FioR: Gedankenspiele für die Zukunft!

Vorwort!

Meine Ankündigung, zukünftig nicht mehr in dem Format als Redner zur Verfügung zu stehen, hat nichts damit zu tun, dass ich die Grundintention der Demo selbst nicht mehr teile. Ich habe zweimal abgeliefert und gut. Sowohl in 2020 wie auch in diesem Jahr habe ich mich auf rechtsstaatliche Aspekte konzentriert und klar dargelegt, warum ich das Insignienverbot ablehne. Fortan konzentriere ich mich auf die Berichterstattung, die ich für 2023 mit diesem Beitrag abschließe.

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Gedankenspiele!

FioR fehlt es an weitreichender Strahkraft. Selbst die Möglichkeiten eines internationalen Clubs sowie die Untersützung einiger Szenegänger mit hoher Reichweite reicht nicht aus, um das Format stetig zu vergrößern. Ich erwarte auch gar nicht, das jedes Jahr mehr Biker an der Demo teilnehmen. In jedem positiven Trend gibt es auch mal einen Abschwung. Wichtig ist, dass der Trend nicht gebrochen wird. Da wird die Luft nunmehr allerdings langsam echt dünn. Teilnahmerzahlen gehören halt zur Wahrheit immer dazu.

2020 war der Platz vor dem Brandenburger Tor gerammelt voll. Das hatte Gesicht. 2020 spielte aber auch die Forderung nach einem temporären Fahrverbot eine wichtige Rolle. Das hat Biker motiviert sich an der Demo zu beteiligen. Dieser Effekt ist völlig verpufft. Der Grund ist m. E. ganz simpel. Sie waren 2020 nur deswegen da, die Interessen der vom Insignienverbot beteiligten Clubs spielten an sich keine Rolle. Da das Thema Fahrverbot derzeit in der öffentlichen Diskussion so gut wie keine Rolle spielt, greift der Aspekt nicht mehr. Die Motorradfahrer haben andere Probleme und bei vielen herrscht ohnehin die Meinung vor, das man den Lauf der Dinge nicht verhindern kann.

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Anregungen zu FioR!

1. Ich würde darüber nachdenken, am Freitag und Samstag im Kontext der Demo einen Infostand am Brandenburger Tor zu platzen, der die Bürger auf das Format aufmerksam macht. Eine kleine Broschüre oder ein Faltflyer informiert und laden ein. Dieses Signal geht in die Mitte der Gesellschaft. Ob das behördlich möglich ist, weiß ich natürlich nicht. Als Bestandteil der Versammlung sollte es aber durchführbar sein. Natürlich informiert man darüber die Presse und lädt diese proaktiv mit einer Presseinfo ein, sich am Stand zu informieren!  Das Infomaterial kann natürlich auch vor und nach FioR genutzt werden.

2. Der Anmelder hat dieses Jahr in der Endphase richtig Gas gegeben. Kurzvideos gingen fast täglich über die sozialen Kanäle raus. Ein wichtiger Faktor, aber als alleiniges Instrument nicht ausreichend. In Kombination mit konkreteren Erläuterungen zum Anliegen der Demo selbst, könnten aber einige Biker auf der Sachebene abgeholt werden. Auch das ist plakativ möglich, bedeutet aber viel Arbeit und man braucht eine versierten Produzenten. Der Begriff Freiheit alleine reicht m. E. nicht mehr aus.

3. Viele kritisieren, dass die vom Insignienverbot betroffenen Clubs nicht allesamt in großer Anzahl vor Ort sind. Nun, davon würde ich auch dringend abraten, da es die Demo komplett in eine Ecke drängt, die dann wieder ultra stark durch die Wechselwirkungen in der Clubszene geprägt wird. Aber, jeder betroffene Club sollte eine Delegation entsenden. Natürlich kenne ich den Gedanken „Ich fahre nicht mit den Farben von“, aber für die Außenwirkung ist es suboptimal.

4. Es muss gelingen, dass sämtliche Teilnehmer der Demofahrt auch erkennbar an der Kundgebung teilnehmen. Dort entstehen die Bilder, die eine starke Gemeinschaft ausdrücken. Wenn etliche Biker 500 Meter entfernt stehen, bekommen sie zwar bestenfalls über die PA-Anlage das gesprochene Wort mit, aber das Bild am Brandenburger Tor drückt eben nicht das gemeinsame Interesse und eine große Geschlossenheit in der Sache aus. Und die Bilder sind enorm wichtig!

5. Auch wenn ich die Reden 2023 positiv bewerte, sollte der Rednerpool jedes Jahr möglichst neue Gesichter präsentieren. Wenn immer dieselben Protagonisten sprechen, dann drückt das halt kaum eine Weiterentwicklung aus. Hier denke ich an einen Mix aus neuen und bekannten Gesichtern. Vielleicht gewinnt man sogar Juristen, die eine kritische Haltung zu den vielen freiheittseinschränkenden Maßnahmen haben und bereit sind, dieses öffentlich in dem Format zu äußern. Und denkt mal über die Biker Ladys nach. Diese sind im Format unterrepräsentiert.

6. Szeneformate wie zum Beispiel Steelhorses, Toproker und auch mein Baby könnten mit einer abgestimmten Strategie evtl. noch mehr Impulse setzen. Statt nur einen großen Bericht, ggf. mehrere Berichte präsentieren. Aspekt? Verdichtung der Message! Ich würde zum Beispiel nach deren Zusage auch die Redner vorstellen.

7. Die Biker müssen aufhören, sich die Zahlen schön zu reden. Da ist auch gar nicht notwendig, wenn man die realistischen Zahlen entsprechend kommuniziert. Wenn 1.000 Leute vor oder seitlich vom Brandenburger Tor stehen, ist das ein starkes Bild. Siehe hierzu auch Punkt 4!

Schlusswort!

Möglich, dass der Anmelder von FioR längst einige meiner Gedanken selbst durchdacht hat, ich weiß es nicht, von daher sind es halt auch nur Gedankenspiele. Zieht euch heraus, was ihr als stimmig anseht oder wo ihr einen Ansatz erkennt.

Kontakt: https://www.facebook.com/freedomisourreligion

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.