Meinungsbild: Give Respect – get Respect!

Im Kontext zu den Debatten um Motorradlärm!

Den Satz Give Resepct – get Respect kennt wohl nahezu jeder Biker und vermutlich nimmt auch fast ausnahmslos jeder diesen für sich in Anspruch. Tja, und dann ist man in den Motorradforen unterwegs und stellt recht schnell fest, dass sich die Kollegen auf zwei Rädern aber mal so gar nicht einig darüber sind, wie ein respektivolles Verhalten denn nun tatsächlich aussieht. Jedenfalls stelle ich das immer wieder in Bezug auf die Diskussion um die Fahrverbote fest.

Kein Wunder, unterliegt doch die eigene Vorstellung darüber stets einer Vielzahl von persönlichen Erfahrungen und sicherlich auch irrigen Annahmen. Klar, es gibt allgemeingültige Standards, diese jedoch stellen sich in der Realität oftmals als reine Phrasen dar, denn es zählt nur das was man sagt, im Verhätnis zu dem, was man auch tut. Ich brösel das mal für mich auf.

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Persönliche Meinung!

Elementar ist zunächst einmal, dass man sich selber treu ist. Wer nur mit dem Mainstram schwimmt und ständig darauf achtet, dass seine Position mehrheitsfähig ist, obwohl er es insgeheim ggf. anders sieht, der hat jeglichen Anspruch auf Respekt bei mir schnell verwirkt. In meiner Welt geht es zunächst einmal nicht um richtig oder falsch, es geht darum ein eigenes Standing zu haben und dazu zu stehen.

Wer sich selbst jedoch so wichtig nimmt, seine Postition durchweg als die richtige und einzig plausible darstellt, wird bei mir auch kaum Punkte erlangen. Für mich ist die Fahigkeit wichtig anderen überhaupt zuzugestehen, dass sie gewisse Dinge aus den für sie richtigen Gründen anders sehen, sie für sich eine andere Vorstellung davon haben, wie sie ihr Leben gestalten möchten oder die Dinge angehen.

Natürlich gibt es unverrückbare Fakten, an denen man sich messen lassen muss, aber wer regelmäßig die Deutungshoheit für sich reklamiert, der wird dauerhaft ein Problem mit Andersdenkenden haben. Das sind für mich oftmals die Schubladendenker, die ich insbesondere im Zusammenhang mit der Forderung nach Fahrverboten immer wieder ausmache. Ich toleriere, dass man andere Meinungen hat, was aber grundsätzlich überhaupt nichts damit zu tun hat, dass ich deren Position annehme. Also kann ich auch entschieden dagegen antreten.

Give Respect – get Respect. Alles gar nicht so einfach!

Ich muss mich für nichts verbiegen und bevor ich von Respekt gegenüber anderen spreche, muss ich mich doch wohl selber respektieren. Je authentischer man ist, desto mehr respektiert man sich selbst und folglich andere, weil man sie dafür wertschätzt, dass sie dir nichts vormachen. Als Patchholder weiß ich da sehr gut, wovon ich spreche. Wie oft fetzen wir uns am Tisch und nehmen uns danach in den Arm. Letztlich zählt die Gemeinschaft und die funktioniert auch dann, wenn man unterschiedliche Standpunkte hat.

Mit das wichtigste ist, dass man sich nicht unterwürfig verhält. Gerade in den Diskussionen über Motorradlärm artet das ja regelmäßig aus. Mal sind die Brülltütenfahrer Idioten, mal die Kniescheifer, letztlich geht es oftmals aber nur darum, dass die eigene Meinung möglichst von vielen bestätigt wird und man gut da steht. An dieser Selle knicken viele ein. Also, ich verteidige meine Meinung, im Ton sachlich, aber sicher nicht unterwürfig.

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Fazit!

An sich ist dieses Thema emotional so stark belegt, das man nie einen wirklichen Konsenz finden wird. Die aktuellen Debatten über krtitische Positionen wie zum Beispiel die vergangenen Pandemieeinschränkungen oder den Klimawandel sind das beste Beispiel dafür. Wer nicht über das hingehaltene Mehrheits-Stöckchen hüpft, ist ein Querdenker, Ignorant, Covidiot, was weiß ich. Bullshit! Die Gleichheit vor dem Gesetz hat nichts damit zu tun, dass wir gleich ticken! Das gilt auch für Minderheitsmeinungen!

Mache ich es grundsätzlich richtig? Mitnichten! Das muss ich auch gar nicht, aber der stetige Versuch sich sachbezogen zu äußern reicht letztlich aus, damit wir uns insgesamt respektvoller und weniger emotionsgeladen begegnen. Und ab und an hilft auch ein Shit Happens, etwas mehr Gelassenheit und die Erkenntnis, dass es für manche Aspekte keine zwei Meinungen gibt! Grins….

Wissen gibt Dir Macht, aber der Charakter verschafft Dir Respekt und Anerkennung. (Bruce Lee)

Und nun Feuer frei!

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.