Darüber spricht man: Der BVDM e.V.:

Kurz angerissen!

Wenn man sich in den Motorraforen und -gruppen umschaut, taucht immer wieder der Name des BVDM e.V. auf. Er hat einen Sitz im Vorstand der Aufklärungskampagne Silent Rider, die bekanntlich vom Bundesrat im Rahmen der Drucksache 125/20 der Bundesregierung empfohlen wurde. Für viele ist der Verein nahezu ein Feindbild, weil er wesentliche Forderungen des Bundesrates untersützt.

Nun, der BVDM e.V. hat in der Vergangenheit durchaus erfolgreich gegen Streckensperrungen geklagt. Zudem sitzt er an einem runden Tisch mit Fachminister Andreas Scheuer sowie in Arbeitskreisen, plant zudem dort Initiativen, wo Anwohner sich massiv über Motorradlärm beschweren. Man kommt also nicht umhin festzustellen, dass der Verein bereits erfolgreiche Vereinsarbeit geleistet hat. Es stellt sich daher die Frage, warum der BVDM e.V., der nach eigenem Bekunden die Interessen von zirka 10.000 Motorradfahrern vertritt, dennoch in der Gesamtszene derart kritisch gesehen wird.

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Liegt es daran, dass der Verein auf kritisches Nachfragen äußerst passiv bis gar nicht reagiert? Liegt es daran, dass er durchaus den Eindruck vermittelt, dass er sich zwar gegen Streckenverbote positioniert, aber dabei an sich nur eine Minderheit der Motorradfahrer vertritt, die in Bezug auf das eigene Klientel maßgeschneidert ist und keinesfalls die Sichtweise des BVDM e.V. in Frage stellt? Liegt es daran, dass der BVDM e.V. für maßgebliche Teile der Motorradszene kein Sprachrohr sein kann, weil er in diesen Bereichen auch nicht stattfindet und das Gefühl vermittelt, dass er in diesen gar nicht stattfinden möchte? Oder sind wir Kritiker einfach nur borniert und mimen den Revoluzzer auf zwei Rädern, weil wir den BVDM e. v. als Sprachrohr pauschal ablehnen?

All diese Fragen und auch andere sind absolut berechtigt. Versuche darauf Antworten zu erhalten, liefen von mir aus bisher immer ins Leere. Null Reaktionen seitens des Vereins. An sich nicht nachvollziehbar, da er durch eine Kooperation auf redaktoneller Ebene die Mögichkeit hat gewisse Aspekte selber klar zu stellen. Zum Beispiel die Frage danach, warum die Redaktion der Vereinszeitschrift Ballhupe nahezu konplett in den Sack gehauen hat, u. a. behauptet, dass man sich seitens des Vereins nicht an die eigene Satzung hält.

(Screenshot von https://bvdm.de.) Der Aspekt Streckensperrungen ist ein Kernelement in der Tätigkeit des BVDM e.V..

Wahrnehmung!

Für mich persönlich betreibt der BVDM e.V. eine Vereinspoltik die definitiv in Kauf nimmt, dass ein nicht unerheblicher Teil der Motorradszene ausgegrenzt wird. Die Aufklärungsarbeit vor Ort bei den Anwohnern ist insofern auch stark darauf ausgerechnet, genau diese Biker an den Pranger zu stellen, ohne jedoch valide Zahlen zu liefern oder mal mit den neu gegründeten Vereinen und Gruppen öffentlich erkennbar in die Bütt zu steigen. damit sich selber offensiv den konkträren Positionen zu stellen.

Die Gegner der Drucksache 125/20 müssen jedoch zunächst einmal selber das liefern, was der BVDM e.V. im Sinne seiner Mitglieder bereits geliefert hat, nämlich Substanzarbeit und Vereinserfolge, zum Beispiel vor Gerichten. Für mich persönlich kann der BVDM e.V. kein Sprachrohr sein, denn wer sich pauschal gegen Biker stellt und vom Start weg den Dialog mit scharfer Munition führt, hat bei mir verschissen. Trotzdem empfehle ich das BVDM-Bashing einzustellen und sich auf die eigenen Stärken und Ziele zu konzentrieren. Aussagen gegen den BVDM e.V. sind absolut ok, sofern noch eine Sachlichkeit zu erkennen ist. Alles darüberhinaus ist jedoch nur verbales Rumgehetze ohne Substanz, was den eigenen Standpunkt keinesfalls glaubwürdiger macht.

In 2021 findet der Biker Talk statt, der u. a. auf der Basis der fortlaufenden Beschneidung der Bürgerrechte auch das Thema des BVDM e.V. behandelt. Ich würde es begrüßen, wenn der dieser einen Vertreter entsendet, um sich dann auch den Kritikern innerhalb der Motorradszene zu stellen. So eine Aktion birgt zwar Risiken, aber eben auch Chancen in sich. Eine Einladung ist hiermit ausgesprochen. Diese geht natürlich noch schrifltich raus.

Kontakt: https://bvdm.de/

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.