Biker & Business: Bernd Bartels aka Der Nordländer!

Ich habe in der Vergangenheit schon oftmals über Bernd aka Der Nordländer berichtet. Manche dachten vermutlich schon, dass wir eine wie auch immer geartete Connection haben. Nö, das ist nicht der Fall. Aber Bernd steht permanent auf Clubtreffen und diese stetige Präsenz erzeugt Synergien. Da wo es passt, baue ich ihn daher mit ein, zumal ich um sein Schicksal weiß und auf diese Art Bernd Support gebe.

Nun dachte ich mir, ich stelle Bernd mal etwas näher vor. Die meisten wissen nämlich gar nicht, dass der Mann schon eine echt heftige Zeit hinter sich hat und sein Wirken auf den Clubtreffen sicherlich nicht als selbstverständlich angesehen werden kann. Oder habt ihr gewusst, dass er quasi von den Lippen abliest. Hier mein Interview mit Bernd.

Heute stelle ich Bernd Bartels aka Der Nordländer näher vor.

Das Mailinterview!

Bernd, seit wann sitzt du mit dem Hintern auf dem Bike? Wann und womit fing es an?

Ich glaube, so wie bei den meisten in unserem Alter (bin Baujahr 1966), musste nach der Mofa und Mokickzeit mit 18 nicht nur der Autoführerschein, sondern auch der Motorradschein her. Mein allererstes Motorrad war eine SR 500 mit AME Umbau. Die war zwar in einem erbärmlichen Zustand, aber dafür gab es den Hobel für kleines Geld.

Wie ging es weiter?

Es folgten im Laufe der Jahre diverse andere Motorräder, ohne, dass ich damals eine bestimmte Marke oder Stilrichtung hatte. Ich versuche mal chronologisch einige zu benennen. Nach der SR 500 kamen 1100 Shadow, GR 650, CB 750,  Z1, Shovel, V1000 Convert  ……

……on the Road. So oft es geht!

Was war denn bisher deine längste und/oder coolste Tour?

Ist irgendwie schwer zu sagen. Ich eeinige Touren gemacht, die so zwischen 1000 und 3000 Km lagen, zum Beispiel nach Italien oder Österreich. In Erinnerung hab ich noch die Tour als junger Mann in Frankreich, die Ardeche rauf und runter. Was aber eindeutig die wichtigste war, ist das Fahr- und Endurotraining sowie Pässefahren in Obertauern und Italien.

Wo möchtest du gerne noch mal hin? Was reizt dich?

Im Gegensatz zu vielen, die von der Route 66 träumen, würde ich gerne einmal die Panamericana fahren.

Du hattest schwere gesundheitliche Probleme. Was war passiert?

2010 war für mich das Jahr, wo sich mein ganzes Leben verändert hat. Innerhalb weniger Monate diverse harte gesundheitliche Schläge (Schlaganfall, Herz-Op – Loch im Herz, Gehirntumor) Nein, nicht lustig, wenn man gerade knapp über 40 ist und der Arzt dir im Oktober sagt, feier ausgiebig Weihnachten, denn es ist nicht sicher, ob Du es nochmal kannst. Egal, alles vorbei. Dieses 2,5 cm große Ding ist aus dem Kopf raus.

Nach insgesamt 18 Monaten Krankenhaus und Reha hab ich die Ärzte Lügen gestraft. Bin wieder aufgestanden, habe das Laufen gelernt, musste wieder Lesen und Schreiben lernen und bin noch einmal ganz von vorne angefangen. Ok, meine Rechtschreibung wird nie wieder gut werden, aber ganz ehrlich, wer mir vorwirft, dass ich lauter Rechtschreibfehler mache…..

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Auch das Mopedfahren….nach dem Laufen lernen kam das Fahrrad, die Mofa, ein Roller, eine 125er und dann eine 600er Transalp, mit der ich dann zunächst ein einwöchiges Fahr- und Endurotraining in Pfungstadt absolvierte und danach direkt eine Woche nach Obertauern und italien zum Passfahren üben gegangen bin. Danach fühlte ich mich wieder so sicher, dass man mich auf die Straße lassen konnte. Seitdem wieder bei fast jedem Wetter seit nunmehr 6 Jahren mit einer 1500er Vulcan unterwegs.

Was geblieben ist, bzw. was verloren ging, ist meine Gehör. Bin seit der OP rechts zu 100 % taub und links hab ich nur noch ein Restgehör und lese daher i.d.R. von den Lippen ab. Diese doch recht wilde Vorgeschichte sieht man mir nicht wirklich an, wenn ich vor einem stehe. Ich versuche auch, mich so zu verhalten, dass es nicht oder nur kaum auffällt. Was ich aber wirklich gut finde ist, dass es die Clubs nicht stört, dass ich etwas „eingeschränkt“ bin. Im Gegenteil, es wird noch beim Aus- bzw. Einladen oder Standaufbau mit angefasst. Alleine würde ich es nicht hinbekommen.

