Im Fokus: Paddys Custom Seats!

Lady-Power in Sachen Leder!

Meines Erachtens hat sich das Dienstleistungsgewerbe für Sattlerarbeiten in den letzten Jahren enorm entwickelt. Mir kommt es so vor, als wenn sich immer mehr Anbieter in diesem Bereich tummeln. Bei einigen habe ich das Gefühl, dass sie gelinde gesagt keinen Stallgeruch haben, sprich, es ihnen nur um den Auftrag geht.

Andere wiederum kommen sehr Szene-affin rüber. Und zu dieser Gruppe gehört für mich Paddy von Paddys Custom Seats aus Oberhausen. Der Talk mit ihr war echt cool. Man merkte Paddy sehr schnell an, dass sie für ihre Arbeit brennt, sich aber auch selber als Biker-Lady ultra gerne in unserer Szene bewegt und damit Gesicht zeigt.

Da ich das Gefühl hatte, dass ich Ihre Intention kaum 1 zu 1 wiedergeben kann, Paddy ist halt ein Original mit einer klaren Botschaft, entschied ich mich dazu mit ihr das folgende Interview zu führen. Steigen wir ein!

Paddy von Paddys Custom Seats steht heute bei mir im Fokus.

Frage & Antwort!

Paddy, seit wann bist du als Sattlerin am Start?

Ich habe in den 80ern bei der Thyssen Stahl AG Mechanikerin und Sattlerin gelernt. Alle meine Schlosser-Kollegen fuhren damals eine Z1 und somit war es vorprogrammiert, dass ich irgendwann die erste Sitzbank gebaut habe.

Paddy ist mächtig stolz auf ihre erste Sitzbank an einer Z1000, die nach 34 Jahren immer noch top aussieht.

Was hat dich inspiriert genau in diesem Bereich tätig zu werden?

Meine Interessen lagen bereits in Kindertagen bei Autos, Motorrädern, Schiffen, also alles was sich bewegte und mit irgendeiner Mechanik versehen war. Die Ausbildung zur Mechanikerin brachte mir natürlich die Kenntnisse, die ich brauchte um an Motorrädern zu schrauben. Meine beiden „Mopetts“ mussten natürlich dran glauben! Trotzdem stand die Sattlerei immer im Vordergrund. Die Herausforderung einen Entwurf im Kopf zu haben und mit den eigenen Händen umzusetzen, war immer mein Antrieb.

Als gelernte Mechanikerin kann sie auch gut mit Stahl umgehen!

Hast du dich spezialisiert, oder bietest du alles an?

Zu Beginn meiner Sattlerei habe ich oft Persenninge, Polster, oder auch Autositze gebaut. Die Faszination die alle Arten an Motorrädern auf mich haben, ließ mich aber letztendlich zu den Sitzbänken kommen. Hier liegt der besondere Reiz in den Umbauten, Aufbauten und Restaurierungen.

Restaurationen!

Das ist meine Leidenschaft, Bänke zu bauen, einbezogen werden in einen Entwicklungsprozess eines Umbaus. Eine Sitzbank passend zum jeweiligen Cafe- Racer, Bobber, Chopper, Bagger usw, zu entwickeln. Ganz wichtig ist auch, eine Bank zu bauen, die ein Hingucker ist, aber nicht vom Gesamtbild des Mopetts ablenkt und die trotzdem noch bequem ist!

Kommen deine Kunden mehr aus der Club- oder Freebikerszene?

Meine Kunden sind zu 50 % aus der Freebikerszene und 50% Clubszene. Hierbei bevorzuge ich niemanden, da es meine Arbeit ist Bänke zu bauen. Ich nenne mich hier mal farbenblind.

In Sachen Kundschaft ist Paddy farbenblind und bewegt sich überall, wo es ihr gefällt!

Mal was anderes, was hährst du aktuell?

Mein Eigen nenne ich eine VT 600 Shadow 1988 und eine Softail Evo 1990, beide komplett umgebaut. Und natürlich fahre ich leidenschaftlich gerne Mopett.

