Motorcycle Jamboree: Das 30th Anniversary!

Meine Berichterstattung über das Motorcycle Jamboree soll nicht nur diejenigen ansprechen, die das Event längst kennen, sondern auch alle jene, die bisher noch nicht da waren oder tatsächlich noch nie etwas von diesem legendären Motorradtreffen gehört haben. Ich splitte die Nummer der Übersicht halber in drei Teile auf.

Der offizielle Flyer vom Motorcycle Jamboree 2022.

Motorcycle Jamboree – Das 30th Anniversary – Teil 1!

Das Motorradtreffen findet auf einem ehemaligen NVA-Flugplatz in Altes Lager in der Gemeinde Niedergörsdorf im Landkreis Teltow-Fläming statt. Nachdem man Biesenthal als vorherigen Austragungsort verlassen hatte, fand man vor über 10 Jahren auf dem riesigen Gelände der heutigen XXL-Lokation ein neues Zuhause. Dieses Areal erwies sich als logistischer Volltreffer, auch wenn viele der vorherigen Lokation Biesenthal anfänglich nachtrauerten. Heute spielt das keine Rolle mehr, der Standort hat sich absolut bewährt.

Ich bin mit meinen Chapter wie immer am Donnerstag angerückt. Traditionell gilt der erste Aufschlag stets der Mainstreet, um dort die Brüder zu begrüßen und eine erste Bremer Duftmarke zu setzen. Danach geht es für uns entweder auf das BTBW-Camp oder in das Gasthaus Zum Tiefenbrunnen, das einem Teil des Chapters seit Jahren ein hervorragender Gastgeber ist und mit dem uns mittlerweile eine Freundschaft verbindet. Ich gehe auf die Qualitäten der Betreiber separat ein.

Der Donnerstag ist ein Tag zum Eingrooven. Bevor es auf das Event-Gelände geht, pflegen wir intern unsere Bruderschaft, gönnen uns eine Zeit nur für das Chapter. Leckeres Essen und lässige Drinks sind genau der richtige Anheizer für all das, was bis Sonntag i. d. R noch an Erlebnissen auf uns wartet. Und das ist erfahrungsgemäß derart viel, sodass ich schon einige Tage brauche, um alle Impressionen und Gespräche zu verdauen und einzuordnen. Dieses Jahr bildet da keine Ausnahme.

Solche Bilder erhofften wir uns von dem Event. Ich sage es gleich, die Atmpshähre war erneut genial.

Der Einsteiger!

In dem großen Partyzelt startet das Live-Programm stets mit der Open-Stage, bei der völlig unterschiedliche Musiker zusammen auch mit dem einen oder anderen Besucher aus einer ausgelegten Songliste einen Rock-Klassiker nach dem anderen zum Besten geben. Feste Bandformationen sind hier nicht zugelassen, die Kombos bilden sich erst vor Ort. In diesem Jahr ging die Open Stage ungewöhnlich lange. Nun, wenn das Publikum mitzieht, und das tut es an sich immer, dann lässt man die Nummer halt einfach laufen. Die Stimmung war jedenfalls prächtig.

Ich hatte zunächst das Gefühl, dass der Platz im und um das Zelt herum während der Open Stage in der Vergangenheit stärker frequentiert war. Daraus Rückschlüsse auf den zu erwartenden Besucheransturm für das Event zu ziehen ist aber sehr fragil, denn erstens liegen noch zwei volle Tage vor einem und zweitens weiß man nie, was sich noch alles auf dem riesigen Campground tummelt. Und wie sich zeigen sollte, was das verdammt viel.

Das große Party Zelt war am Donerstag Anlaufpunkt für viele Besucher. Die Open Stage lockte an.

Allgemeines!

Das Campground konnte nämlich bereits gemäß Vorgabe des Veranstalters ab dem 11.07. von Besuchern eingenommen werden, was bedeutet, wer zuerst anrückt, greift sich den besten Platz. Naturgemäß führt das jedes Jahr zu Diskussionen. Zwei Leute sind da, aber der Claim wird für 10 Leute plus Equipment abgesteckt. Leute, so ist das nun einmal. Love it or leave it. Und weil das Interesse derart hoch ist, waren vermeintlich auch schon welche am 10.07. am Start. Logen gibt das Gemecker, vor Ort und im Netz.

