Kutten & Patches: Was sollte man bedenken?

Es kommt immer mal wieder vor, dass ich angerufen werde und mir Szenegänger von ihrem Vorhaben berichten, dass sie sich ein eigenes Patch zulegen möchten oder mich danach fragen, ob eine bestimmte Form und Ausgestaltung der Kutte akzeptiert wird. Gestern war dieses erneut der Fall. Daher versuche ich mal das Thema in eine pauschale Form zu verpacken.

Was ich dazu sage!

1. Ihr lebt in einer bestimmten Region, wollt euch dort bewegen, ergo wendet ihr euch bitte direkt an die Clubs in der Region. Stellt diese nicht vor vollendete Tatsachen, sondern schildert ihnen euer Vorhaben vor dessen Umsetzung. Ihr werdet in der Regel eine vernünftige Antwort erhalten. Wenn ihr jedoch alles durchgekaspert habt und bereits mit den Patches rumfahrt, würde ich mir verarscht vorkommen und die Reaktion könnte negativ ausfallen, damit euer Vorhaben auf Ablehnung stoßen..

2. Wenn ihr euch für bestimmte Farben entschieden habt, dann checkt bitte vorab, ob bestehende Clubs diese Farben für sich reklamieren. Nicht ganz unwichtig, denn sonst kann es zu potentiellen Verwechslungen kommen. Gestern ging es um die Farben rot und weiß ohne irgendein Patch. Nun, ich babe den Mann entsprechend informiert und an das nächstgelegene Charter verwiesen. Insofern war es gut, dass er sich gemeldet hatte.

3. Wenn ihr noch überhaupt nicht in der regionalen Szene unterwegs gewesen seid, dann fahrt mal die regionalen Klubhäuser an und stellt euch vor. Quatscht mit den Leuten vor Ort, lernt diese kennen. Ich kann es nicht nachvollziehen, dass Leute, die bisher null oder nur wenig Kontakt mit der Szene hatten, von jetzt auf gleich Rules und Riten der Clubszene adaptieren und sich so gar nichts dabei denken. Man sollte schon wissen, was man tut. Also informiert euch vorher bei den Clubs. Und das sollten keinesfalls nur die Big Player sein.

4. Ich kann von hier aus die regionalen Verhältnisse oftmals nicht beurteilen. Insofern halte ich mich stets bedeckt. Zudem ist nie sichergestellt, dass ich alle Infos erhalte, die für die Beurteilung des Vorhabens wichtig sind. Das Farbenspiel ergab sich gestern auch erst, weil ich nachgehakt habe. Ich bin nicht der Beauftragte der Rockerszene, insofern ist es immer angezeigt, mit den ansässigen Clubs zu sprechen, egal was ich dazu gesagt habe.

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Fazit!

Ihr lebt zum Beispiel im Allgäu oder im Hochsauerland? Dann redet mit den dortigen Clubs. Das sind eure Ansprechpartner. Was der Fischkopf dazu sagt, ist völlig irrlevant. Natürlich kann man mich weiter kontakten, aber letztlich ist meine Antwort für euren Kiez absolut unerheblich.

In jedem Fall fragt mich niemals, ob wir zusammen einen Club gründen wollen, jo, das kam schon vor. Denn dann drehe ich völlig frei, da die Frage danach mich als Member eines Clubs absolut diskreditiert. Wenn ihr das jetzt nicht nachvollziehen könnt, dann seid ihr noch lange nicht so weit, um ein Bestandteil der Szene zu sein und solltet euch echt überlegen, ob das die richtige Spielwiese für euch ist.

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.