Turn on this radio!
Der Blues-Rocker Dudley Taft hat die ersten Monate der Corona-Pandemie kreativ genutzt und mit „Cosmic Radio“ direkt ein Nachfolge-Album für das erst im September des letzten Jahres erschienene Album „Simple Life“ fertiggestellt. Die zwölf blitzsauberen Blues-Rock-Tracks, vielseitig vom Slow-Blues bis hin zum treibenden Stomper, wurden – wie schon seine letzten Alben – im Muchmore Studio, Cincinnati/Ohio, aufgenommen, das
Dudley Taft 2013 von Peter Frampton übernommen hat.
Bis auf „Going Away Baby“, einem Jimmy Rodgers-Klassiker, stammen alle Songs aus Tafts Feder. „Relentless“ hat er gemeinsam mit seiner Tochter Charmae geschrieben. Charmae, die bisher ausschließlich als background-Sängerin auf Tafts Alben zu hören war, überzeugt erstmals als LeadSängerin und wertet den langsamen, stimmungsvollen Blues mit ihrer dynamischen Rock-Stimme auf. „Relentless“ ist eines der Highlights auf „Cosmic Radio“.
Das Titelstück, eine druckvolle, eingängige Hard-Rock-Nummer mit Ohrwurm-Charakter, könnte dem Titel entsprechend so auch auf jedem guten AOR-Sender in Dauerschleife laufen. Die prägnanten Riffs von „Left In The Dust“, „Fly With Me“, „One In Billion“ oder „Hey, Hey, Hey“ stünden in ihrer Gradlinigkeit auch Bands wie den frühen Black Crowes, Aerosmith oder in manchen Momenten ZZ Top gut zu Gesicht.
Überragend ist Dudley immer dann, wenn er vom eingängigen Pfad abweicht. Mit „The Devil“, bohrt sich eine dreckige Highspeed-Nummer ins Ohr. Alles überragend ist „All For One“. Ein donnernder, im Tempo erschleppter Heavy-Rhythmus á la Led Zeppelin treibt das von düsteren, verzerrten Gitarrenriffs geprägte Stück an. Inhaltlich und musikalisch klingt „All For One“ dabei wie eine Bestandsaufnahme der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Zustände in Tafts Heimat. Mit den rumpelnden und brodelnden Fuzz-Gitarren und den schrillen, sirenengleichen Soli klingt der Song wie ein dystopischer Blick in die zukunft.
Fazit!
Ich gehöre zwar nicht zu denen, die sich beim Cruisen mit Musik hörbar beschallen lassen, aber wenn es so wäre, würde Dudley Taft sicher zu denjenigen gehören, die sich auf dem Stick wiederfinden würden. Musik, die rockt und groovt, facettenreich und gefällig, genau richtig für eine geschmeidige Tour.
Der erste, der mir eine Mail mit dem Stichwort „Dudley Taft“ zusendet, bekommt das Teil zugesandt.
Kontaktinfo: www.m2-music.com