Reaktion auf meine Buchkritik von Dr. Michael Ahlsdorf!

Wer ein Buch schreibt, muss mit Kritik rechnen, und wer Kritik übt muss damit rechnen, dass der Kritisierte reagiert. Genau das hat Dr. Michael Ahlsdorf auf meine Buchkritik hin getan. Und da er explizit davon spricht, dass ich das öffentlich einstellen kann, tue ich das aus Gründen des Fairplay auch.

Ahlsdorf hat sich 20 Jahre lang einen Job angetan, den ihr ganz sicher nicht hättet übernehmen wollen.

Klarstellung!

Hallo Lars (oder auch Obelix),

na, dann warst Du ja schneller als ich. Ich danke Dir für die ausgewogene Kritik. Sie fällt unterm Strich nicht in meinem Sinne aus, aber das soll sie auch nicht, es ist ja eine Kritik. Du hast Dich ausgiebig mit dem Buch beschäftigt, und allein dafür bin ich Dir dankbar.

Drei Dinge möchte ich klarstellen. Du kannst das auch gerne veröffentlichen:

Dein Eindruck, das Buch wäre nicht schonungslos offen, hat mich fast ein wenig enttäuscht. Meine Kollegin Katharina und ich haben in den ersten Jahren immer von einer „letzten Bikers News“ geträumt, in der wir alles schreiben, was wir uns damals verkneifen mussten. Jetzt sind genug Jahre ins Land gezogen. Zwei Jahrzehnte und schließlich die Insolvenz unseres Verlages haben es mir tatsächlich ermöglicht, alles auszupacken, was ich einst für mich behalten musste. Ich habe alles geschrieben, wovon ich meinte, dass es geschrieben werden musste. Klar, einige persönliche Dinge habe ich aus juristischen Gründen für mich behalten. Insofern erzähle ich von einigen Personen nicht alles, was der Vollständigkeit halber über sie erzählt werden müsste. Ich darf ja zum Beispiel nicht verraten, wer bekifft auf unseren Redaktionssitzungen angetreten ist. Aber wie die Medienmaschine in der Rockerszene funktioniert, ist – so behaupte ich – selten transparenter dargestellt worden.

Mag sein, dass die Bikers News selbstverliebt wirkte. So funktioniert es nun mal auf dem Markt: Wenn ein Produkt sich verkaufen will, muss es von sich behaupten, das Beste zu sein. Persönlich habe ich stattdessen immer darunter gelitten, journalistische Ansprüche nicht zu erfüllen. Auch die Selbstbeweihräucherung entspringt meinen hohen Ansprüchen. Sorry, wenn das arrogant klingt. Erst mit Tilmann Ziegenhain trat in den letzten Jahren ein weiterer Mann auf den Plan, der meine Ansprüche erfüllte. Die Reporter, denen ich das Know How einer Schülerzeitung attestiere, waren keine Kollegen in der Redaktion, sondern eben freie Reporter. Du hättest deren originale Texte lesen müssen, bevor ich sie redigiert hatte. Sie waren schlichtweg grottig. Wegen der Insolvenz habe ich leider keinen Zugriff mehr darauf, sonst könnte ich das belegen.

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Und was die Szenezugehörigkeit betrifft, nun ja, zwischen Szenezugehörigkeit und Nichtzugehörigkeit gibt es kaum einen Mittelweg. Die Redaktion in der Bikers News war vielleicht der bestmögliche aller Mittelwege. Mehr Insider geht so gesehen wirklich nicht. Ich kann jedenfalls damit leben, dass ich nie Member eines MCs war. Wäre ich es gewesen, so hätte ich nie unbefangen über wirklich alle schreiben können. Insofern ist das Büchlein schlichtweg einer von vielen Bausteinen, mit denen man sich, wenn man sie alle liest, vielleicht doch einen recht realistischen Einblick verschaffen kann.

Achja, ein Viertes noch: Ich habe den Verlag mehrfach gebeten, meinen Namen auf dem Buchcover ohne Dr.-Titel zu schreiben. Auch in der Bikers News habe ich davon außer im Impressum nie Gebrauch gemacht. Aber der Hannibal-Verlag ist ein österreichischer Verlag. In Österreich hat man bekanntlich ein anderes Verhältnis zu Titeln.

So. Nochmal Merci für Deine ausführliche Besprechung. Ich nehme mir alles zu Herzen. Natürlich träume ich von einer weiteren Auflage. In der würde ich auch einige Punkte aus Deiner Kritik berücksichtigen und mehr von meiner Selbstherrlichkeit infrage stellen. Dabei habe ich doch deutlich geschrieben, zu welchen Gelegenheiten ich gepatzt habe, zum Beispiel im Kapitel 8.3 über meinem Auftritt im Bundestag … Aber da ich keine Räuberpistolen wie Bad Boy Uli zum Besten gebe, sondern nur meine um Wahrhaftigkeit bemühte Sicht der Dinge, wird mein Büchlein sicher kein Bestseller mit mehreren Auflagen werden.

Dir wünsche ich alles Gute und viel Erfolg mit „Bikesmusicandmore“! (Ende Feedback Dr. Ahlsdorf)

Es gab noch weitere Anmerkungen von ihm, aber die bezogen sich nicht direkt auf meine Buchkritik, von daher haben sie hier auch nichts zu suchen. Damit ihr das Statement von Dr. Michael Ahlsdorf einschätzen könnt, hier der Link zu meinem Beitrag:

Buchkritik: „Auf heißen Stuhl im Rockerkrieg“!

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.