Szene: Das Colour zu bekommen ist leicht, es zu behalten schwer!

Rein persönliche Meinung!

Heute habe ich Bock auf ein Thema, bei dem ich defintiv weiß, wovon ich rede. Die meisten kennen den Spruch: „Das Colour zu erhalten ist leicht, es zu behalten ist schwer“. Und wieso kenne ich mich damit aus? Nun, ich wurde nach mehr als 10 Jahren durchgehender Memberschaft innerhalb von einem Jahr zweimal abgejuppt. Wieso, weshalb, warum, das geht niemanden etwas an. Was ich aber sagen kann ist, dass die Degradierungen bei mir eine Wirkung entfaltet haben. Punkt!

Ja, der Spruch stimmt. Und tatsächlich gibt es etliche, die sich in der Probezeit gut verkaufen bzw. unauffällig agieren, um nach dem Erhalt des Colours in eine Art Lethargie bzw. die totale Passivität zu verfallen oder aber so richtig den Macker raushängen lassen, andere Prospects hart und unerbittlich anpacken, also das tun, was sie selber in ihrer eigenen Probezeit total gehasst haben. Das mag im Einzelfall berechtigt sein, passiert das dauerhaft, sollte sich der Member mal selber fragen, wo seine Defizite liegen.

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Die Probezeit ist dazu da, um zu erfahren, ob der Mann passt und bereit ist sich an die Rules der Gemeinschaft zu halten. Sie ist aber nicht dazu da, um andere zu erniedrigen oder sie gar unprovoziert körperlich anzugehen. Hätte ich das in meiner ersten Probezeit nur einmal erlebt, hätte ich mich massiv gewehrt und zudem meine Kutte sofort ausgezogen. Es mag Chapter/Charter geben, in denen das vielleicht nicht nur einmal vorkommt, wenn das aber ein Kernelement im gesamten Club ist, muss man sich kaum wundern, wenn die Fluktuation groß ist und die jeweiligen Clubs in Sachen Disziplin oftmals Probleme haben.

Aber zurück zum eigentlichen Thema. Wie kommt es, dass frisch ernannte Member plötzlich mit dem Erhalt des Colours denken, sie haben es geschafft und können jetzt den Larry machen oder sich zurücklehnen? Nun, vermutlich stimmt es da in der Gemeinschaft selber nicht, es fehlt ggf. an Selbstreflexion am Tisch. Natürlich kann man die Member nicht wegen jedem Scheiß gleich abflacken, aber wenn es zu klaren Verstößen gegen für Jedermann bekannte Rules kommt, muss man es sogar tun, um die Disziplin im Chapter/Charter aufrecht zu erhalten. Das kann m. E. sogar dazu führen, das man einen Member degradiert, obwohl sein Verhalten oder Nichtverhalten in der konkreten Situation nachvollziehbar ist. Wenn es einen Regelverstoß darstellt, dann runter mit dem Teil. Es geht nämlich nicht um Richtig oder Falsch, es geht um die Einhaltung der eigenen Rules, egal, ob man den Mann geil findet oder nicht.

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Wer zum Beispiel ständig unpünktlich ist, seinen Aufgaben nicht nachkommt, kaum noch Präsenz zeigt, unter Alk dauernd den Dicken macht, reine Eognummern fährt, Mehrheitsbeschlüsse ignoriert, der muss eben daran erinnert werden, dass sein Colour eine steitige Verantwortung bedeutet und man ihm mit der Degraierung ein klares Zeichen gibt, dass er sich bitte wieder daran erinnert. Das kann echt förderlich sein, um danach wieder rund zu laufen, sofern die Betroffenen sich selbst reflektieren. Das es hin und wieder auch Fehlentscheidungen gibt, nun, das liegt in der Natur der Sache.

Eine Herabstufung kann natürlich auch dazu führen, dass ein Mann aus dem Ego heraus handelt und den Club verlässt. Es gibt ja noch andere Fraktionen mit Colour, wo man dann denselben Mist bauen kann. Das sind dann oftmals diejenigen, die ich irgendwann als Kuttenaffe ansehe und gar nicht mehr ernst nehme, wobei man sich auch fragen darf, wieso die überhaupt noch aufgenommen werden, wenn sie in anderen Clubs bereits mehrfach verschissen haben.

Fazit!

Man kann über dieses Thema echt ein ganzes Buch schreiben, ich wollte hier aber nur mal den Aspekt für die Leser anreissen, die sich mit dem Gedanken tragen, sich einem Club erstmals anzuschließen. Wenn ihr also den Schritt geht, dann vergesst niemals, die Verantwortung beginnt mit dem Colour, sie hört niemals damit auf. Eine Degradierung ist Mist, ja, jeder sieht es, aber jeder sieht auch, wenn ihr es durchgezogen habt und plötzlich einen Respekt genießt, den ihr vorher nicht hattet.

Bericht Kuttenaffen: https://bikesmusicandmore.com/nachgedacht-die-kutten-affen/

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.