Vorschau 2023: Was kommt auf uns zu?

Im Rahmen einer nicht repräsentativen Vorschau könnte ich mich zu allen möglichen Inhalten äußern. Will ich aber nicht. Daher konzentriere ich mich auf reine Bikerinhalte, die m. E. auch in diesem Jahr eine Rolle spielen werden oder spielen sollten. Steigen wir direkt ein!

Heute mal ein kurzer Blick in den Spiegel. Was kommt 2023?

1. Die Forderung nach einem temporären Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen!

Ich glaube nicht, das es bereits in 2023 kommen wird, bin aber davon überzeugt, dass weiterhin konsequent daran gearbeitet wird, um die konkreten Weichen dafür zu stellen. Das Thema passt einfach zu gut in die öffentiche Klimadiskussion. Wer sich die Entwicklungen und Entscheidungen in den Nachbarländern anschaut, kann das sicher nachvollziehen. Und leider haben die Gegner der Forderung nicht die Trümpfe in der Hand. Sie können an sich nur weiterhin mobil und von der Straße aus Druck machen sowie über die Vereine an den runden Tischen in den jeweiligen Kommunen arbeiten. Daher empfehle ich auch zukünftig Motorraddemos! Vielleicht aber eher in konstertierter Form.

2. Das Insignienverbot!

National ist der Drops gelutscht. Der BGH hat bekanntlich die Verschärfung des Vereinsrechtes bestätigt. Meiner Kenntnis nach ist nun nur noch eine Klage des Hells Angels MC vor dem Europäischen Gerichtshof anhängig. Persönlich gehe ich allerdings davon aus, dass diese Klage nicht einmal zugelassen wird. Falls doch, ist es für die betroffenen Clubs die letzte Option, um ihre Insignien wieder tragen zu dürfen. Da sehe ich aktuell leider schwarz!

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3. Biker-Ladys!

Hier sehe ich ganz klar eine Entwicklung hin zur weiteren Bildung von ausschließlich weiblich geprägten Fahrgemeinschaften sowie reinen Frauen-Communitys. Die Clubszene wird das nicht tangieren, da die Interessen von Frauen mit Bike m. E. doch zum Teil völlig anders gelagert sind. Im Sinne einer bunten und vielfältigen Szene habe ich damit kein Problem, solange man nicht anfängt die Quadratur des Kreises neu zu erfinden.

4. Szentalks!

Die allgemeinen Spaltungstendenzen haben längst auch die Bikerszene erreicht. Jeder Szenegänger hat eine Meinung und das ist gut so. Die Art und Weise wie diese vorgetragen wird, hat mittlerweile allerdings ein Niveau erreicht, welches immer öfter zu regelrechten Verbalexzessen und persönlichen Anfeindungen führt. Das müssen wir in den Griff bekommen. Man sollte eine Meinung hart und direkt äußern, aber Beleidigungen und Anfeindungen sind keine Meinung!

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5. Veranstaltungen/Messen!

Im Veranstaltungssektor sind es insbesondere die Auflagen, welche einem das Leben schwer machen. Diese werden immer öfters von den Behörden im obersten Regal angesiedelt. Und das kostet richtig Kohle. Damit steigt das Veranstalterrisiko immens. Es ist klar zu erkennen, dass alleine dieser Umstand bei immer mehr potenziellen Veranstaltern ein abschreckende Wirkung entfaltet. Selbst die professionellen Veranstalter schaffen es kaum noch, ihre Events wirtschaftlich tragbar zu organisieren. Es braucht daher für die Real-Life-Events zwingend die Untersützung der Szene. Beiben die Besucher aus, kommt es zu weiteren Absagen, von denen selbst etablierte Events betroffen sind. Wollen wir das wirklich?

6. Unfälle mit Bike!

Diese werden in Summe zurückgehen. Allerdings ist es durchaus denkbar, dass der Anteil an schweren Unfällen mit Tod oder erheblicher Verletzung steigt. In jedem Fall rechne ich mit einem Anteil von über 15 % hinsichtlich tödlich verunglückter Motorradfahrer in der Unfallgesamtstatistik.

Ok, das soll reichen. Sicherlich gibt es noch mehr Aspekte für das Jahr 2023. Die fallen mir derzeit aber nicht ein. Ihr habt daher Anregungen? Dann her damit! Allen ein schrottfreies Jahr 2023! Wir sehen uns auf der Straße oder bei einem Treffen!

Links:

Drucksache 125/20: https://www.bundesrat.de/SharedDocs/drucksachen/2020/0101-0200/125-20(B).pdf?__blob=publicationFile&v=1

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.