Vor einigen Jahren wurde ich auf der DEL-Schau erstmalig auf das Thema Folierungen aufmerksam. Was ursprünglich fast nur die Auto-Freaks ansprach, hat sich mittlerweile auch in der Biker-Szene etabliert. Folierungen stellen je nach Bedarf , eine Alternative zur klassischen Lackierung dar.
Nur wie funzt es? Da Michael Mink in Sachen Marketing sehr rege ist, wurde ich auf seinen Thread auf Facebook aufmerksam und machte mich am nächsten Tag mal gleich auf den Weg, um Gerd und Steven Belis über die Schulter zu schauen und mir einige Infos zum Thema zu ziehen.
Was geht?
Step 1: Wenn sich der Kunde für die Folierung entschieden hat, müssen die Teile komplett gereinigt übergeben werden. Wasser alleine reicht da aber nicht aus. Sämtliche Anhaftungen müssen runter. Also spielen Silikon-Entferner und Alkohol eine entscheide Rolle. Die meisten Kunden halten es damit nicht so genau, doch eine perfekte Grundreinigung innen wie außen generiert Einspar-Potential!
Wenn dann alle Anbau-Teile ebenfalls entfernt worden sind, kann es losgehen.
Step 2: Die Anbauteile, in diesem Fall die gesamte Karosserie und der Tank einer Kawasaki, werden ausgemessen. Danach wird beratschlagt, wie man das Projekt angeht. Kommt eine Naht ran oder lässt es sich verhindern, wie wird die Folie bestmöglich verklebt. Wenn mehrere Stücke verarbeitet werden, muss genau überlegt werden, wo die Schnittkante hinkommt, damit man es später nicht sieht oder wenigstens unauffällig gesetzt wird.
Der Fachmann ist immer bestrebt, keine Kante setzen zu müssen, was jedoch nicht generell möglich ist. Nur sollte diese dann nicht auffallen. In unserem konkreten Fall ließ sich eine Naht nicht verhindern, die jedoch später unter der Verkleidung kaum mehr wahrgenommen wird.
Step 3: Nun wird errechnet, wie viel Folie benötigt wird. Hier sind es 1,5 Meter mal 1 Meter für den Tank. Konkret wurde eine Wrapping-Car-Folie verwendet, die dicker als die normale Folie ist. Achtet bitte darauf, denn es gibt Folien die nur an der Oberfläche bedruckt sind, so dass Abrieb und Sonneneinstrahlung sich sehr schnell optisch bemerkbar machen können. Hier ist es eine komplett gefärbte Folie, die von der Firma Mink fast ausschließlich verwendet wird. Diese Art Folie ist hochwertiger und lässt sich persé besser dehnen.
Minderwertige Folie kann schon beim Dehnungs-Vorgang die Farbe ändern. Also nachfragen!
Aber! Wenn ein Bild mit drauf soll, hat die bedruckte Folie Vorteile! Da kommt dann auch noch ein Schutz-Laminat drauf, hält trotzdem nicht so lange wie eine durchgefärbte Folie.
Step 4: Jetzt wird die Folie möglichst blasenfrei aufgetragen. Diese Arbeit ist extrem anspruchsvoll und erfordert Könner-Hände. Mit einem Rakel aus Kunststoff glättet man das Material. In diesem Step können nicht alle Bläschen ausgeglichen werden. Die Folie muss sich erst einmal setzen, den Rest macht die Natur durch die Luft. Damit muss der Kunde die ersten Tage leben.
Step 5: Abschließend werden die Kanten geschnitten und das Projekt nochmals genauesten unter die Lupe genommen.
Im Prinzip ist es das dann. Bei diesem Beispiel muss der Kunde mit einem Aufwand von ca. € 600 rechnen. Eine Lackierung würde er für diesen Kurs unter regulären Aspekten ( also nix mit Kumpel-Preisen) so nicht bekommen. Jetzt zum Saison-Start machen der Trike- und Bike-Sektor fast 50 % der Aufträge aus. Insofern nimmt er bei der Firma Mink doch schon absolut relevante Züge an.
Es geht natürlich nicht nur einfarbig oder auch mit Carbon-Folien. Das führt jedoch zum Aufschlag. Einige Folien sind so gefertigt, dass Du sogar die Struktur fühlen kannst. Das ist dann natürlich ein sehr geiler Effekt. Das sieht dann nicht nur nach Schlange aus, dass fühlt sich auch so an. An dieser Stelle bin ich schnell raus, denn im Kopf hatte es bereits gerattert!
Wer mehr wissen will, checkt den Markt oder klickt bei Interesse auf den Link der Firma Mink.
Danke für die Zeit und den Talk!
Kontakt: www.minkgmbh.de/