Bekanntes Thema mit neuen Protagonisten!
Seit geraumer Zeit fahre ich die Rubrik Rocker bzw. Biker & Business. Das Thema ist als Pendant zu den üblichen Beitragsinhalten der Publikumsmedien gedacht, die unsere Szene ja nun fast ausnahmslos als hochgradig kriminell und verroht darstellen. Den Rock N Rollern geht es in puncto Klischees ja durchaus ähnlich. Saufen, in den Tag hinein leben, faul, schmuddelig, all diese Vorstellungen sind auch in dieser Community sehr wohl bekannt, und ab und an stimmt das ja auch, aber eben nicht in der Mehrheit.
Daher werde ich die Rubrik nun auf den Aspekt Musiker & Business ausweiten. Ich bin gespannt, wie das ankommt und ob überhaupt. Als Versuchskaninchen habe ich mir Johannes Legien ausgesucht. Der Grund ist simpel. Ich hatte Kritik an einem Gig geübt und anstatt sich die beleidigte Leberwurst zu geben, hakte er nach und wir telefonierten über das, was ich als verbesserungsfähig ansah. Sachlich und frei von Emotionen. Das Gespräch blieb bei mir hängen! Steigen wir doch direkt ein.
Frage & Antwort!
Johannes, seit wann machst Du Musik und wie bist Du dazu gekommen?
Ich habe mit 12 …13 Jahren angefangen, Gitarre zu lernen. Als Jugendlicher spielte ich Bass in ner Schülerband, welche sich irgendwann aufgelöst hat. Danach hab ich eigentlich immer so was für mich gemacht, mir viel selbst beigebracht. Richtig konkret wurde es dann mit der Musik, als ich bei UNSTRAIGHT einsteigen konnte.
Welches ist Dein Lieblingsinstrument?
Ohne Frage Gitarre. Muss ja auch, mehr kann ich ja auch nicht ? (*Ironie off).
In welchen Genres fühlst Du dich am wohlsten?
In den Bereichen Rock, Hardrock, Metal, auch Irish Folk, Folkpunk und -rock, gerne auch akustische Sachen aus dem Rock- und Countrygenre.
Rock N Roller sind alles langhaarige Bombenleger. Was fällt dir dazu ein?
Tja, was lange Haare betrifft, dazu kann ich bei ´ner Länge von 3 mm am wenigsten sagen ?. Aber es passt wohl, dass u. a. das Genre Rock gerne mit langen Haaren in Verbindung gebracht wird. Wenn man sich umsieht, ist das ja auch so. Aber es gibt auch optische Gegensätze, zum Beispiel Mike Kiske (ex Helloween) oder Kurdt Vanderhoof (Metal Church). Ich denke allerdings, Rock `N‘ Roller zu sein, hängt nicht von der Länge der Haare ab. Es gibt so ´nen Spruch: „Rote Haare Sommersprossen, sind des Teufels Artgenossen; lange Haare, dicker Bauch- nimmt er auch“…..
Die Menschen außerhalb der Rockszene mögen sicher manch Unmögliches denken, aber diese so genannten Bombenleger sind oft äußerst kreative Menschen, die ihrer Arbeit nachgehen und im Privaten einfach ihr Hobby mit eben diesen langen Haaren verfolgen. Beim Headbangen müssen nun mal die Haare fliegen, mit Gel und 3 mm Länge geht das nicht! Für´s Legen der Bomben ist meiner Ansicht nach eher die schmalzige “Camp David“ tragende Fraktion „zuständig“ (*Sarkasmus off).
In welcher Band bist Du aktuell aktiv?
Ich bin Gitarrist und Backgroundsänger bei UNSTRAIGHT.
Was machst Du eigentlich beruflich?
Ich bin selbständiger Installateur- und Heizungsbaumeister. Mein Kerngeschäft liegt im Bereich Wartung, Service, Reparatur, wobei ich aber trotzdem den gesamten Bereich der Haustechnik abdecke, also auch Neuinstallationen, Heizungserneuerungen und Badsanierungen durchführe. Zusätzlich bin ich Dozent im Technologiezentrum Stade und schule Kundendiensttechniker und angehende Meister.
Was gefällt Dir an dem Beruf am meisten?
Die eigenständige Planung, Kontakt mit den Kunden, unterwegs sein, ausbilden, mein Wissen und Erfahrungen weitergeben zu können. Besonders auch aufzuzeigen, was sich im Laufe der Jahre immer wieder als völlig falsch erwiesen hat, nach dem Motto „Wartung braucht nicht“…. Die Zeiten sind Gott sei Dank vorbei.
Möchtest Du lieber mit der Musik Deine Kohle verdienen?
Nein, es soll weiterhin Spaß machen. Ich denke mal, dass es unter der Knute von Plattenfirmen oder ähnlichem nur noch zu einem Druck käme, der dann irgendwann den Job und dich einfach nur noch kaputt macht. Es erging ja schon Vielen so. Ich mach mal weiter mit Spaß an der Sache.
Wo siehst du Unstraight in fünf Jahren?
Wir werden immer noch regional und überregional spielen, auch auf etwas größeren Festival, und wir werden uns musikalisch/technisch noch weiter verbessert haben. Wir sind auf einem sehr guten Weg, arbeiten viel daran, das zu erreichen.
Welches war Dein bisher geilstes Konzert-Erlebnis?
Mit UNSTRAIGHT war es für mich der Gig beim Rock den Deich- Festival 2017. Es war viel los, es gab nach unserem Auftritt sehr viel Zuspruch, Lob usw. Für mich einer der technisch saubersten Gigs.
Privat war ich auf so vielen tollen Konzerten, aber das Sweden Rock Festival hat alles weggeblasen! Diese Jahr geht´s wieder hin, da sieht man Bands, die man vielleicht nicht mehr erlebt, weil sie danach aufhören. Einfach geil und entspannt da, nicht zu voll- it´s ALIENFUCKIN´ CRAZY, best place to be! (Ende Interview)
Ok das war die Premiere. Bekanntes Thema mit neuen Protagonisten halt. In meinem Fokus stehen natürlich weiterhin die Leute aus meiner Szene, aber hier und da wird es sicherlich zukünftig den einen oder anderen Musiker geben, der auf so eine Nummer Bock hat.
Im Schlechtesten Fall habt ihr schließlich die Range eurer Band erweitert und ein wenig Werbung für euren Beruf gemacht. Da die Aktion jedoch für umme läuft, suche ich mir die Leute aus. Mal sehen, ob sich das Thema unter dem Aspekt Support your local music etablieren kann.
Firmen-Kontakt: https://www.facebook.com/pg/JLheizungsNOTdienst/about/?ref=page_internal