Harley Davidson: Produktionsverlagerung nach Thailand!

Diese Information wird die Menschen in Rayong in Thailand durchaus freuen. Harley Davidson plant die gesamte Produktion für den europäischen Markt in das dortige im letzten Jahr eröffnete Werk zu verlagern, vermutlich sogar bereits in 2020. Da könnten also weitere Arbeitsplätze entstehen. Nach Aussage der Firmenleitung geht es aber nicht primär darum die Maschinen zukünftig billiger produzieren zu können, sondern eher darum, den von Trump eingeführten Strafzöllen aus dem Weg zu gehen. Diese liegen bei immerhin 25% auf Eu-Importe.

Im Heimatmarkt ist der Umsatz in 2019 um 5,2 % zurück gegangen, in Europa 2019 um 5,4%!

Wankt der Mythos?

Nun, dass die Eisenschmiede aus Milwaukee bei der jüngeren Generation große Probleme hat zu punkten, ist hinlänglich bekannt. Der Absatz ist in den USA kontinuierlich gesunken, die Konkurrenz hat mächtig aufgeholt und irgendwie gibt es keinen echten Ausweg aus dem Dilemma der aktuellen Marktveränderungen. Die neuen Modelle kommen auch bei vielen Harley-Fans nicht sonderlich gut an, so dass in den nächsten Jahren nicht mit Trendwende zu rechnen ist.

Die von der US-Regierung verhängten Strafzölle machen das Geschäft darüber hinaus nicht einfacher. Im Gegenteil, dieser Aspekt drückt gewaltig auf die Marge. Nun, laut Finanzchef Olin spart diese Produktionsverlagerung Harley Davidson noch in diesem Jahr ca. 65 Millionen Euro ein. Die EU hat laut Hersteller bereits erklärt, dass man keine Strafzölle auf die Importe aus Thailand erheben werde. Der Ersparnis von 65 Millionen Euro stehen durch die US-Produktion der CVO-Modelle sowie der Trikes rund 18,40 Milionen Euro Strafzölle gegenüber. In Summe also eine Ersparnis von knapp über 45 Millionen Euro. Das erscheint viel.

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Wie die Fans der Big Twins auf diese Produktionsverlagerung reagieren, ist derzeit noch nicht wirklich absehbar. Fakt ist, ein Teil des Mythos von Harley ist ja gerade der Umstand, dass die Bikes made in USA sind. Fällt dieser Aspekt weg, könnte das zu einem Identifikationsproblem werden. Manch einer könnte sich sagen, dann kann ich ja gleich einen Japaner kaufen, wenn die Asiaten das Teil fortan komplett montieren, lediglich die Montagepakete aus den USA kommen.

Nun, es sind derzeit noch marktstrategische Überlegungen, für das endgütlge Go fehlt aktuell noch das absolute Go des Mutterkonzerns. Alledings ist zu erwarten, dass dieses genau so kommt, denn dafür ist in der Öffentlichkeit schon zu viel durchgesickert und die Aussagen von Olin klingen äußerst substantiell. Das der Europachef Arneseder gerade seinen Hut nehmen musste, lässt vermuten, dass Harley noch lange nicht wieder in die Erfolgsspur kommt. Was meint Ihr? Spielt es eine Rolle, ob das Bikes zukünftig in Thailand hergestellt wird?

Kontakt: https://www.harley-davidson.com/

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.