So, das Jahr 2023 neigt sich dem Ende. Was kommt in 2024 auf uns zu? Zunächst einmal ab dem 08. Januar eine Protestwoche vieler Landwirte, die sich massiv gegen die beiden letzten Sparbeschlüsse der Ampel sperren und die am 15. Januar in eine Großdemo in Berlin münden wird. Damit gehe ich völlig konform, denn der Hintergrund der Sparmaßnahmen ist eine Mogelpackung in Punkto Haushalt, die vom BGH abgestraft wurde. Fakt ist, ich kann den Verdruss der Bauern vollkommen nachvollziehen.
Die Proteste der Bauern wirken mittlerweile wie ein Katalysator, viele hängen sich dran und nutzen deren Aktionen, um eine breite Protestbewegung zu bilden. Das Ziel ganz offensichtlich Neuwahlen. Das ist für mich ebenfalls nachvollziehbar. Um mir einen Überblick zu verschaffen war ich daher in verschiedenen Protestgruppen. Das hätte ich mir allerdings auch sparen können, denn außer auf einigen Seiten der Landwirte habe ich in keiner Gruppe bisher so etwas wie Struktur und Orientierung erfahren.
Verwundert bin ich darüber nicht, denn die Emotionen kochen hoch und unter dem Einfluss von Existenzängsten und der Sorge über die weitere Zunkunft ist es enorm schwer, einen klaren Kopf zu bewahren. Ein plakativer Begriff wie Generalstreik irritiert mich allerdings insofern, da dies ein Instrument der Arbeitnehmer ist, um sich gegen den Arbeitgeber zur Wehr zu setzen. Und der Arbeitgeber ist hier doch wohl das Volk, nicht die Koalition, die im Auftrag des Souverains handelt. Ok, geschenkt!
Den Begriff Revolution lehne ich allerdings ab, da er einen Systemwandel zum Ausdruck bringt. Wenn es allerdings um die Abwahl der Ampel und die Bildung einer neuen Regierung geht, so wird dieses doch wohl hoffentlich innerhalb des vorhandenen Rechtssystems auf Basis unseres Grundgesetzes erfolgen. Oder etwa nicht?
Leute, versteht mich nicht falsch, ich kann das alles nachvollziehen, viele Bürger sind wütend und mega frustiert, nur erzeugt ein derart verbales Agieren Angriffspunkte, an denen sich die Presse und die Politik wunderbar abarbeiten kann, um die Proteste zu diskreditieren, so wie bereits erfolgt. Insofern sollte man vermehrt darauf achten, wie man sich darsellt. Auch hier sind die Landwirte m. E. besser aufgestellt, weshalb sie vermutlich auch die Vorreiterolle inne haben. Und da kochen öffentlich auch nicht so viele in dem Brei herum, man hat Leader, die das Thema gut verkaufen.
Zum Jahreswechsel!
Unabhängig von all dem, hoffe ich inständig, dass wir als Volk zur Ruhe kommen und kein erneutes Sommermärchen brauchen, um mehr Zusammenhalt zu erleben. Nein, wir brauchen ein „Wir“ im Alltag. Es könnte vielleicht helfen, wenn man damit anfängt, seine Kommunikation nicht immer wie ein verbales Breitschwert zu führen. Klingt vielleicht hochgradig schwülstig, aber glaubt mir, am Tresen kann ich immer noch ein Arschloch sein, wenn mir einer blöd kommt. Redet und streitet vernünftig miteinander, auch wenn es schwer fällt. Beleidigungen sind nie ein Argument!
Damit das mal klar ist!
Jedenfalls wünsche ich euch allen einen endgeilen Rutsch in das neue Jahr, vor allem aber Glück und Gesundheit. Bleibt mir gewogen, bleibt kritisch, bleibt aufmerksam und bietet mir weiterhin Inhalte an! Lasst es krachen, egal wie und wo. My 5 Cents!