Der Veranstalter könnte nun damit reagieren, dass er die Leute des Platzes verweist. Aber herrje, was wäre das für eine Message? Nee, das macht keiner. Zudem hat man derart viel auf dem Zettel, dass es ganz sicher weitaus wichtigere Aufgaben zu bewältigen gibt, um das Event pünktlich zum offiziellen Startschuss ready to go zu bekommen. Diskussionen halten auf und gefährden den Time Table.

Das Motorcycle Jamboree bestmöglich vorzubereiten ist nur möglich, weil der gesamte Background des BTBW MC Germany voll mit anpackt. Die Supporter und Berliner Borns sowie etliche freiwillige Helfer sind zwar ein eingespieltes Team, dennoch ist es jedes Jahr im Vorfeld eine Husarenaufgabe, die Agenda solide abzuarbeiten. Darauf muss der Fokus liegen. Würde man sich also generell an den vorgegebenen Termin halten, gebe es kein Gemecker und die Borns könnten sich nur auf die wirklich wichtigen Orgaaufgaben konzentrieren.

Motiv von der Kasse 3 am Zugang zum Campground. Das war rappelvoll besetzt.

Preise!

Das Bändchen für 35 Euro im Vorverkauf für alle Tage ist extrem günstig, zudem behielten die in 2019/2020 erworbenen Tickets für das 30th Anniversary zum Preis von da noch 30 Euro ihre Gültigkeit. Das der Veranstalter zwischenzeitlich mit bescheidenen 5 Euro den Ticketpreis anhob, war zwingend notwendig.

Erstens hat niemand in den letzten beiden Jahren durch die pandemiebedingten Absagen Geld verdient, im Gegenteil, es hast nur Geld gekostet, damit die Rücklagen geschmälert, zweitens hat sich der Musikmarkt erheblich gewandelt, dass insbesondere die Gagen der Musiker angestiegen sind. Mit Live-Acts kann man noch gutes Geld verdienen, mit CD’s sieht das bei den bekannten Acts dank der Downloadplattformen ganz anders aus.

In Sachen Food & Drinks gab es einen merklichen Anstieg. Die 0.2 L Cola lag bei 2,50 Euro, das 0.33 l Bier bei 4 Euro, der Longdrink bei 6 Euro. Klar fällt das auf. Im Vergleich zu anderen ähnlich gelagerten Großevents sind das aber keinesfalls Preise, die sich am oberen Tableau orientieren. Die Getränkelogistiker haben aufgrund der weltweiten Wirtschaftslage angezogen, der Anbieter muss es ebenfalls tun, es sei denn, er gefährdet seine Kalkulation. Und wer tut das schon. 4 Euro für das Bier heißt also keineswegs, dass sich der Anbieter zusätzlich die Taschen vollmacht.

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Bei den Speisen war ich teilweise dann schon anfänglich erschrocken. Die Boulette für 6 Euro war zwar ein Klopper, aber eben nur eine Boulette. Die Fischfrikadelle für 4,50 Euro im Brötchen ist auch ein amtlicher Preis. Unter dem Strich haben fast alle Anbieter aufgrund der gestiegenen Einkaufspreise angezogen. Inwieweit man nur die reine Verteuerung der Waren eingepreist oder noch eine zusätzliche Marge draufgesetzt hat, kann ich nicht beurteilen.

Es gab aber auch Ausnahmen. Die Pizzabude beim ersten Durchgang zur Mainstage lockte erneut mit einem Preis von 4 Euro für das Stück Pizza, in der großen Händlerarea stand im Knick ein Anbieter, der die Currywurst mit oder ohne Darm sowie seine Pommes für schlanke 2,50 Euro anbot. Unter dem Strich sind die Preise definitiv angezogen, müssen aber immer mit gleichgelagerten Angeboten verglichen werden. Ja, das Foodangebot kostete mehr, dennoch hatte ich absolut nicht das Gefühl, dass die Besucher weniger konsumiert haben als sonst.

Fozzy ist ein sympathischer Stammgast in der Händlermeile. Er ist Member im Roadbreaker MC Germany und stets gut drauf.