Das Bernd auf dem Motorcycle Jamboree steht, kommt nicht von ungefähr!

Kommen wir zum Nordländer. Wie kam es zu dem Buisness?

Wenn man mit 44 in Rente geht, ist die nicht wirklich hoch. Es war daher eine Kombination aus Zwang und Eigentherapie. Ich hab einen geregelten Tagesablauf und eine Aufgabe gebraucht. Den ganzen Tag vor der Glotze sitzen und RTL 2 schauen, nein danke, dass bin ich nicht. Meine eigene Art zu leben oder mich zu geben, mein Äußeres hab ich dann irgendwann zum Job gemacht. Lauter Ketten und Ringe habe ich schon immer getragen, auf MC-Treffen war ich ohnehin schon immer. Passt also!

Ohne Scheiß, ich bin mit einer kleinen Schachtel Ringen, die in der Packtasche vom Moped lagen angefangen. Dann wurde es immer mehr. Irgendwann musste ich schon mit dem Auto anreisen, weil es nicht mehr in die Packtasche passte.  Mittlerweile bin ich mit einem Transporter und großem Anhänger unterwegs. Für meine ganzen Sachen benötige ich zirka 8 Meter Stellfläche in der Breite.

Für das Vollsortiment braucht Bernd zirka 8 Meter Breite.

Wo trifft man dich denn so an und gibt es für 2024 noch freie Termine?

In der Regel bin ich so im Umkreis von 200 Km von Bremervörde aus unterwegs. Ich denke hier in der Region gibt es kaum einen Club, der mich nicht kennt oder noch nicht von mir gehört hat. Aber auch längere Anfahrten wie z.B. nach Berlin, in die ehemalige DDR oder Süddeutschland kommen vor.

In diesem Jahr war ich sogar erstmalig „international“ unterwegs, als ein MC aus Dänemark mich eingeladen hat. Das hat mich wirklich sehr gefreut, zumal die dann direkt auch für 2024 angefragt haben.

Terminlich ist es so, dass ich für die Sommersaison nur noch 3 WE zu vergeben hab. Das wären die  WE 10.05 , 26.07 und 07.09.2024

Worauf achtest du beim Einkauf hinsichtlich deines Gesamtangebotes?

Ich kaufe ausschließlich in Deutschland bzw. von deutschen Großhändlern. Nur da habe ich eine gewisse Sicherheit auch qualitativ hochwertige Artikel zu bekommen. Was mir wirklich wichtig ist, dass die Artikel vom Preis her nicht übertrieben teuer sind und das die Qualität passt. Wenn ich Mist verkaufe, ist das sofort in Szene rum und ich verliere nicht nur einen Kunden, sondern den ganzen Club sowie diverse andere befreundete MC`s des jeweiligen Clubs. Dann kann ich mich nirgends mehr sehen lassen. Das ist der ganz entscheidende Unterschied zu einem „Flohmarkthändler“ der seine Kunden nie wieder sieht…ich sehe meine Kunden jedes Wochenende wieder.

Bernds Angebot ist keinesfalls überteuert.

Mein Warensortiment besteht ausschließlich aus Sachen, die auch selber nutze oder trage. Da ich selber mein Leben lang mit dem Moped in der Szene unterwegs bin, denke ich, recht gut einschätzen zu können, was gewollt ist. Ich versuche immer ein durchwachsenes Sortiment anzubieten. Selbstverständlich ist außer dem Bikerschmuck immer eine Auswahl an Kutten, Satteltaschen,Toolbags, Messertaschen oder Bikergeldbörsen dabei. Bisher waren die Clubs mit der Auswahl bzw. meinem Angebot imemr zufrieden,so dass ich glaube da ein recht gutes Maß gefunden zu haben. (Ende Mailinterview)

Der Nordländer im Video!

Anmerkungen Der Nordländer!

Für 2024 ist der Terminkalender vom Nordländer nahezu voll, es gibt nur noch freie Termine an drei Wochenenden. Wer grundsätzlich Bock auf den Nordländer hat, weiß nun um seine Probleme und kann sich in der Kommunikation darauf einstellen. Nicht so wie ich, der anfangs schon dachte, das er nicht über die Hauhttps://youtu.be/1Y0cKum5Uisptschule hinausgekommen ist. Dann erfuhr ich von seinem Dilemma.

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Bernd selber ist es sicherlich am liebsten, wenn man völlig normal mit ihm umgeht. Mitleid braucht er nicht, schnackt also mal besser mit ihm über seinen Bikerstuff und seine letzen Touren. Denn so oft wie möglich sitzt er mit dem Hintern auf seiner Karre, hat also sicherlich viel zu erzählen und kann auch mal gute Tipps für Touren geben. Ab in den Kontakt!

Kontakt: https://www.facebook.com/Bernd.Bartels.dernordlaender

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.