Ok, die erste Duftmarke haben wir gesetzt. Nun entscheiden die nachfolgenden Kritiken darüber, ob wir auch in 2015 die Gelegenheit erhalten, die Biker-Meile erneut im Rahmen des Autofrühlings in Delmenhorst zu organisieren. Wie bewerten wir selber den gestrigen Verlauf?

Der Vorlauf!

Im Vorfeld gab es einige Hürden. Bei nur 9 Wochen Vorlaufzeit stand die Nummer an sich auf ziemlich wackeligen Beinen, denn das erste April-Weekend ist gespickt mit traditionellen Biker-Events. Frühlingstreff bei Börjes, Yamaha live oder das Drachenfest von Kawasaki. Zudem gestaltetete sich die Kommunikation mit dem Veranstalter Delmenhorster Kreisblatt als recht schwierig, da es immer wieder Verschiebungen in der Planung und den nutzbaren Flächen für uns gab. Das kenne ich als Veranstalter von Events, aber zuweilen war es wirklich nervig, dass man sich mit Aspekten auseinander setzen musste, die ich als absolutes No Go bewerte.

Organsisations-Hürden!

Eine Hüpfburg in direkter Nähe zu hochwertigen Fahrzeugen, ist mehr als kurzsichtig, denn tobende Kids achten nicht darauf und erfahrungsgemäß sind die Eltern bei Großveranstaltungen oftmals durch Talks abgelenkt, so dass es schnell zu Schäden an den Fahrzeugen kommen kann. Wer haftet dann? Das konnten wir gottlob noch abenden.

Der Anruf der Rennleitung am letzten Montag war gelinde gesagt eine Farce. Bei allem Verständnis für den gesetzlichen Auftrag und damit verbundene Prävention, Ankündigen von Störungen durch große MC’s bei einer derartigen Biker-Meile in absoluter Öffentlichkeit, ist doch wohl ziemlich weit hergeholt. Ein von der Polizei angefragtes Kuttenverbot käme für mich selbstverständlich nie in Frage, denn dann kann ich die Nummer gleich canceln oder mich vor lauter Scham selbst einbuddeln. Ob ich dort in Kutte erscheine oder nicht, hatte nichts mit der Organisation der Veranstaltung zu tun. Es ging augenscheinlich nur um den 1%er-Status, den die meisten Besucher ohnhin nicht einordnen können. Zudem nehme ich für mich als Veranstalter von Bikes, Music & More Vol. 1 bis Vol. 4 in Anspruch, ein sehr zuverlässiger Organisator zu sein.

Auch die Teilnehmer in der Bahnhofstraße selber, sollten sich in 2015 unabhängig von dem Treffen der gesamten Kaufmannschaft Delmenhorster City eigenständig zusammen setzen, damit wir über sinnvolle Verkaufs-Aktionen nachdenken. Ein Optiker kann sein Angebot an Sonnenbrillen durchaus auch vor dem Geschäft anbieten. Bei angekündgten Verkaufs-Aktionen für bestimmte Produkte, müssen diese auch in den Vordergrund gestellt werden und nicht einfach nur mitlaufen. Ich kenne diese Zielgruppe sehr gut und kann für 2015 sicherlich nützliche Tipps geben. Nun sind die Händler am Zuge.

Alle Teilnahmer der Biker-Meile haben direkt ihre Bereitschaft zur erneuten Teilnahme in 2015 zugesagt. Damit hätten wir einen Grundstock, den es auszubauen gilt. Dafür benötigen wir mehr Fläche. Da die City ohnhin nicht komplett mit Aktionen und Ständen belegt war, gibt es dieses Raum tatsächlich. Mit einem Vorlauf von 6 Monaten, sind wir in der Lage unsere Kontakte voll einzubringen und werden dann sicherlich ein deutlich attraktiveres Angebot darstellen.

Eine zweites Live-Angebot, die Moderation der gesamten Biker-Meile, gezielte Promo-Aktionen und mehr Fläche in der Lange Straße wurden bereits als poitiv bewertet. Nun, warten wir ab.

Der Ablauf!

Grundsätzlich war es richtig, die Livemusik von Claus und Daniel von der Band „Daalschlag“ bereits um 11 Uhr beginnen zu lassen. Brillen Weigmann, Schumann Design, das Roadhouse Route 6 sowie www.bikesmusicandmore.com übernahmen diesen Part. Denn als auf dem zentralen Punkt Marktplatz noch große Leere herrschte, konnten wir bereits einen guten Besuch in der Biker-Meile verzeichnen. Schade nur, dass mit Ausnahme von Schumann Design und dem City Café, alle anderen Geschäfte noch geschlossen waren. Leute, ihr wolltet Traffic, er war da!