Die Händlerarea!

Die war mal so richtig amtlich besetzt. Während man bei vorherigen Treffen durchaus auch mal Lücken ausmachen konnte, war dieses Jahr der gesamte Bereich vollends besetzt und das Angebot entsprechend vielschichtig. Der Veranstalter blieb sogar bei seiner Standgebühr. Woher ich das weiß? Nun, ab und an vermittel ich Bands oder Händler an das Jamboree, so auch dieses Jahr.

Der Nordländer stand erstmals auf der Händlermeile. Mit im Gepäck die Key Organizer von Schlüsselwerk.

Mein Beitrag!

So stand also Der Nordländer aus meinem Kiez erstmalig auf der Mainstage. Betreiber Bernd Bartels war im Vorfeld durchaus nervös, ob seine Premiere auf einem derart großen Treffen zünden würde. Normal steht er auf den Clubpartys, aber das Jamboree war für ihn ein echter Quantensprung.

Bernd hatte u. a. eine Auswahl der Key Organizer der Firma Schlüsselwerk am Start. Das habe ich vorher möglich gemacht. Naheliegend, denn beide sind meine Kunden. Man muss aber erst einmal die Idee haben, hier eine Synergie aufzubauen. Und wenn wir schon mal dabei sind, ziehen wir uns denn mal gleich drei Gutscheine für die Sieger der Fun Highland Games. So kann es gehen.

Ich habe auch bereits ein Fazit von Bernd erhalten. Seine Premiere verlief absolut erfolgreich. Natürlich gebe ich hier keine Zahlen weiter, aber er hat mit Sicherheit ein Ergebnis erzielt, dass deutlich höher ausfiel, als er es sich im Vorfeld ausgemalt hatte. In jedem Fall hat er ein Problem, wenn er mir bei meiner nächsten Anfrage zwecks Kooperation die Tür zumacht. Grins…. Aber das wird er nicht!

Bernd (rechts) und seine Leute haben m. E. das Bestmögliche aus dem Event herausgezogen. Für das ernste Gesicht gab es am Ende keinen Grund mehr. Da grinste er nur noch.

Von dem Betreiber der Firma Schlüsselwerk erhielt ich vor Ort die Info, das zukünftig ein neues Angebot zu erwarten ist. Ich bin mir sicher, dass dieses top angenommen wird, empfehle aber einen eigenen Stand zu präsentieren, um eine eigene Duftmarke zu setzen. Die Synergie mit Bernd ist zwar naheliegend, aber letztlich muss Schlüsselwerk sich in der Bikerszene noch einen Namen machen. Zudem erachte ich die Selbnsterfahrung für die weitere Produkt- und Designentwicklung für unerlässlich.

Für dieses Jahr war mir wichtig, dass mein Partner die Nummer rockt und das hat Bernd Dank seines guten Platzes zwischen zwei Foodständen sowie seinem günstigen Angebot defintiv getan. Bernd ist nunmehr drin, muss jetzt halt nur noch seinen nächsten Auftritt bei Motorcycle Jamboree rechtzeitig klar machen. Premierenfazit? Besser geht es nicht!

Die Key Organizer von Schlüsselwerk kamen gut an. Es braucht aber eine eigene Plattform, um sich ein eigenes Image auf dem Event aufzubauen.

Ok, das soll es für heute gewesen sein. Jetzt ballere ich euch noch reichlich Bilder und das Video vom US Biker TV rein, welches m. E. auf hervorragende Weise die Atmosphäre und das Flair des Jamborees wiederspiegelt. Keine Ahnung, wie die das in so kurzer Zeit zusammen gedengelt haben. Respekt!

Abschließend sei noch zu erwähnen, dass es während der Dauer des Motorcycle Jamboree nicht einen Waldbrand gegeben hat. Da lag nach den zahlreichen Feuern in der Region im Vorfeld meine Sorge. Gottlob war es nicht so heiß und das Event bleib davon verschont. Teil 2 folgt schnellstmöglich!

Galerie! (Zum Vergrößern anklicken)

Kontakt: https://www.facebook.com/MotorcycleJamboree

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.