Was war denn so die bisher geilste und/oder längste Tour?

Wenn ich das mal wüsste…..grins. Alle Touren waren gut, aber am liebsten mache ich eigentlich Wochenend-Touren mit guten Freunden, im Stil der alten Zeit. Andere Clubs besuchen, zelten, Lagerfeuer, Dummzeuchreden, Bier trinken und gemeinsam klasse Stunden verbringen.

Ihre Bikes!

Wo trifft man dich in der Szene an, wenn Du unterwegs bist?

Ich bin sehr viel unterwegs. In der Szene von kleineren Clubs (Wild Rider, Satans Slaves, ehemalige Los Brujos etc) Aber auch bei den größeren Clubs. Meine Homebase ist aber der Chopper Schuppen in Essen- Dellwig (alte Hot Wheels). Hier trifft man mich gerne am Freitag Abend, oder Sonntags zur Ausfahrt

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Arbeitest Du auch überregional und wie lange dauern in etwa die Produktionszeiten?

Ich arbeite bundesweit, vereinzelt auch in Europa. (Österreich, Spanien, Holland)

Im Laufe der Jahre habe ich mir für die Produktion ein System erarbeitet. Der Kunde erreicht mich über Facebook Messenger, Telefon, Email, oder persönlich. Dabei gibt es dann das erste Informationsgespräch. Hierbei wird die Form der Bank, das Material und andere individuelle Merkmale der Bank bestimmt (wie der Einbau einer Geleinlage, oder bestimmte Muster) Dann gibt es einen Termin für die Bearbeitung der Bank. Hierzu wird mir die Bank entweder persönlich vorbei gebracht, oder zugesendet. Die Bearbeitungszeit beträgt dann 3-5 Tage.

Wenn es passt, macht Paddy auch Außendienst.

Bist du für Auswärtige auch besuchbar?

Für Besucher die längere Anfahrtswege haben, gibt es einen besonderen Service: Ich vergebe Termine an Sonntagen. Dann kann man eine schicke Sonntagtour mit der Mopete machen und entgeht dem Ruhrpott Dauerstau, der in der Woche alle nervt.

Desweiteren nehme ich auch Aufträge per Email und Messenger an. Dazu brauche ich natürlich Fotos. Da ich über eine große Datei von allen möglichen Sitzbänken verfüge, kann ich dann Beispielbilder versenden und der Kunde kann in einem persönlichen Gespräch seine Wünsche festlegen. Das hat bisher immer sehr gut funktioniert. Dabei wird der komplette Auftrag mit Versand abgewickelt.

Woman @ Work!

Gibt es einen Sattel, der auch für dich eine besondere Herausforderung darstellt?

Die großen E-Glide/ Bagger Sitzbänke, mit vielen Schnittmuster teilen und Eingriffen für Kopfstützen, sind schon eine besondere Herausforderung.(Ende Interview)

Alleine der Umstand, dass mir Paddy ohne Ende Motive von ihren Arbeiten, ihren beiden Bikes, sowie zu ihren Aktivitäten in der Szene zugesandt hat, belegt recht klar, dass sie mit vollem Herzen dabei ist und viel Wert darauf legt authentisch präsentiert zu werden. Da lege ich mich jetzt einfach mal fest. Vor allem aber ist sie schon so lange am Start, dass Paddys Custom Seats im Pott und weit über dessen Grenzen hinaus einen guten Klang an.

Am Ende gilt natürlich, dass sich jeder selber ein Bild von Paddys Handwerkskunst machen muss. Ich für mich kann aber klar feststellen, dass die bisherigen Talks mit Paddy total geschmeidig waren und sie die erste Sattlerin ist, die mehr zu bieten hatte, als Lobpreisungen der eigenen Arbeit. Für mich ist die Lady Oldschool!

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Zum Sattsehen! (Zum Vergrößern anklicken)

Kontakt: https://www.facebook.com/paddyscustomseats/

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.