Wer glaubt, dass sich die Antihaltung von Politik und Behörden gegen Rocker erst in diesem Jahrhundert entwickelt hat, liegt falsch. Schon in den 80zigern diente die Subkultur als Synonym für Gewalt und Verrohung und mutierte zu einem politischen Spielball. Das führte letztlich zur Gründung der Biker Union im November 1986 als Vertretung für die Interessen von Rockern.
Dieses Plakat der Polizei war der Auslöser zur Gründung der Biker Union im November 1986.
Damals noch mehrheitlich von den MC’s gestützt, hat sich allerdings die Mitgliederstruktur deutlich verändert. Heute sind es überwiegend die freien Biker und einzelne Clubmember, die sich in dem Verein aktiv oder passiv engagieren. Die Clubs als Ganzes haben sich aus verschiedenen Gründen von der Biker Union gelöst. In den letzten Jahren kam es jedoch zu einer Annäherung mit Teilen der Clubszene, zum Beispiel im Kontext der Motorraddemo Freedom is our Religion, auf der Vize-Vorsitzender Tedy Bach bereits mehrfach als Redner fungierte, oder durch die Moderation von runden Tischen von Clubs.
Am kommenden Samstag findet die nunmehr 15. BU-Sternfahrt in Berlin statt, die als Motorraddemo angemeldet ist. Die heutigen Auflagen der Behörden haben auch die BU-Sternfahrt in ihrer Ausgestaltung verändert. Das früher übliche gemeinsame Happening nach der Demo kann so nicht mehr stattfinden, was ich allerdings im Kontext zu dem Begriff Demo keineswegs als Nachteil empfinde, da somit der Fokus nur auf der Demo selbst liegt.
Der offizielle Flyer mit den Forderungen der Biker Union!
Das Plakat der BU gibt eindeutig wieder, worum es in diesem Jahr geht. Wäre ich nicht am kommenden Weekend familiär und beruflich gebunden, würde ich mir den Ritt nach Berlin geben, denn etliche der Forderungen der BU untersütze ich, ganz besonders den Erhalt des Motorrades als individuelles Fortbewegungsmittel.
Ihr seid numehr alle aufgerufen die Veranstaltung in Berlin am kommenden Samstag zu unterstützen. Das nur zwei Wochen später die siebte Auflage von Freedom is our Religion ebenfalls anliegt, sehe ich keineswegs als Nachteil, im Gegenteil, denn so ergibt sich ein klarer Fokus auf die Anliegen der Mehrheit in der Bikerszene in Berlin, dem Ort, wo die wesentlichen Restriktionen gegen Biker beschlossen werden. Also, rauf auf die Böcke und Flagge zeigen!
Anmerkung!
Wenn die Biker Union Bock darauf hat, können wir gerne so ab Mitte September mal über das sprechen, was in Sachen damaliger Distanzierungstendenz der Biker Union zur Clubszene noch vielen auf der Seele liegt und das mal mit dem Status Quo abgleichen.
Kontakt: https://www.bikerunion.de
