Mindestens ein Jahr Pause nach dem Clubausstieg?

Persönliche Meinung!

Kürzlich zappte ich mal wieder durch das Fratzenbuch und entdeckte auf einer Clubseite ein Foto, auf dem mehrere Biker mit Clubinsignien zu erkennen waren, die erst vor einigen Monaten ihren vorherigen Club verlassen hatten. Davor hatte ich auf einer Motorradmesse einen Talk mit einem Prospect eines anderen MC, der ebenfalls seinen vorherigen Club erst knapp 6 Monate vorher verließ. Als ich ihn auf die aus meiner Sicht übliche Pause von mindestens einem Jahr nach Clubausstieg hinwies, entgegnete er mir, dass dieses Mindestjahr bei kleineren MC’s nicht üblich sei und vermeintlich nur von Onepercentern so gesehen wird.

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Meine Sicht auf den Aspekt Pause nach dem Clubausstieg!

Das sehe ich völlig anders und all das, was ich im Netz an Gerüchten und Spekulationen lese oder mir zugetragen wird, belegt m. E. nur, dass diese Rule nach wie vor eine absolute Berechtigung hat und wieder verstärkt eingefordert werden muss. Von allen Clubs! Sie soll nämlich genau das verhindern, sprich Spekulationen und Gerüchte. Diese werfen schließlich einen Schatten auf den vorherigen Club, dessen Colour und durchaus auch auf einen selbst. Einzige Ausnahme von all dem? Der Member hat sich am Tisch erklärt und bekommt das Go, was allerdings selten erfolgt.

Die Umstände des Clubausstiegs gehen ohnehin niemanden etwas an, außer den Ex-Club und den Ex-Member. Dennoch wird darüber zum Teil sehr freizügig gesprochen. OmG! Es gilt Fresse halten und die Sache auf sich beruhen lasen. Das hat für mich auch etwas mit Respekt gegenüber den Farben zu tun, die man über Jahre mit Stolz getragen hat, egal welche Umstände letztlich zu dem Ausstieg geführt haben.

Wenn in meiner Truppe jemand geht, gibt es eine klare Ansage und das wurde bisher grundsätzlich eingehalten. Und jetzt kommt mir nicht damit, das sei nur so, weil ich Member in einem großen MC bin, nein, mit der Größe des Clubs hat das m. E. nur sekundär etwas zu tun. Es hat primär damit zu tun, wie in dem Club bzw. dem Chapter/Charter die Werte und Traditionen gelebt werden.

Natürlich weiß ich um den Umstand, dass es schon gewisse Patchovers gab, die es unter diesem Blickwinkel betrachtet gar nicht geben dürfte. Richtig, aber ist jetzt die Ausnahme der Maßstab für die gesamte Szene? Das will ich nicht hoffen, denn es würde den Abgesang für vieles bedeuten, was für mich nach wie vor eine hohe Bedeutung hat, egal, ob sich der Zeitgeist verändert hat oder die Anzahl der Clubaufnahmen nach weniger als einem Jahr Pause angestiegen ist.

Ich bin in dieser Szene, weil ich nach genau den Werten leben will, die mir seit meiner Zeit als Hangeround im Club vermittelt wurden. Und wenn für euch das alles nichts mehr zählt, muss ich euch ja auch nicht mehr den stets eingeforderten Respekt erweisen. Wofür? Weil ihr darauf scheisst?

Machen wir uns nichts vor, diese Dinge passieren oftmals reinweg aus gekränkter Eitelkeit, weil das Ego verletzt ist. Man ist auf die ehemalige Truppe angepisst und fühlt sich missverstanden. Na und? Stellt man das verletzte Ego deswegen über die angestammten Werte? Sollte ich jemals in Rockerrente gehen oder gehen müssen und ich streife mir nach sechs Monaten neue Clubinsignien über, dann hat meine Bande schon jetzt das Einverständnis, mir gewaltig den Arsch zu versohlen, und zwar so, dass ich mindestens ein Jahr außer Gefecht gesetzt bin!

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Fazit!

Vermutlich denken jetzt manche, ich vertrete eine Minderheitsmeinung, zu dem Schluss kann man ja durchaus kommen, wenn man nur im Netz die Kommentare liest, aber der schiefe Turm von Pisa ist nun mal schief, auch wenn 60 von 100 Leuten im Netz die Meinung vertreten, er sei gerade, obwohl sie noch nie in Pisa waren. Nach 18 Jahren MC-Mitgliedschaft und 11 Jahren Magazinarbeit mit etlichen Clubkontakten über die gesamte Bandbreite an Clubs muss mir niemand erzählen, dass diese Rule ein Relikt der Vergangenheit ist. Irre ich mich? Unten der Link zum Beitrag Kuttenaffen. Passt zum Thema! Feuer frei!

Passt zum Beitrag: https://bikesmusicandmore.com/nachgedacht-die-kutten-affen/

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.