ab 500 ccm ). Stellt euch mal vor, so eine Truppe kommt plötzlich auf Scootern vorgefahren. MC heißt Motorrad-Club, ergo sollte es in jedem Fall ein Bock sein, der im Allgmeinen auch als Motorrad anerkannt ist. Dieses führte ja irgendwann zu der 500er-Vorgabe.

Empehlung!

Wenn man die Entscheidung trifft sich organsiert und strukturiert in der Szene zu bewegen, sollte man keineswegs sein eigenes Süppchen kochen. Wenn man es trotzdem tut, muss man sich nicht wundern, wenn der Eindruck entsteht, es wäre einem grundsätzlich egal, wie die bestehenden Clubs auf das Vorhaben reagieren. Es hat schon einen Grund, warum neue Clubs ihre Farben in der Biker News ankündigen. Das ist der klassiche Weg. Und wer das Gefühl hat, man könne sich damit lächerlich machen, der sollte es gleich vergessen.

Gerade in Zeiten, in denen manche Clubs regelmäßig Repressalien ausgesetzt sind, finde ich es persönlch einfach zum Kotzen, wenn andere die ganze Nummer eher lapidar angehen. Wer bereits darüber nachdenkt, sein Vorhaben an MC-Strukturen anzupassen, der beschätigt sich ja mit der Szene, und braucht mir dann auch nicht erzählen, er hätte das alles nicht gewusst.

Fazit!

Einfach mit den etablierten Clubs reden, sich Anregungen und Tipps einholen. Und das alles natürlich, bevor der Dreiteiler auf dem Rücken prangt!! Ansonsten gilt schon mal: „Unwissenheit schütz vor Strafe nicht!“

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.