Leserbrief: Die zweite Nepal-Tour von Franky!

Vor Jahren habe ich über eine Nepal-Tour mit Easy Rider Tours berichtet, an der u. a. Member des Dragsäue MC Germany teilnahmen. Dieser wurde von Biker Franky gelesen, der seine damaligen Clubrüder sowie Member anderer Clubs daraufhin motivierte, mit ihm zusammen eben genau diese Tour abzuspulen. Auch darüber habe ich berichtet.

Nun dachte sich Franky wohl, dass ihm ein einmalgies Erlebnis in Nepal nicht reicht und er wurde erneut aktiv. Und siehe da, es waren auch dieses Mal Wiederholungstäter dabei, aber auch neue Begleiter aus der Clubszene. Zu Volume 2 hat mir Franky einige Zeilen zugebeamt.

Ich nenne sie mal Reisegruppe Franky.

Der Leserbrief!

„Als Wiederholungstäter waren wir uns sicher, gut gewappnet zu sein, was da auf uns zukommen mag. Weit gefehlt!

Wir bewegten uns in Höhen von 200 bis zu 4.200 Meter. Auf Straßen bzw. Wegen, die mitunter zu Fuß eine Herausforderung sind. Von Temperaturen nahe null bis über 40 grad. Unabhängig von den schon bekannten Herausforderungen im Verkehr an sich. Wir stießen auf alle Fälle an unsere körperlichen als auch mentalen Grenzen. Wir 6 Jungs!

Ein Member vom Born To Be Wild MC Tiengen, einem vom Wheels Of Steel MC Schwaben, einem Member (Presi)vom Racing Death MC Landsberg und einem von den Wild Hogs Friedrichshafen sowie 2 weiteren Freunden.

Wir 6 ab nach Nepal, angekommen in Kathmandu wurden wir von unseren Guides Stephan und Urmilla, sowie Judith die wir beim letzten Mal in Nepal kennenlernten und auch schon 2 Touren in Andalusien gemeinsam machten, abgeholt. Jedem ein Gorkha ( ein wirklich gutes Bier) in die Hand gedrückt und ab durch diesen Schmelztiegel Kathmandu zum Hotel. Briefing und sonstiges organisatorisches hinter uns gebracht, ab in diese von einem Gewusel an Menschen mit einem nicht zu beschreibenden „Sound“ den ersten Tag verbracht.

Am nächsten Tag ab auf unsere Bikes, den Royal Enfield Himalayan. Unbeschreiblich, was die so abkönnen, wie sich noch herausstellte. Ab nach Norden raus aus Kathmandu auf ländlichen „Straßen“ die immer schmaler und „wilder“ wurden Staub, Steine, Felsen, querende Wasserläufe und einheimisches Getier waren zu überstehen. Die ersten 3 Tage waren schon mal knackig.

Mit mehreren Umfallern, mich hat’s gleich zweimal erwischt, in Richtung Fluss, den wir eigentlich durchqueren wollten. Nach mehreren Begehungen und Diskussionen haben wir dieses Unterfangen abgebrochen, um anschließend einen Platz zum Outdoorübernachten zu finden. Nach einem mehr als fröhlichen Abend, dank der einheimischen Biere und Schnäpse, ab ins Zelt, mit dem Wissen, wir sind im Tiger- und Leopardenland- Pissen allein war untersagt.

Jetzt hatten wir aber immer noch das Problem, den Fluss zu überqueren. Einheimische sprachen von einer Brücke flussabwärts, die noch nicht dem Hochwasser der letzten Wochen zum Opfer fiel. Dort angekommen waren wir vor der Herausforderung über eine schmale Hängebrücke, um anschließend fast senkrecht nach oben über eine Baustelle zu kommen.

Die Jungs haben auch das hervorragend gemeistert, um anschließend nach Gorkha zu fahren. Wir hatten bis dort hin einen Schnitt von zirka 35 km am Tag geschafft, einfach irre (anstrengend). In einem Luxushotel ab in den Pool und dort in Gorkha wiederum einen schönen Abend verbracht. Tags darauf nach Pokhara, das Zentrum jeglicher Aktivitäten in Nepal. Von Partys bis Paragliden ist alles möglich.

Ein Tag Pause an dem zwei von uns zum Paragliden und die anderen diesen am See oder in der Stadt verbrachten, um tags darauf zu unserem eigentlichen Ziel, zum ehemaligen Königreich Mustang zu fahren. Dieses befindet sich mitten im Anapurnamassiv, umrahmt von mehreren 8.000er.

Durch das tiefst eingeschnittene Tal der Welt. Vom tiefsten zum höchsten Punkt mehre tausend Meter. Über Wege, die ihresgleichen suchen. (vielleicht noch in Peru ) Wahrlich über Stock und Stein an Abgründen entlang,  mit herabfallenden Steinen, Wasserfälle und dazu noch entgegenkommender Verkehr, mitunter Busse und LKWs die gerade noch auf diesen Wege passten. Einfach irre und man muss schon auf so einen Sch… stehen! Übernachtet auf 2.500 und schon mit leichtem Atemproblemen wurden wir von Einheimischen mit einem Fest überrascht, dem einige Tanzeinlagen folgten. Dank dem Alkohol waren die Atemaussetzer auszuhalten.

