Secrets of Albien by easy-riders-tours.com!
Stephan Thiemann von Easy Riders Tours.com hatte ich ja bereits vor einiger Zeit vorgestellt. Und auch wenn er stets irgendwo im Ausland unterwegs ist, seit der Nummer mit dem Membern des Dragsäue MC sowie den Borns aus Memmingen und Tiengen in Nepal, beide Touren hatte ich ja präsentiert, funken unsere Antennen immer mal wieder.
Nun hatte mich seine neue Tour in Albanien neugierig gemacht. Das kleine südeuropäische Land auf dem Balkan an der Adria könnte sich nämlich m. E. zu einer festen Destination für Biker entwickeln. Alles, was ich jedenfalls bisher aus Bikerkreisen davon hörte, klingt echt vielversprechend. Kommen wir daher mal direkt zu dem, wie Stephan selbst seine Albanien beschreibt.
Tourbeschreibung!
Nach einem recht kurzen Flug erreichen wir Tirana, die moderne, lebendige Hauptstadt Albaniens.
Unser Tourguide führt uns beim Welcome-Dinner in die Geschichte Albaniens, vor allem aber in die Eigenheiten des albanischen Verkehrs ein. Stets mit allem zu rechnen und Geduld vor Recht walten lassen ist hier die halbe Miete für ein tolles Motorrad-Erlebnis.
Am nächsten Tag holen wir unsere Bikes und lassen die Hauptstadt und den doch etwas chaotischen Verkehr schnell hinter uns und tauchen ein erstes Mal ein in die überraschend vielfältige Landschaft Albaniens. Kaum Verkehr, dafür immer wieder Schafe und Ziegen auf der Straße, manchmal schnell wechselnde Straßenbeläge und Kurven ohne Ende. Wir realisieren bereits an diesem Tag, dass genau diese Fakten die nächsten 8 Tage unsere steten Begleiter sein werden.
Jeder Tag bringt ein neues Highlight: Berat, die Stadt der tausend Fenster und Gjirokaster, die Stadt der tausend Stufen – beides Unesco Weltkulturerbe – sind nur zwei davon. Die Landschaft wechselt von atemberaubend schöner Mittelmeerküste zu unendlich grün scheinenden Hügellandschaften.
Dazwischen immer wieder teils riesige Stauseen, erbärmlich heruntergekommene Industriebauten aus der kommunistischen Zeit und immer wieder die meist halb zerstörten Beton-Bunker (von ursprünglich insgesamt 170’000!!!) aus der Zeit des Diktators Enver Hoxa.
Wir überqueren einen kleinen Kanal auf einer abenteuerlich anmutenden Fähre, genießen den Anblick der albanischen Alpen (mit über 2700 MüM doch ganz schön beeindruckend), lassen die Seele auf der Fahrt über den Komansee baumeln – nein, wir befinden uns nicht in einem norwegischen Fjord, auch wenn sich das beinahe so anfühlt – und «kämpfen» uns das steile Kopfsteinpflaster von Gjirokaster hoch, um in einem traumhaften, originalen historischen Hotel die Atmosphäre dieser quirligen Stadt zu genießen.
Kein Tag ohne nicht enden-wollende Kurven; auf perfektem Asphalt, auf zerrütteten ehemaligen Hauptstraßen, auf spannenden Schotterstrecken fahren wir uns regelrecht schwindelig. Wir treffen kaum andere Motorradfahrer an; aber dafür gefühlt hunderte Mercedes aller Altersklassen, von der Anzahl nur übertroffen von Tankstellen und Autowaschanlagen.
Auf den Straßen im Landesinneren herrscht sehr wenig Verkehr, aber dafür quasi überall das «Recht des Stärkeren oder Schnelleren»; in Kreiseln, bei Kreuzungen, bei unübersichtlichen Kurven. Und in den Dörfern kann es durchaus passieren, dass der Fahrer im Auto vor dir ohne jegliche Ankündigung – Blinker sind hier bloss Dekoration – entscheidet, mit dem vorbei spazierenden Kollegen zu plaudern oder beim Kiosk noch Zigaretten zu kaufen. Zack, da steht er – mitten auf der Straße; volle Konzentration ist hier also jederzeit geboten.
Umso positiver, dass uns die albanische Polizei, die doch fleißig Kontrollen macht, durchwegs freundlich lächelnd vorbei winkt. Überhaupt ist die Freundlichkeit der Albaner das überragende Merkmal dieser Tour. Sei das bei der Tankstelle, beim Kaffeehalt im lokalen Beizchen oder abends im Hotel: Auch die fehlenden Fremdsprachenkenntnisse hindern sie nicht daran, uns fröhlich zu bedienen und so versuchen sie mit Händen und vielen Gesten, sich mit uns zu unterhalten. Wir fühlen uns echt einfach herzlich willkommen und machen uns nicht ein einziges Mal Sorgen um unsere Bikes oder um unsere Habseligkeiten.
So kehren wir nach 10 Tagen mit unvergesslichen Erlebnissen & Eindrücken von Albanien nach Hause zurück. Und sind sicher, dass das nicht unser letzter Besuch in Albanien war. Zu viel gibt es in Albanien noch zu sehen, zu viele Täler und Sträßchen zu entdecken.
Fakten!
10 Tage (Freitag – Sonntag), 8 Fahrtage (Samstag – Samstag) – gemütlich cruisen – Kurven räubern – abenteuerliche Schotterstrecken – teilweise anspruchsvollere Strassenbeläge; nicht für Anfänger:innen geeignet – 2 – 4**, landestypische Mittelklasse Hotels/Pensionen – 100 – 250km pro Tag, total ca. 1350km – mind. 4 – max. 6 Riders – Mietmotorrad: BMW GS700
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Preis: €1999: inkl. Mietmotorrad, Übernachtung mit Frühstück (Basis Doppelzimmer), Tourguide (D/E), Road-Assistance, Gepäcksystem auf Leihbasis, Flughafentransfer, Welcome Dinner, TeilnehmerInnen Überraschung. (Exkl: Flug, Mittag- & Abendessen & Getränke, indiv. Upgrades)
Anmerkungen!
Spontan ist das für mich eine Abenteuerreise, die für einen recht schmalen Kurs sehr viel bietet. Dennoch ist sie nicht für jeden Interessenten geeignet, denn Fahranfänger sollten sich das nicht geben, egal wie reizvoll es auch erscheinen mag.
Das es nur ein Frühstück inklusive gibt, kann man bei dieser Art des Motorraderlebnisses glaube ich mal lässig verknusen. Ihr wollte ja schließlich Land und Leute kennenleren und keine Kochlöffel für die beste Küche vergeben.
Ich finde das Preis-/Leistungsverhälntnis völlig in Ordnung, im Vergleich zu manch anderen Motorradreisen in Europa erachte ich es sogar als unterdurchschnittlich. Das wichtigste aber ist, dass sowohl die Member des Dragsäue MC sowie die Borns Stephans Art Touren zu führen, als absolut fantastisch bezeichnet haben. Ab in den Kontakt: