Motorraddemo Köln: Die dritte Rede!

Hier nun die dritte Rede der Demo in Köln, gehalten von Steven Hedtheyer vom MOTO e.V.

Die Rede!

„Wenn Dialog zu einer Einbahnstraße wird und stets Verbote das Mittel der Wahl sein sollen, müssen wir gemeinsam und geschlossen für unsere Rechte und unsere Freiheit einstehen. Verbote sind der Populismus kleingeistiger Politiker. Verbote sind der scheinbar einfachste Weg sich eines vermeintlichen Problems zu entledigen. Verbote bieten sich als simple Lösung an, wenn intelligente Lösungen vermeintlich zu viel Aufwand erfordern. Wir fordern Dialog statt Verbot!

Dialog statt Verbot ist die ausgestreckte Hand, das Angebot und sogar die Verantwortung der wir uns als Motorradcommunity stellen müssen. Mit uns und nicht gegen uns können nachhaltige Lösungen gesucht, Konfliktsituationen entschärft und ein respektvolles Miteinander gefunden werden.

Lange genug wurde nicht mit uns, sondern nur über uns gesprochen. In vielen Regionen haben sich Lärmgegner über ihre Städte und Gemeinden zusammengefunden. Städte und Gemeinden in denen auch wir steuerzahlende Mitbürger sind. Aber auch Städte und Gemeinden in denen wir unser demokratisches Grundrecht haben und zur Wahlurne schreiten.

In all diesen Vereinen und Arbeitsgemeinschaften spricht, hetzt und schimpft man über uns und möchte ohne jeden Sachverstand über unsere Zukunft bestimmen. Allen gemeinsam ist die fehlende Expertise und die Forderung der simplen kleingeistigen Lösung. Wir fordern Dialog statt Verbot!

Beteiligte Politiker machen sich medienwirksam für Verbote stark. Sie präsentieren sich in ihren Städten, Gemeinden und Landkreisen als engagiert und ambitioniert die Probleme der betroffenen zu lösen. Dabei betreiben sie nur Wahlkampf und gehen auf Stimmenfang. Anstatt sich ernsthaft mit der Problematik auseinanderzusetzen, individuelle Konzepte für sogenannte „Hotspots“ auszuarbeiten oder gar vorhandene Mittel und rechtliche Möglichkeiten
auszuschöpfen, schiebt man die Verantwortung nach oben ab. Man fordert simple Verbote.

Intelligente nachhaltige Lösungen liegen dabei genau in ihrer eigenen Verantwortung. Auch wir sind Betroffene, Bürger und Wähler. Wir fordern Dialog statt Verbot! Die Motorradcommunity stellt sich ihrer Verantwortung. Wir reichen unsere ausgestreckte Hand und bieten gemeinsam konstruktive Lösungsansätze statt Wahlkampfaktionismus.

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Im Strategiepapier der Bundesarbeitsgemeinschaft Motorrad (Bagmo) wird auf 19 Seiten faktenbasiert die Bedeutung motorisierter Zweiräder dargestellt und es werden Lösungsansätze für die Beilegung des Konflikts aufgezeigt.
Aber wird dieses Angebot auch angenommen? Während das Verkehrsministerium in NRW seine neue Kampagne „LeiserBiker“ medienwirksam inszenierte, haben wir das Strategiepapier Herrn Minister Wüst persönlich übergeben. Auf seineangekündigte Einladung zum Gespräch warten wir bis heute.

Ein Wahlkampfauftritt und die Präsentation toller neuer Werbeschilder ist offensichtlich aber auch einfacher als eine differenzierte Auseinandersetzung. Eine Berichterstattung über das Strategiepapier sucht man indes vergebens.
Wir fordern Dialog statt Verbot! Dialog ist keine Einbahnstraße und populistische einfache Antworten auf komplexe Probleme sind ein Irrweg, auf den sich keiner begeben sollte. Weder Lärmgegner noch Biker und erst recht nicht die Presse und Politiker.

Gerade von letzteren können und müssen wir deutlich mehr erwarten, aber auch fordern: Beendet die mediale und politische Diffamierung der motorradfahrenden Bürger! Anwohner und Lärmgegner bieten wir eine nachhaltige Lösung, ein respektvolles Miteinander und nicht bloß Ausreden und Wahlkampf auf Kosten aller Betroffenen.
Einseitige Verbote und Freiheitsbeschränkungen sind keine Lösung.

Allen Anwohnern, Lärmgegnern, Reportern und Politikern sagen wir: Nutzt endlich die Chance, ergreift die ausgestreckte Hand und schaltet auch ihr gedanklich hoch. Dialog statt Verbot.“ (Ende der Rede)

Was derzeit stattfindet ist m. E. kein zielgerichteter Dialog. Die eine Seite fordert, die andere Seite protestiert. Wen wundert es, denn die ganze Diskussion fand ja nie wirklich ergebnisoffen statt. Man hat klare Ziele festglegt, diese beinhalten massive Einschränkungen, ergo geht es doch nur um „Friss oder stirb“. Ist doch logisch, dass die Motorradfahrer an die Decke gehen, werden sie doch imemr noch nicht als ein Teil der Lösung gesehen, sondern ausschließlich als Problem. So kommt man nicht weiter. My 5 Cents.

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.