Doppelter Effekt in Hamburg!
Am letzten Freitag führte mich mein Weg nach Hamburg. Auf der Agenda stand der Besuch der Hamburger Motorradtage (HMT) sowie der Hamburger Tattoo Tage. Beide Messen fanden in den CCH-Messehallen als eigenständige Messe parallel statt. Der Clou? Egal, ob man sich für die HMT oder die Tattoo Tage entschied, für den Eintrittspreis von € 20.00 Tageskasse war der kostenlose Besuch der jeweils anderen Messe automatisch möglich. Diese Option war für mich relevant, von daher gehe ich auch auf beide Messen im Gesamtpaket ein.
Was ging ab?
Wie immer kam ich über den Eingang Ost hinein, Akkreditierungscheck am Counter der Dicon. Da die Anzahl der vor dem Eingang Ost geparkten Bikes überschaubar war, rechnete ich nun nicht mit derbe gefüllten Hallen. Gut so, schließlich wollte ich die Stände auf mich wirken lassen, was samstags und sonntags wegen des potenziellen Ansturms kaum möglich ist. Der Freitag dient halt mehr zum Eingrooven.
Die Clubmeile!
Gleich zum Start die erste Überraschung. Ich entdeckte den Stand des B.A.C.A.A e.V., den ich in der hinteren Halle vermutete, wie die gesamte Clubmeile der HMT selbst. Es gab also einen Platzwechsel, was vermutlich dem Umstand geschuldet war, dass die Hamburger Tattoo Tage die beiden hinteren Hallen in diesem Jahr vollständig besetzten. Dazu später mehr!
Die Anzahl der Stände in der Clubmeile war überschaubar, aber die Kollegen präsentierten sich allesamt solide, was ich aus früheren Zeiten mit einer prall gefüllten Clubmeile im ersten Obergeschoss noch teilweise anders in Erinnerung hatte. Keine Ahnung, ob das Interesse durch den altersbedingten Abgang von Wolle Harder geschwunden ist, aber mehr als zehn Vereine bzw. Interessengemeinschaften waren m. E. nicht vor Ort.
Einige Stände in der Clubmeile!
Die Hallen!
Die HMT der Dicon ist die größte norddeutsche Motorradmesse. Das Angebot an Händlern schwand allerdings zuletzt auch hier und es wird vermutlich noch etwas dauern, bis man annähernd den alten Stand mit voll besetzen Gängen im Erdgeschoss sowie im ersten OG erreichen wird. Ich traue das den Machern der Dicon allemal zu.
Trotz der Nachwirkungen der Pandemie und den deutlich gestiegenen Preisen in nahezu allen Bereichen gelang es auch in diesem Jahr, die bekanntesten Marken zu präsentieren, entweder durch die jeweilige Company selbst oder durch deren Vertragshändler. Royal Enfield, Kawasaki, Suzuki, Yamaha, Harley, Indian, BMW sowie einige Sonderausstellungen präsentierten u. a. ihre Babys, darunter am Stand des ADAC ein Oldtimer von Scott Motorcycles, der mir ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte. Eine echte Schönheit!
Scott Motorcycles!
Fließender Übergang!
Im hinteren Hallenbereich stand ich plötzlich im Tattoobereich. Wie, keine Barriere zwecks Abtrennung? Mir gefiel dieser fließende Übergang und was sich bei den Hamburger Tattoo Tagen präsentierte, war ein echt fettes Brett. Laut Ecky von der Dicon waren 250 Tattooartists am Start und nahezu alle waren zu der Zeit am tätowieren. Da ging an den Ständen echt was ab.
Am Counter der Tattoo Tage stellte ich mich Orgachefin Tina kurz vor. Sie war allerdings derbe im Stress und bat um Verständnis, dass sie keine Luft für einen Talk habe. Meine kurze Anmerkung, dass die HMT im Vergleich zu den Tattoo Tagen in den Haupthallen ja optisch fast ins Hintertreffen geriet, amüsierte sie denn doch. Fast, wohlgemerkt!
Ich verließ nach dem Besuch des Counters von Tina die Haupthallen und schlenderte hinüber zu den Hallen B5 und B7, wo mich die Aktionsarea sowie ein weiteres breites Angebot an Bikes und Produkten aus dem After Market erwarteten, unter anderem eine sehr exquisite Horex-Ausstellung.
Getränke und Speisen!
Dafür muss man mittlerweile auf nahezu jeder größeren Messe ordentlich hinlegen. Eine Currywurst mit Pommes für 9 Euro ist echt amtlich, ebenso ein Cappucino für 4 Euro. Der Wegfall der ermäßigten Umsatzsteuer und erhöhte Preise im Einkaufsbereich machen sich on top bemerkbar.
Inwieweit die Stände die ohnehin hohen Preisstrukturen noch zusätzlich mit einer eigenen Marge belegten, kann ich nicht einschätzen, aber Getränke und Speisen waren kein Schnäppchen. In den Tattoo Hallen lockte innerhin ein Stand mit Penne, Putenstreifen und Gemüse für 7 Euro. Das Gericht war schmackhaft und m. E. auch fair kalkuliert!
Sonstiges!
Ich bin auch dieses Mal mit Flixbus aus Bremen angereist. Keine 18 Euro für die Hin- und Rückfahrt, null Stress im Verkehr, freies W-Lan und eine Bordtoilette hatten mich erneut überzeugt. Die Tour war völlig entspannt und bot echtes Einsparpotenzial. Vielleicht für einige ja eine Option für die Zukunft.
Mein persönlicher Kostenfaktor lag bei € 32,98 für Hin- & Rückfahrt, den ÖPNV, Cappucino und Penne. Mit Einritt wären es € 52,98 gewesen. Für den Besuch der größten Motorradmesse im Norden finde ich das vertretbar, zumal vor Ort einige Schnäppchen zu Messepreisen angeboten wurden, wobei Jethelme für € 60 sowie Kevlarjacken für € 129 von mir durchaus sehr misstrauisch beäugt wurden. Ich brauche diese Billiganbieter aus Südasien nicht, die Dicon vermutlich schon.
Fazit!
Alles in allem hat hat sich das Konzept HMT meets Tattoo Tage voll bewährt und ich würde mich nicht wundern, wenn es der Dicon gelingt, den Pool an Ausstellern in Zukunft noch merklich zu erweitern. Wer weiß, evtl. gehen die Tattoo Tage ja 2025 nach oben in den ersten Stock und die hinteren Hallen sind wieder voll mit Ausstellern aus dem Motorradsektor belegt. Cool wäre das in jedem Fall. Die HMT 2024 bekommen von mir in Summe orgatechnisch jedenfalls den Daumen hoch.
Da mich Marcus vom Magazin Kradblatt mit Fotos vom Samstag supportet hat, wird m. E. meine letzten Aussage durch die folgenden Motive in Bezug auf die Besucherresonanz bestätigt. Das sieht echt amtlich aus. Hier seine Pics:
Meine Abschlussimpressionen!
HMT! (Zum Vergrößern anklicken)
Tattoo Tage!
Fotos: © Kradblatt / Lars Petersen