Die Motorraddemos: Der Status Quo!

Wir befinden uns im zweiten Jahr des Protestes gegen die Forderung nach einem temporären Fahrverbot. Wer geglaubt hat, dass der Protestgedanke nachlassen würde, der konnte sich spätestens am letzten Sonntag durchaus davon überzeugen, dass dem nicht so ist, auch wenn die Demos in München und Oldenburg spärlicher angefahren wurden als anderswo.

In Summe hat der Sonntag gezeigt, dass es nach wie vor einen hohen Mobilitätsfaktor gibt und sich die Biker längst nicht aufgegeben haben. Im Gegenteil, im Hintergrund sind wichtige Synergien entstanden, mittlerweile vernetzt sich der Protest immer stärker, auch wenn es hier und da noch einige Hürden zu überwinden gilt. Unter dem Strich ist man auf dem richtigen Weg.

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Ob die Demos einen politischen Einfluss nehmen weiß ich nicht, man kann bezgl. der Bedeutung ja unterschiedlicher Meinung sein, Fakt ist aber, sie werden wahrgenommen. Und das wichtigste, der Protest wird flankiert von Einlassungen, die unsere Positionen wengistens in Teilen absolut bestätigen. Genau so darf zum Beispiel die Antwort des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages auf die Petition von Heiko Schmidt gewertet werden, die klar feststellt, dass die kollektive Vereinahmung einer gesamten Gruppe zur Reglementierung einer Minderheit ein völliges No Go ist. Das ist m. E. das übergeordnete Argument!

Am 01.08 findet der nächste bundesweite Großkampftag statt. Nach dem Motto „Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat bereits verloren“ muss man hier erneut massiv Flagge zeigen. Ja, der Prozess ist mühsam, konkrete Entscheidungen sind aktuell nicht zu erwarten, außer das die Länder ggf. mit Streckensperrungen nach STVO Zeichen setzen, aber so kurz vor der Bundestagswahl darf man nicht nachlassen, im Gegenteil, gebt weiter Gas und fahrt mit euren Öfen zu den Demos. Und danach?

Freedom is our Religion erfuhr bisher den größten Zuspruch aus der Clubszene, aber eben nicht nur. Für 2021 rechne ich mit einem deutlich höheren Anteil an Freebikern.

Nun, etliche sehen in Freedom is our Religion am 11. September das große Finale und ich will dem nicht widersprechen. Es ist die vorletzte Demo vor der Bundestagswahl, aber eben in der Hautpstadt. Dann befindet sich der Wahlkampf in der absolut heißen Phase. Bereits jetzt ist erkennbar, dass der Veranstalter richtig Gas gibt und an vielen Orten Präsenz zeigt. Er tut gut daran, denn der 11. September wird vermutlich kein Selbstläufer, dennoch rechne in diesem Jahr mit einem weitaus höheren Zulauf als in 2020.

Klar, je nachdem wie bei der Bundestagswahl die Karten verteilt werden, gibt es keine Garantie, dass wir mit unserem Protest letztlich erfolgreich sein werden, aber alleine die Tatsache, dass es hier in der Republik erstmalig ein übergeordnetes und gemeinsames Ziel der Mehrheit der Motorradfahrer gibt sollte ausreichen, dass ab dem 10. September Massen nach Berlin fahren und dort etwas dokumentieren, was wir bisher nur aus anderen Ländern kennen. Eine Stampede von Bikern!

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Ich habe mich bereits für ein LIve-Interview beim Veranstalter von Freedom is our Religion angekündigt und treffe mich mit den führenden Köpfen, um kurz vor der Demo den Status Quo ganz konkret zu beleuchten und euch auf die letzte Demo vor der Wahl einzustimmen. Es sind Biker, die das Ding an den Start bringen und dort wo es eine echte Schnittmenge gibt, hänge ich mich auch voll rein. Hier ist die Schnittmenge ganz klar der gemeinsame Protest gegen eine Forderung, die unsere Freiheit erneut massiv beschränken wird, wenn es denn so kommt. Die Farben. unterschiedliche Detailbewertungen, Vorurteile, Antipathien, usw., all das ist bei den Demos m. E. zweitrangig.

Als Clubmann wäre ich witzigerweise selber von einem Fahrverbot am Edersee oder im Hochsauerland kaum betroffen. Mein Leben als Rocker findet nicht in den landschaftlich reizvollen Gegenden statt. Meine Welt sind die Clubhäuser und Bikertreffen, ich habe gar nicht die Zeit regelmäßig dorthin zu fahren, wo es die meisten Beschwerden von Anwohnern gibt. Und dennoch stelle ich mich voll dagegen. Denn diese Forderung ist nur eine Blaupause für weitere Freiheitseinschränkungen und je häufiger der Staat mit seiner Salamitaktik erfolgreich ist, desto mehr wird unsere Freiheit insgesamt eingegrenzt. Wollt ihr das einfach so hinnehmen?

Wenn es nach dem Willen des Bundesrates geht, haben wir keine Wahl. Doch keine Wahl zu haben bedeutet, dass wir zu etwas genötigt werden, was wir nicht wollen. Daher sage ich euch ganz klar: Am 01. August und am 11. September habt ihr die Wahl, nämlich Eiscafé oder Demo. Entscheidet euch! Ich habe mich entschieden!

Hinweis: Ich überdenke derzeit einen gemeinsamen Konvoi von Delmenhorst aus kommend unter der Fahne von bikesmusicandmore.com zu starten. Wenn das final so läuft, bekommt ihr rechtzeitig alle Infos dazu!

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.