Zur Mittagszeit und durch das beständig trockene Wetter, kamen die Delmenhorster dann auch aus dem Quark. Die Bude wurde richtig voll und insbesondere die Aktion der Streetfighter Donneresch Kids auf die Böcke zu setzen und von den Eltern fotografieren zu lassen, kam tierisch gut an. Männer, das war eine sehr geile Aktion und hatte einen Effekt, den ihr evtl. gar nicht einkalkuliert hattet. Es waren die bösen Biker, die sich als kinderlieb und gastfreundlich erwiesen haben. Klarer Punkt für uns!

Zombi vom B.A.C.A.A e.V. ist eigens aus Bocholt angereist. Er ist in Sachen Bikes, Music & More ein Mann der ersten Stunde und hat bei uns schon etliche Bekanntschaften geschlossen. Er ist authentisch in dem was er tut und ein würdiger Vertreter der Biker-Organisation gegen Kinderpornografie und Missbrauch. Die an sich zuständigen Regional-Vertreter mögen es mir nachsehen, aber ich legen persönlichen Wert darauf, dass er bei meinem Events dabei ist. Guter Mann!

Das Team von Schumann Design rockte einen üppig gefüllten Kaffee- und Kuchentisch. Der Stand lief ziemlich gut und machte Umsatz. Aber, meine Info im Vorfeld war die, dass dieses Angebot für umme dargestellt wird. Ich gönnne euch jeden Euro, aber sowas kommuniziere ich und möchte dann nicht am Event-Tag vor vollendete Tatsachen gestellt werden und in das offene Messer laufen, weil Biker mir vorhalten, ich hätte das Angebot falsch deklariert. Leute, diese Kritik landet bei mir! Kriegen wir alles hin und ein schlapper Euro für ein leckeres Stück Kuchen ist ja nun nicht der Rede wert, aber die Leute nageln dich darauf fest. Der Stand wurde gut frequenteirt und Tom möge es mir verzeihen, dass Kimberly nun völlig scharf auf das zugegeben geile Schmuckstück aus der Kollektion von Schumann Design ist.

Der Stand von Motorradreisen Türkei fiel leider bei einigen Besuchern durch. Es war ein Transit mit einigen Foto-Impressionen von Touren und einem Sonnenschirm davor. Ein Besucher merkte an, er würde aussehen, wie ein Parteibus der FDP. Autsch, dass tut weh. Persönlich fehlte mir da ein Bock und zudem würde ich doch einen Pavillion mit 3 x 3 Meter stellen, damit ich den Stand weiter vorne platzieren kann. Der Transit passt eben nicht zwischen die Laternen und Verkehrsschilder. Strom ist sicherlich bei rechtzeitiger Anmeldung kein Ding, von daher macht ein TV zum Abspielen von Touren-Videos richtig Sinn. Bewegte Bilder binden den Betrachter und emotionalisieren weitaus stärker. Ich helfe da gerne!

Silverland bot sein klassisches Angebot an:  Ledergürtel, Gürtelschnallen und Totenkopf-Ringe. Alles top präsentiert und für ein reines Biker-Treffen ideal. Doch bei diesem Event, reden wir über 90% Nicht-Biker und die geben für einen Biker-Gürtel nicht 79 Euro aus. Immer wieder frage ich mich, warum die Standbetreiber nicht bei dem Organisator vorher anrufen und sich nach den Besucherstrukturen erkundigen. Die Kundenanalyse ist doch extrem wichtig und wenn am Ende nicht der erhoffte Umsatz generiert wurde, lag das nicht an der mangelenden Resonanz. Die war da! Zudem ist es hilfreich, wenn man nicht alles für selbstverständlich ansieht und auch mal sowas wie gute Laune hat. Dann klappt es auch mit dem Verkauf besser.

Das Roadhouse Route 6 aus Weyhe stellte sein Live-Programm 2014 vor. Los geht es am 10.Mai mit dem Konzert der Dead Rock Pilots aus Bremen. Feinster Cover-Rock mit den Rock-Klassikern der letzten drei Jahrzehnte. Zudem ist eine vorherige Sternfahrt geplant. Und wenn der motorrisierte Auftritt der Communitiy aus dem Umfeld des neunen Biker-Treffs aus Weyhe der Maßstab dafür war, was am 10. Mai an Böcken zu erwarten ist, dann kann das nur fett werden. Als die knapp 15 Böcke in die Meile einrollten, zogen sie jedenfalls alle Blicke auf sich. Logisch, die waren ja auch nicht zu überhören. Der Stand war attraktiv ausgestaltet und die Betreiber gut drauf. Die Gäste am Stand ebenso. Mike und Carsten brauchen noch etwas Feintuning, sie sind aber willig und äußerst motiviert. Zudem suchen sie die Beratung und sorgen im Vorfeld zu ihren eigenen Aktion für ein hohes Kommunikations-Level. Die leckeren Muffins kamen gut an,  Und wie man mit den Dingern aktiv Leute an den Stand holt, zeige ich euch im nächsten Jahr.

