Am letzten Samstag lud die Band Roadback zu seinem Premierengig in den Bluesclub Meisenfrei in Bremen ein. Roadback ist quasi die Nachfolgeformation von Scenery, einer Combo, die 30 Jahre insbesondere in der Bikerszene markante Spuren hinterließ und deren Gründungsmember und Gitarrenvirtuose Holger viel zu früh verstarb. Ich hatte ihm seinerzeit die letzte Ehre erwiesen. Ich mochte Holger!
Für die drei verbliebenen Member von Scenry war nach dem Tod von Holger direkt klar, dass es unter dem selbigen Namen keine Zukunft geben wird. Es war ohnehin fraglich, ob die drei zusammen weiter Musik machen werden. Letztlich stellte man fest, dass es sicherlich auch im Sinne von Holger gewesen wäre, dass man weiter den Rock ‚N‘ Roll zelebriert. Verstärkt mit dem Gitarristen Einar Gast wurde Roadback gegründet. Einar ist vielen auch als Mitglied der Rockalots bestens bekannt.
Der Premeriengig!
Wenn derart versierte Musiker eine neue Band gründen, ist die Erwartungshaltung an einen Premierengig meistens derart hoch, dass selbst so gestandene Live-Performer dem kaum gerecht werden können. Wie auch? Sie haben in der Vergangenheit die Säle zum Kochen gebracht und stets sehr gute Kritiken erhalten. Wie soll man das jetzt noch toppen?
Der Einsteiger „Solid Ball of Rock“ von Saxon machte allerdings klar, dass Roadback trotz aller Emotionalität, der letzte Gig von Holger fand im Meisenfrei statt, alles geben würden, um dem Publikum mächtig einzuheizen. Insbesondere Drummer Frank, er ist Vice President beim Vanguards MC Hollen, machte direkt klar, warum er für mich einer der geilsten Schlagzeuger im Norden überhaupt ist. Krachend und mit einem nahezu perfekten Timing quälte er seine Schießbude. Den hohen Level hielt er konsequent.
Frontman Chis aka Sam Rockalot hatte sich vorgenommen, die Ansagen zu den nächsten Songs auf Holger abzustimmen. Das kann man so machen, allerdings empfand ich die Spracheinlagen als teilweise zu lang. Das Chris ein geiler Sänger ist, steht außer Frage, das bewies er erneut, hier wäre aber das Motto „Weniger ist mehr“ m. E. angebracht gewesen, da nicht alle Besucher die Message einordnen konnten.
Bis zu dem Song „Wild Side“ spulten Roadback einen Rock-Klassiker nach dem anderen souverän und mit hoher Spielfreude ab, krachend vor allem die Version von „Let there be Rock“ von AC/DC. Bei dem Klassiker von Motley Crue passte aber offensichtlich nicht die Tonlage der Gitarre, denn Sänger Chris brach den Song ab. Das Nachstimmen in einem Live-Gig wirkt immer ein wenig schräg, wie dem auch sei, es war eher ein dezenter Schönheitsfehler. Shit Happens, denn danach lief alles wieder rund ab.
Fazit!
Das Meisenfrei war gut gefüllt, die Stimmung bestens, ich habe etliche bekannte Gesichter getroffen und Roadback haben in Summe klar aufgezeigt, dass man mit der Band zukünftig defintiv rechnen muss, auch wenn es bei der Premiere noch etwas Luft nach oben gab. Fakt ist, es hat sich gelohnt und meine Beine haben ordentlich gewippt! Gerne jederzeit wieder!