Vor dem Ruhm, kommt der Fleiß!
Vor einiger Zeit suchte ich bedingt durch die kurzfristige Absage des an sich gebuchten Acts für eine Privatveranstaltung einen Solisten, ein Duo oder eine Band aus verschiedenen Genres. An sich hatte ich in meinem FB-Post alles beschrieben, was für die Erstbeurteilung wichtig war, vor allem aber sollten die Offerten ausnahmslos über meine Mailadresse reinkommen. Aus gutem Grund!
Und was war? Jo, die allermeisten setzen ihren Link einfach unter den Post, frei nach dem Motto “ Ich bin Künstler und ich muss das nicht so machen wie vorgegeben!“ bzw. „Warum soll ich mir den Aufriss geben“ oder sie sendeten eine wenig aussagefähige Mail zu. Tja, so wird das nichts. Jedenfalls nicht bei mir.
Ich stelle immer wieder fest, dass Musiker es irgendwie nicht draufhaben sich an Vorgaben zu halten und entsprechend so zu agieren, wie es vom Veranstalter vorgegeben wird. Das mag im Kontakt mit Privatleuten ja noch funktionieren, aber wenn man so auf der Businessebene agiert, wird es halt eng. Hier ist es wichtig, dass man die Offerten auf den Punkt beurteilen kann und das man nicht für jedes Angebot die Infos erst selber aufwendig ziehen muss, um das Repertoire des Künstlers oder der Band zu beurteilen. Time is Money, schon mal gehört?
Deshalb erwartet man halt auch eine aussagefähige Bewerbung. Und da bin ich garantiert nicht der einzige Veranstalter, der so denkt. Zudem erhöht man mit einer guten Offerte ja auch seine Chancen den Zuschlag zu bekommen. In diesem Fall war es jedenfalls so, das genau der Künstler auf der Agenda ganz oben landete, der ein gefälliges Repertoire anbot und zudem als einziger seine Bewerbung wie gewünscht mit allen aussagefähigen Infos einreichte. Die Kommunikation war zudem top und blieb es.
Was sollten Bandbewerbungen enthalten?
1. Die Bandvita
2. Direkte Links zu Sounds
3. Direkte Links zu Bandvideos
4. Direkt Links zur Bandpage
5. Die Gagenvorstellung mit und ohne PA (evtl. plus Spesen)
6. Infos zu der vorhandenen Technik (Backline/PA/Licht)
7. Alle Konaktmöglichkeiten
8. Referenzen, sofern vorhanden.
9. Repräsentative Bandfotos
Leute, ihr bekommt eine Gage und ihr seid auch Dienstleister. Auch wenn Künstler sich da gerne anders sehen, so ist es am Ende des Tages ein Job, den ihr bestmöglich abliefern müsst. Und der fängt bei der Bewerbung an. Macht doch einfach einmal so eine komplette Bewerbung fertig, packt diese in einen Ordner, und holt sie raus, wenn sie gebraucht wird. Ab und an mal eine Aktualisierung und der Drops ist gelutscht.
Wenn ihr aus der obigen Aufstellung Punkt 2 bis 4 nicht liefern könnt, dann macht euch mal grundsätzlich einen Kopf, ob es nicht besser ist einfach nur Musik zu machen, ohne bezahlte Gigs. Hier und da mag es Acts in der zweiten und dritten Reihe geben, die so bekannt sind, dass man nur durch ihren Namen hellhörig wird, aber die Regel ist das beileibe nicht. Also, einfach mal etwas weniger Nonchellance, dafür mehr Zuarbeit.
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