Das schnellste OK kam von Michael Mink von der Mink GmbH aus Stuhr/Brikum. Bis vor einigen Jahren war mir das Unternehmen nicht bekannt, was jedoch absolut nichts zu sagen hat, denn insbesondere die Biker-Meile hat mir gezeigt, dass Michael in den Szene-Kreisen sehr gut bekannt ist. Durch die Bank sprechen die Männer von guten Jobs, einem korrekten Service und schneller Abwicklung. Michael weiß genau, was er will. Er hat anständig Stallgeruch, fährt einen geilen Bock und gehört zu den wenigen Geschäftsleuten, die sich nicht vom Mainstreem leiten lassen, sondern auch zur Szene stehen. Das gefällt mir und seine Zusage werte ich als Kompliment.
Er hatte den höchsten Aufwand an Personal und Equipment und war zudem parrallel noch in Groß Mackenstedt mit einem Stand vertreten. Das nenne ich Engagement!

Wir selben konzentrierten uns auf eine Flyer-Aktion. Zu diesem Zweck stellte uns das Quadcentrum Delmenhorst einen Segway zur Verfügung. Das Teil macht Fun und erzielt einen hohen Traffic, vorausgesetzt die Person auf dem Segway ist kommunikativ und versprüht gute Laune. Tja, meine Kollegin Tina hat das echt drauf. Sie war permanent unterwegs, haute fast 4000 Flyer raus. Perfekt! Wobei ich zugebe, dass die Besucher noch weitaus mehr Interesse an dem Vehikel selber hatten. Nun, dass Quadcentrum in Delmenhorst darf sich gerne seine Teilnahme in 2015 überlegen.
Ansonsten war ich selber auch permanent unterwegs und suchte das Gespräch. Ganz ehrlich, ich kaute auf dem letzten Zahnfleisch, denn tags zuvor wurde meine eigene Probe Member und ich war bereits seit 07.00 Uhr in der Biker-Meile, um die Stände einzuweisen. Um 17 Uhr ging da gar nichts mehr.

Fazit!

Alle Teilnehmer waren pünktlich, haben sich gut präsentiert. Natürlich, und da nehme ich uns nicht aus, kann man vieles besser machen. Für diese kurze Zeit war es jedoch das Optimum. Wenn ihr Anregungen habt, scheut euch nicht, diese an uns weiter zu geben. Infos machen nie dümmer!

Ich hätte da gerne noch viel mehr Fläche für die Böcke. Sie sind das Salz in der Suppe, doch der Autofrühling findet in der Fußgängerzone statt und das Problem müssen wir erst einmal lösen, da die Rettungswege in der City deutlich breiter sein müssen. Klar ist für mich bereits jetzt, wir brauchen die gesamte Bahnhofstraße, mindestens jedoch den gesamten oberen Teil ab dem Rondell. Das bedeutet mehr Stände, mehr Biker.

Colors waren reichlich da. Keine großen Abordnungen, aber Free Eagles, Silver Shadows, Vanguards, Borns, Nordland, MIG, Wild Live MC, Wild Vikings, Legion und etliche andere Fraktionen sowie Free-Biker habe ich selber gesehen. So muss es sein. Auch die ach so gefürchteten Hells Angels ließen sich vereinzelnd blicken, jedoch nicht in Kutte, was die Befürchtungen der Rennleitungen für unsere Biker-Meile ad absurdum erscheinen ließ. Die haben sicherlich auch keinen Bock darauf, wenn sie mit der Family in der City unterwegs sind, von einer Fußstreife begleitet zu werden und zudem behaupte ich, dass wir uns den Respekt für unsere Aktivitäten absolut verdient haben. Darin lag auch die eigentliche Motivation unserer Zusage zur Biker-Meile. Wir haben darauf gesetzt, dass wir Rocker einfach in der Masse mitlaufen. Nach anfänglichen kritichen Blicken, mischten sich die Biker unter das Volk, es kam überall zu kleinen Gesprächen mit den Bürgern. Keiner hatte Angst vor den Kutten, im Gegenteil, sie waren es, die locker und unbekümmert sich einfach einen relaxten Tag machten. Alleine aufgrund dieser Tatsache bin ich davon übrzeugt, dass die Biker-Meile für das Gesamt-Event ein hoher Gewinn war.

Nun bin ich gespannt, wie Hauptveranstalter, Stadt und die Anlieger unsere erneute Bereitschaft für 2015 bewerten. Eines ist jedoch klar, als Notnagel halten wir nicht her. Man muss uns Ernst nehmen und uns den Raum geben, dass wir uns breiter aufstellen können. Die Vorberichterstattung erwähnte uns nur am Rand. Nicht nachvollziehbar, da die US-Cars am Schweinemarkt und wir die Innovationen des Autofrühlings waren. Sollte man nicht das Neue besonders hervorheben? Denkt an die Lücken. Ohne uns werden die nämlich größer!

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