Tags darauf weiter durch unglaubliche Landschaften und mitunter den besten Straßen in Nepal, mit dem Wissen das nach jeder Kurve eine Ziegenherde, überholende Trucks kommt oder die Straße ansich einfach aufhört, hoch auf 3.400. zu einer Sherpafamilie bei der wir 2 Nächte verbringen durften. In einem Gebäude ohne Heizung in einer Gegend der es bis zu minus 25 grad wird? Was für weicheier wir doch sind und es Menschen gibt, die so leben können bzw müssen. Unglaublich!

Nach einem schönen Abend mit einheimischen Getränken, die in dieser Höhe mal so richtig knallen, am nächsten Tag noch weiter hoch in die Berge. Über Wanderwege mit den Mopeds auf 4.000 Meter, um weitere 200 Höhenmeter zu Fuß zu erklimmen. Was für Anstrengungen für Maschine und insbesondere uns, mitunter schlecht trainierten Kerlen. Aber der Rundumblick hoch zu den 8.000ern entschädigt für alle Mühen. Einfach unbeschreiblich!

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Danach runter auf 3.800 m, um eine religiöse Stätte zu besuchen. Dort mehrere hundert Treppenstufen genommen (Atemnot lässt grüßen) zu einer ritualen Waschung mit dem kältesten Wasser ever. Von unseren Sünden gereinigt wieder runter zu unserer übernachtungsstelle ab ans Lagerfeuer.

Tags darauf auf einen Rutsch nach Pokhara, 3.000 Höhenmeter auf einmal.  Gestartet bei nahezu 0 Grad runter zu 38 Grad und es begann so langsam zu regnen, was die Herausforderungen nicht einfacher machte. Aber mittlerweile waren wir mehr als geübt mit diesen unglaublich robusten Mopeds umzugehen und bestanden auch diese „Prüfung“
Es peitschte dann monsumartig herunter und wir hatten Glück, da es hinter uns einen Erdrutsch gab, der die Straße und den Zugang zum Valley nach bzw. von Mustang verschüttete. Völlig durchnässt wieder in Pokhara angekommen, ab in die Stadt um wiederum einen herrlichen Abend gemeinsam zu verbringen.

Bei schönstem Wetter ging’s dann tagsdarauf nach Chitwan in der Nähe zu Indien in den Dschungel. Die Warnschilder entlang der Straßen, die vor Elefanten, Panzernasshörnern und Tigern warnten, wiesen uns darauf hin, wo wir sind. Mal wieder in einem Luxushotel, verbrachten wir dort zwei Nächte. Um auch lässig bei 40 Grad durch die Gegend zu cruisen.

Mit den Mopeds durch den Dschungel hat seinen eigenen Reiz, in dem wir eine weitere für Hindus wichtige Religionsstätte besuchten. Am letzten Mopedtag bot Nepal nochmals alles auf, was es so bieten kann. Von herrlichen Straßen und Landschaften bis Passstraßen, die vielleicht mal gerade als Wanderwege durchgehen würden. Dafür hunderte Kurven. Zurück in dem Moloch Kathmandu erstmal ein Abschlussbier.

Dann überraschte uns unsere Fluggesellschaft Qatar mit der Nachricht, die nächsten Wochen nicht mehr nach Kathmandu zu fliegen. Da schauten wir mal blöd aus der Wäsche. Lösung vorerst keine, um dann nach quälenden zwei Tagen mit vielen Telefonaten, Besuchen beim örtlichen Office der Qatar Airways und vielen weiteren Telefonaten mit Qatar Deutschland und Qatar selbst erst einmal nichts zu erreichen. Niemand kümmerte sich um uns.

Lediglich die Aussage 9 Tage später würde eventuell was gehen, 9 Tage?!?!. Aber dann auch nur in Business mit entsprechender Aufzahlung. Und diese Gesellschaft wurde zur besten der Welt gewählt ??? Absolut unverständlich! Nie wieder werde ich mit dieser Gesellschaft fliegen und rate jedem davon ab.  Dank unseren Guides, hier insbesondere Judith, hatten wir erreicht, dass wir dann einen Tag später als geplant rauskommen. Von Qatar kam nichts, nicht wo wir schlafen , nicht wie wir weg kommen. Einfach NICHTS!

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Fazit!

Fakt ist, dass sich jeder der 1050 km in diesem herrlichen Land mit mehr als herzlichen Menschen gelohnt hat. Die wahren Helden waren die Mopeds, die Unglaubliches geleistet haben.  Abschließend ein inniges Dankeschön an Stephan und an seine Princess of Nepal, seiner Frau Urmilla, die wie Stephan auch mit absoluten Sachverstand in allen Belangen vorgeht. Ob über Kultur, Menschen, Landschaft oder was auch immer, hatten sie stets eine Antwort auf unsere Fragen. Immer wieder mit denen und ihrer Company Easy-Rider-Tour“ (Ende Leserbrief)

Anmerkungen!

Was soll ich zu einer Reise sagen, die ich selber nicht mitgemacht habe? Nur so viel, dass ich beim Lesen bereits angefixt wurde, außer von der Quatar-Nummer, die man zum Abschluiss an eine tolle Reise durch Nepal so reinweg gar nicht braucht. Es würde mich nicht wundern, wenn es eie weitre Tour gibt. Danke an Franky für den Leserbrief!

Abschlussimpressionen!

Fotos: © Biker Franky!

Kontakt: https://www.easy-rider-tours.com/

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.