Im Blick: Die Demos gegen Fahrverbote am Wochenende!

Das es im Zusammenhang mit den Demos gegen die angedachten Fahrverbote bzw. Streckensperrungen in den Motorradforen durchaus hoch hergehen wird, das war mir vom Start weg klar. Die Motorradszene ist keine insgesamt homogene Community. Wenn man sich über Jahre von bestimmten Leuten distanziert hat, dann kann man einfach nicht erwarten, dass man auf Knopfdruck alle unter einen Hut bekommt. So funktioniert das einfach nicht.

Wechselwirkungen!

Die Kuttenträger fahren selbstverständlich in Kutte, sofern Ihnen das durch das Vereinsrecht nicht untersagt ist. Dieses übehaupt pro aktiv zum Thema zu machen, geht schon mal komlett an der Zielsetzung vorbei. Niemals wird ein Clubmember darauf verzichten und sich so in der Öffentlichkeit zu bewegen, wie andere es von ihm erwarten. Warum auch? Wenn einige meinen, dass ich mir das Tragen der Kutte verkneife, damit die Presse da ggf. kein Rockerding draus macht, dann ist das für mich bereits eine derarte devote Grundeinstellung zu dem Zweck einer Demo, dass ich mich frage, ob das die Leute sind für dich ich dort überhaupt antreten möchte. Entweder akzeptiert ihr unsere Rules oder ihr lasst es. Dann erwartet aber auch nicht, dass wir mit euch zusammen agieren.

Nun, ich bin mir sicher, dass in der gesamten Republik die Kutten unverkennbar am Start sein werden. Da rollen teilweise geschlossene Gruppen von 200 Patchholdern an, so meine Insideinfos. Aber egal, wieviele letztlich on the Road sind, das alleine wird nicht reichen. Wir brauchen eine Expertisé, eine klare Positionierung. Und dafür müssen die Aspekte ausgearbeitet werden, wo es eine efektive Schnittmenge gibt. Die alleinige Parole gegen Fahrverbote ist viel zu dünn. Fakt ist, dass die Argumentation selbst viel zu kurz kommt. Die meisten Admins überlassen das den Usern. Wenn von denen nichts kommt, haben sie selber kaum etwas auf der Agenda.  Dabei gibt es etliche Argumente, die für unsere Sache sprechen und die jeder akzeptieren kann.

Doch die verschiedenen Demos sind inhaltlich erkennbar kaum vernetzt. Da ruft dann einer an und sagt, er möchte eine Demo machen. Seine Intention wird anscheinend nicht effektiv hinterfragt. Plötzlich gibt es ein Gerangel um ein Kuttenverbot, welches dann wieder keines ist, weil sich der Anmelder vermeintlich aufgrund von fehlenden Szene-Kenntnisssen völlig falsch ausgedrückt hat, jedoch von dem Statement eines Polizeipräsidenten ad absurdum geführt wird. Das ist erbärmlich. Versteht mich nicht falsch, ich ziehe den Hut vor jedem, der sich den Arsch aufreisst, um etwas auf die Beine zu stellen. Wenn er aber keine Ahnung hat, sich völlig verzettelt, dann habe ich auch kein Mitleid, wenn er an Arbeit ersäuft oder verbal auf den Schädel bekommt. Und bei einigen frage ich mich ernsthaft, ob sie nicht eher schaden als nützen.

Mein Vorschlag!

Da ist etwas in Gang gekommen. Nach diesem Weekend sollten alle Anmelder der Demos sich mal gemeinsam an einen Tisch setzen. Alternativ kann man auch digitale Instrumente nutzen. Ich jedoch empfehle den persönlichen Kontakt. Wer sich Stunden über Stunden in den Socials bewegt, der dürfte ja kein Problem mit einem Ritt von 300 bis 400 km haben. Diese Leute erabeiten eine gemeinsame Strategie und eine Agenda, unter der zukünftig die Demos laufen. Nennt man dann Positionierungspapier. Wenn gewünscht, würde ich einer Einladung folgen.

Bei der Gelegenheit erörtert man Instrumente wie zum Beispiel eine Bürgerbewegung. Bürgerbewegungnen sind keine Partei, nehmen aber am poltischen Diskurs teil. Das ist ernsthaft zu überdenken und wäre der nächste Schritt in eine konstituierte Bewegung mit einer soliden Außenwirkung, an der dann die Presse auch nicht mehr so leicht vorbei kommt. Auch eine IG ist eine Option. Schaut mal, Silent Rider krebst mit nicht einmal 15% Unterschriften für das Quorum im Nirvana rum, wir haben in drei Tagen ein sechsstelliges Ergebnis erzielt, aber die stehen in der Entschließung. Warum solltet ihr wissen! Es braucht insgesamt mehr fundierte Aufklärung!!!

Und hört auf mit dem Finger auf andere zu zeigen. Gemäß Argumentation vieler bin ich ein schwarzes Schaf und dürfte an den Demos gar nicht teilnemen, weil Tpyen wie ich der Verursacher für die Drucksache 125/20 sind. Falsch, ich bin das verbale Schwert, welches von der Politik ins Felde geführt wird und spaltet. Aber ist deswegen die Forderung selbst rechtens? Wenn ich dann auf die Wahl der Mittel und das Rechtsprinzip der Verhältnismäßgkeit verweise, wird man nur doof angeschaut. Warum? Ganz einfach, etliche Motorradfahrer haben so viel Bammel vor dem Verbot, dass sie sich um den letzten Krümel auf dem vermeintlichen Altar der Freiheit balgen und irgenwie versuchen sauber dazustehen.

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Strategisches!

  1. Ein gemeinsames Positionierungspapier, welches von allen Demos übernommen wird, sofern diese die Intention vollends teilen und sich dazu bekennen
  2. Ein Presseteam
  3. Ein Aquiseteam zum Aufbau von Kontakten zum betroffenen Biker Biz
  4. Beratung in Rechtsfragen zum Aspekt Versammlungen
  5. Aufbau eines Fonds für Klagen gegen Verbote
  6. Erörterung einer Bürgerbewegung, IG oder sonstigem, um als Einheit wahrgenommen zu werden
  7. Ein klares Corporate Design für alle Demos unter einem Dach
  8. Klare Abgrenzung von Gruppen, die nicht dasselbe Ziel haben

Fazit!

Steht aufrecht und gerade, zeigt mit stolz eure Kutten, verschafft euch Gehör und Optik. Selbiges gilt für alle anderen Motorradfahrer. Ihr seid gegen die Entschließung? Dann votiert gemeinsam dagegen und setzt ein klares Zeichen. Schaut euch danach das Echo der Presse an und lasst es in die weiteren Überlegungen mit einfließen.

Wir brauchen jetzt vor allem Strategen, die über den Tellerrand hinaus schauen. Und das müssen nicht zwingend die Anmelder der Demos sein, selbst wenn sie zig Tausende Bikes auf die Straße bekommen. Das ist super, belegt aber halt nicht unbedingt, dass sie auch in einer Kontroverse bestehen können. Ich wünsche für den 04. Juli allen Demos gutes Gelingen und allen Teilnnehmern eine sichere Fahrt.

Hier findet ihr eine Übersicht zu etlichen Demos: https://www.facebook.com/groups/689588975158610/events/

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.