Am Samstag läuteten erneut die Bikerspiele den Haupttag des Jamborees ein, gefolgt von den Highland-Games, die ich zusammen mit Dennis aus Berlin präsentiere. Der Time Table war ziemlich gerafft worden, das machte mich etwas nervös, und kurz vor dem Ende der Biker-Games standen erst drei Leute auf der Liste. Da musste also noch gewaltig etwas passieren. Ergo blieb mir nichts anderes übrig, als noch ein wenig Werbung in eigener Sache zu machen, was letztlich dazu führte, dass 11 Besucher sich das nicht wirklich ernst gemeinte Battle gaben.
Bei brütender Mittagshitze standen erneut der schottische Gewichts-Weitwurf, der Farmers Walk sowie das Steinstossen an. Auch dieses Mal hängten sich einige voll rein. Klar, wenn eine so große Anzahl an Besuchern einen anfeuert, dann gibt man stets sein Bestes. So auch in diesem Jahr. Insbesondere beim Farmers Walk zeigte sich, dass Kraft alleine nicht ausschlaggebend ist. Und siehe da, hier erlebten wir echte Überraschungen in den Top 3. Zwei Musiker der Band Stepfahter Fred machten auch mit, wobei beide zusammen vier Pokale abräumten. Goil!
Danach stand für mich erneut ein Dienst an der Hauptkasse an. Langweilig war es dort nicht, denn nach wie vor rollten ohne Ende Biker an, wobei ich das Gefühl hatte, dass die meisten spätestens am Freitag angereist sind. Wie dem auch sei, einige Camper amüsierten sich über die dummen Sprüche der Bremer und gönnten sich ihr eigenes Jamboree-TV. Völlig durchgerockt brauchte ich nach dem Dienst erst einmal eine Dusche und etwas zu Futtern.
Live-Acts!
Mein erster Live-Act war die Hamburger Band „5th Avenue“, die ich vor einigen Jahren an Wild Events vermitteln konnte. Anscheinend hatten die Wacken-Pioniere seinerzeit einen guten Eindruck gemacht und durften daher erneut ran. Obwohl sie absolut professionell ablieferten, konnten sie die Besucher nicht in hoher Anzahl vor die Bühne locken. Diese saßen lieber im Schatten, denn nach drei Tagen Hitze ist der Akku schon mal leer. Der Band schien es aber insgesamt gut gefallen zu haben, denn sie bleiben noch lange auf dem Platz und genossen das Flair.
Die Band „Wilde Jungs“ kannte ich bisher noch nicht. Sie war für mich sozusagen ein komplettes Ü-Ei. Die Truppe aus Fulda hat sich dem Deutsch-Rock verschrieben. Das dieser keineswegs schmalzig und langweilig daher kommen muss, bewiesen sie vom Start weg. Angetrieben von einer brachialen Double-Bass ballerten sie volles Rohr heraus und waren für mich eine der positiven Überraschungen des diesjährigen Jamborees, da sie ihren gnadenlosen Rock mit gefälliger Harmonie paarten und die Songs teilweise geil arrangiert waren.
Das Unwetter!
Allerdings konnten Wilde Jungs ihren Gig nicht bis zum Ende durchziehen. Das angekündigte Unwetter erreichte das Festival-Gelände und der Himmel färbte sich schwarz ein. Sorgenvoll schaute man nach oben und hoffte irgendwie, dass der Kelch an einem vorbei gehen würde. Vergeblich!
Das Donnergrollen wurde immer lauter und kurze Zeit später sorgte der heftige Sturm dafür, dass die Zelte abhoben oder einbrachen. An der Mainstage löste sich eines der großen Banner. An einen Live-Act war nicht mehr zu denken, zumal kurzzeitig auch noch der Strom ausfiel. Mit vereinten Kräften sorgte man im Backstage-Bereich dafür, das Schlimmeres vermieden wurde. Ob Born, Supporter, Musiker oder Stagehand, alle packten mit an. Sehr geil!
Fraglich war denn aber, ob Rose Tattoo bei derartigem Wetter noch würden auftreten können. Die Band verharrte in ihrem Nightliner und blieb völlig gelassen. Der Manager eines Schlager-Fuzzies würde vermutlich durchdrehen und das Konzert absagen, Angry Anderson und seine Bandkollegen sind aber echte Rock N Roller und standen mit einiger Zeitverzögerung dann doch live on Stage und lieferten bei Dauerregen eine sehr geilen Gig ab. Auch mit 72 Jahren hat der Mann es noch echt drauf.
Gesamtfazit!
Für mich gehört das 29. Motorcycle Jamboree zu den bisher besten überhaupt in Altes Lager. Die Stimmung auf dem gesamten Gelände war grandios, die Clubdichte erneut kolossal, das Wetter spielte weitestgehend mit und selbst das Unwetter zeigte klar auf, aus welchem Holz Biker geschnitzt sind. Niemand ließ sich durch Blitz und Donner die Laune vermiesen, im Gegenteil, man rückte zusammen und half sich.
Belohnt wurde das alles mit einem grandiosen Feuerwerk und einer neuen Laser-Choreografie, die mehrheitlich sehr gelobt wurde. Das war ein echtes Brett und mit Sicherheit genau das Finale, welches sich dieses Motorcycle Jamboree mehr als verdient hat. Persönlich danke ich allen, die dazu beigetragen haben!
In 2020 liegt nun das große 30th Anniverary an. Alle, die bisher noch nicht da waren, sollten sich das dritte Juli-Wochenende jetzt schon fett markieren, denn auf dem Jamboree wird euch für schmales Geld unendlich viel geboten! Und zu Anniversary sicher noch ein wenig mehr!
Impressionen!
Heimat
Publiée par Bikes, Music & More sur Samedi 20 juillet 2019
Netzfund Rose Tattoo:
https://www.facebook.com/ralph.kiesow/videos/2358765520880884/?t=20
Kontakt: www.motorcycle-jamboree.com