Die Motorradshow in Oldenburg!

Mein letzter Besuch der Motorradshow in Oldenburg liegt bereits etliche Jahre zurück. Von daher hatte ich keine so wirkliche Erinnerung an das, was ich seinerzeit dort vorgefunden hatte. Subjektiv war es damals ein umfangreiches Angebot, nicht nur an Modellen der verschiedenen Motorrad-Hersteller, sondern auch im Bereich After Market und der darin angegliederten Händler. Gestern gab ich mir den Ritt zur Motorradshow und hoffte jedenfalls auf vielerlei Impressionen.

Mein erster Blick in die große Halle. Es war doch ordentlich was los in den Gängen und auf dem Parkett!

Was fand ich vor?

Möglich, das es an der Sturmwarnung lag, aber rappelvoll war der Besucherparkplatz bei meinem Eintreffen gegen 12.00 Uhr nicht. Nach dem Akkredetierungscheck in der Verwaltung ging es direkt in die große Halle. Ok, das war dann doch schon recht ordentlich, was sich da durch die Gänge schlengelte und auf den ersten Blick waren auch alle bekannten Marken vertreten. Relativ schnell fiel es mir aber schwer mich zu orientieren. Natürlich übergab man mir in der Verwaltung einen Messeflyer, nur erfahrungsgemäß schauen da viele Besucher nicht rein oder packen ihn weg, wenn sie mit den dortigen Erklärungen nicht zurecht kommen. Daher habe ich mir angewöhnt diesen gar nicht erst zu nutzen, um auch mal zu prüfen, wie eine Messe strukturiert ist.

Börjes Bikers Outfit. Lars Eyhusen war mit dem Samstag sehr zufrieden! Er wirkte entspannt!

Meine Begleitung und ich gingen teilweise getrennt über die Messe, um unsere Einrücke abgleichen zu können. Als wir uns wiedertrafen, merkte sie ebenfalls an, das sie sich oft neu orientieren musste. Nun, auf den HMT oder den BMT wäre das vermutlich ein großes Problem, die Motorradshow in Oldenburg ist aber deutlich kleiner, insofern kann man damit leben. Spontan dachte ich mir aber, dass man auf den roten Teppeichen evtl. ja Pfeiler anbringen könnte, um damit einmal den optimalen Messegang vorzugeben, der, wenn man ihm folgt tatsächlich alle Händler passieren lassen würde. Vielleicht ist das ja eine Anregung für die Zukunft.

Am Stand von Börjes Bikers Outfit unterhielt ich mich kurz mit Geschäftsführer Lars Eyhusen, der mir berichtete, dass der Samstag richtig gut verlief und die Motorradshow durchgehend sehr gut besucht war. Er führte das auf die Sturmwarunung für den Sonntag zurück. Wie dem auch sei, auch andere Aussteller waren nicht unzufrieden. Man muss dazu anmerken, dass eine hohe Besuchanzahl nicht automatisch sehr guten Umsatz generiert, obwohl das in den meisten Fällen schon einhergeht.

Gute Bekannte aus dem Kiez. Das Verhältnis von Kutten zu Freebikern war m. E. optimal.

Die neue Live Wire von Harley Davidon gab ich mir ganze 60 Sekunden. Es war ein Modell zum Selbsttest aufgestellt worden und das Interesse war durchaus beachtlich. Aber als der E-Motor im höheren Drehzahlbereich endlich zu hören war, ging ich sofort weiter. Nein, nicht mir mir. Vielleicht gabe ich mir tatsächlich mal aus rein beruflichen Gründen eine Probefahrt, um Fahrdynamik und Durchzug zu testen, aber kaufen werde ich mir so ein Teil never ever.

Schon vor dem Gastrocheck war mir klar, dass die dortigen Preise überdurchschnittlich sein würden. Der Gastropart ist auf Messen an sich nie günstig. Doch eine kleinere Currywurst mit Pommes für 7.50 Euro ist mir zu happig. Also gab ich mir eine Waffel mit Puderzucker für 2.50 Euro. Die war allerdings noch nicht einmal so groß wie meine Hand. Vermutlich bin ich so sehr MCler, dass ich aufgrund der üblichen Preise in der Clubszene kaum noch realistisch vergleichen kann, aber das ist mir einfach zu teuer. Es gibt auch Biker mit schmalem Geldbeutel. Für diese fehlte mir das Angebot.

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Und sonst?

Positiv für mich, dass ich am Stand von MDM Leder eine neue Juppe für mich entdeckte. Die Beratung war freundlich und nicht aufdringlich, aber selbst wenn der Typ mich genervt hätte, so sprang mich das Teil dermaßen an, dass ich sie ohnehin gekauft hätte. Am Ende kam er mir entgegen und das schwarze Leder in einer Art dezenter Reptilienoptik landete in der Tüte. Schnüre und Haken war gestern, der Herr kommt euch in Zukunft mit Reisverschlüssen und vor allem Passform. Grins….

Aktion am Simulator und eine niedliche Blondine. Da geht immer was.

Nach gut 90 Minuten fragte ich meine Begleitung, ob sie bereits Stände mit Lenkern, Motorrad-Ersatzteilen, elektronischem Zubehör, eben Angebote aus dem After Market oder exklusive Sattlerarbeiten entdeckt hätte. Sie schüttelte mit dem Kopf. Ja, in diesem Segment war ich wirklich enttäuscht. Die Bikes meines Most Wanted-Herstellers kann ich mir jederzeit bei meinem Händler anschauen, aber ein komprimiertes Angebot aus dem After Market finde ich an sich nur auf Messen. In Oldenburg leider nicht. Das kann man aber nicht unbedingt der Messe ankreiden, denn die Bereitschaft an Messen teilzunehmen hat regional teilweise echt abgenommen.

Der Stand von Kathrin Schuller. Sympathisches Schmuckangebot für Biker-Ladys.

Wenn man mit jemanden eine Messe besucht, der selber im Motorradbekleidungsmarkt tätig ist, macht es Sinn, bei den Verkaufsgesprächen einfach mal zu lauschen. Alter Falter, da wird einem teilweise eine Scheiße erzählt. Die Hose für verhandelbare 75 Euro hat angeblich durchgehend 60 Gramm Kevlaranteil. Ja nee, ist klar. Wo denn, im Schritt. Auch die Beratungsqualität war hier und da echt unterirdisch. Es geht halt am Ende doch nur um Kohle. Aber, es gibt Ausnahmen, wie zum Beispiel Kathrin Schuller mit ihrem selbst designten Biker-Schmuck für die Ladys. Sympathisch und auskunfstfreudig!

Die Stunt-Show läuft. Die Tribüne war gut gefüllt. Kam wohl an!

Fazit!

Ich erachte das diesjährige Angebot der Motorradshow Oldenburg für durchwachsen. Es gab Licht, aber auch erkennbaren Schatten. Der After Market war kaum besetzt, man musste ihn förmlich suchen. Das ist einfach zu dünn für eine größere Messe. Der Eintrittspreis von 8,50 Euro ist unter diesem Aspekt betrachtet noch gerade so vertretbar, ein weiterer Anstieg setzt aber m. E. mehr Breite im Angebot voraus.

Ich werde mir die Motorradshow Oldenburg auch in 2021 geben, um diese dann mit meinen aktuellen Eindrücken vergleichen zu können. Falls ihr die Messe völlig anders bewertet, dann ballert mich mit Kommentaren zu. Ich kann das ab und bin ja nun auch nicht der Messe-Papst.

Impressionen! (Zum Vergrößern anklicken)

Kontakt: https://www.facebook.com/events/614693862396351/

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.